14. Juni 2019
Wieder in Deutschland, würde ich mittlerweile am liebsten wieder nach Kirgistan zurück fahren, um noch einmal Daten für die Masterarbeit zu erheben. Ok, ich bin natürlich froh, wenn ich die Arbeit abgegeben habe. Forschen im Ausland klingt aber nicht nur spannend, sondern ist eine bereichernde Erfahrung
Bei dem Wort Abschlussarbeit schwingt Druck mit. Eine umfassende Arbeit, für die man komplett selbstverantwortlich ist, das schüchtert ein – vor allem wenn es ein essentieller Teil dieser nicht zu Hause, sondern fernab von Uni, vertrauter Umgebung und Routine stattfindet.
Freunde finden
Für mich war es wichtig, in Kirgistan schnell ein soziales Netzwerk aufzubauen und neue Leute kennenzulernen. Nichts ist vermutlich frustrierender als nach so viel Arbeit abends immerzu alleine zu sein. Der Austausch mit Anderen – auch oder vor allem wenn es nicht um die Masterarbeit geht – hat mir dabei geholfen, durchzuhalten und auch schwierigere Tage zu überstehen und mich weiter zu motivieren. Besucht Veranstaltungen, Ausstellungen und Partys – auch allein – denn das hilft dabei, neue Leute zu treffen und kennenzulernen.
Baut genügend Zeitpuffer ein!
Der Hauptteil eurer Arbeit sind Interviews im Ausland? Zwei bis drei Wochen reichen eurer Kalkulation nach aus? Hängt vielleicht doch lieber zwei zusätzliche Wochen dran! Unverhersehbare Ereignisse wie zum Beispiel Krankheiten oder widrige Wetterbedingungen für die Feldforschung können vorkommen. Und falls ihr euren Zeitplan am Ende doch einhalten könnt, ist das auch kein Problem. Ob am Schreibtisch in Deutschland oder im Ausland, ich bin mir sicher, dass ihr Aufgaben wie die Datenanalyse am Laptop überall starten könnt. Ihr verliert keine Zeit, wenn ihr länger vor Ort bleibt und erlebt dafür mehr!
Pausen einplanen
Nehmt euch nicht zu viel vor, sondern plant auch einzelne freie Tage ein. Foschen bedeutet viel Arbeit, aber um produktiv und motiviert zu bleiben, hat es mir geholfen, auch Tage für andere Aktivitäten wie Wandern freizuhalten. Kirgistan ist wunderschön, lernt Leute, Natur und Land kennen!
Für mich war die Zeit in Kirgistan fachlich und persönlich sehr bereichernd! Interviews zu führen, mit einer Übersetzerin zu arbeiten, wirklich komplett eigenverantwortlich zu sein und die eigenen Daten zu analysieren haben mich weitergebracht. Mit jedem Wort, das ich von meinen Interviewpartner*innen gehört habe, habe ich etwas dazugelernt. Was für eine Reise.