31. März 2016
Meine Zeit in Málaga ist wie im Flug vergangen und war teilweise eine Achterbahn der Gefühle. Von „Was mach ich eigentlich hier?“ bis „Es ist alles so toll“ war eigentlich alles dabei. Zeit, eine Bilanz zu ziehen.
Der Start meines Auslandssemesters konnte eigentlich kaum schlechter sein: Einen Tag vor meinem Einzug hat mir meine Vermieterin plötzlich abgesagt und ich konnte mit der Wohnungssuche von vorne beginnen. Leider waren zu diesem Zeitpunkt schon viele Zimmer weg, was die Suche erschwerte. Letztendendes habe ich dann doch eine tolle Wohnung im Zentrum gefunden. Und auch wenn ich mit meiner einen Mitbewohnerin nicht immer einer Meinung war, bin ich froh, genau in dieser Wohnung gewohnt zu haben. Sie war in einer typisch spanischen Gegend mit einem Restaurant direkt unter unserer Wohnung und einem Bäcker um die Ecke. Genau dieses Flair hat mir richtig gut gefallen. So konnte ich Land und Leute kennenlernen.
Mein zweiter Tiefpunkt war meine Immatrikulations-Odyssee: Wir wurden von einem Büro ins nächste geschickt, konnten bestimmte Kurse doch nicht machen, haben Mails sowohl an die Universitäten in Passau als auch Málaga geschickt, bis wir dann endlich eingeschrieben waren.
An diesem Punkt hatte ich manchmal überhaupt keine Lust anzufangen zu studieren, weil die ständige Ungewissheit, wann die Immatrikulation endlich klappt, einfach viel Kraft gekostet hat.
Was mich in dieser Zeit abgelenkt hat war mein Sprachkurs. Hier habe ich genau das gefunden, weshalb ich unter anderem nach Málaga gekommen bin: Ich wollte mein Spanisch verbessern, neues über die Kultur des Landes erfahren und neue Leute kennenlernen. Unsere Sprachdozenten haben uns auch immer wieder auf Eigenheiten und Besonderheiten in Málaga hingewiesen, was richtig hilfreich war.
Auf und Ab an der Universität
Das Unileben an sich war dann auch ein Auf und Ab: Es gab Kurse, die ich überhaupt nicht mochte und bei denen ich mich gefragt habe, was ich dabei lernen soll. Dann wiederrum gab es Seminare, die mir richtig viel Spaß gemacht haben: Der Dozent war motiviert und richtig kompetent. Und auch meine spanischen Kommilitonen haben uns Erasmus-Studenten sofort herzlich aufgenommen und halfen uns, wenn wir einmal etwas nicht verstanden haben. Ein paar haben sogar versucht mit ihren Deutsch-Kenntnissen aus der Schule bei uns zu glänzen und wollten immer neue Wörter lernen.
Außerhalb der Uni habe ich versucht der „Erasmus-Blase“ zu entkommen. Ich wollte nicht nur auf Veranstaltungen für Erasmus-Studenten gehen, sondern auch versuchen, spanische Freunde kennenzulernen. Dank der vielen Tandem-Veranstaltungen ist das auch gelungen und ich konnte viel von meinen neuen Freunden lernen.
Besonders toll fand ich auch all die Reisen, die ich unternehmen konnte. Wann immer es ein verlängertes Wochenende gab, habe ich meinen Koffer gepackt und das Land erkundet. Dank günstiger Innlandsflüge konnte ich so auch in den Norden Spaniens reisen.
Alles in allem bereue ich mein Semester in Málaga auf keinen Fall. Klar haben mir der ein oder andere Stolperstein das Leben manchmal schwer gemacht, aber im Nachhinein gesehen haben mich gerade diese Situationen wachsen lassen und ich konnte wahnsinnig viel dabei lernen.
Lasst euch also auf keinen Fall entmutigen und gebt während eures Auslandssemesters nicht auf. Es lohnt sich!