29. April 2024
Eine aufregende Reise nach Lappland. Darunter unvergessliche Abenteuer, wie Besuche im Weihnachtsdorf, Snowboarden in Levi, eine Huskyschlittentour und eine aufregende Snowmobiltour. Diese Reise bot unvergessliche Momente voller Abenteuer und Natur.
Circa vier Wochen, bevor unsere Reise nach Lappland begann, setzten sich sieben meiner Kommilitonen und ich zusammen, um zu überlegen, welche Aktivitäten wir während unseres Aufenthalts unternehmen und welches BnB unseren finanziellen Rahmen nicht sprengen würde. Der Zeitpunkt unserer Reise war bewusst gewählt – es war Ostern und wir hatten bereits ab Donnerstag keine Vorlesung mehr. Wir nutzen damit die Gelegenheit, da wir alle mehr als nur zwei Tage am Wochenende Zeit hatten. Jedoch stellte sich bei der Planung auch heraus, dass alle anderen Menschen in Finnland frei hatten, was Lappland zu einem sehr begehrten Reiseziel für viele machte. Die meisten Aktivitäten, wie die berühmten Schlittentouren, waren für Gruppen unserer Größe bereits ausgebucht. Doch wir hatten Glück und konnten nach einer E-Mail-Anfrage noch eine Schlittentour buchen. Nach intensiver Planung und zahlreichen Anfragen bei verschiedenen Anbietern ist es uns schließlich gelungen, uns für alle gewünschten Aktivitäten anzumelden und eine passende Bleibe zu buchen. So machten wir uns am Mittwoch nach unseren Vorlesungen und einem kurzen Besuch in der Mensa auf den Weg, um die Autos zu beladen und eine achtstündige Reise in Richtung Norden anzutreten.
Durch die flachen Landschaften Finnlands, die zu etwa 73 Prozent aus Wäldern bestehen, gab es unterwegs nicht viel zu sehen. Dennoch verging die Zeit dank Gesprächen und Musik schneller als erwartet. Als die Straßen zunehmend von Schnee bedeckt waren, wurde uns klar, dass wir uns dem Polarkreis näherten. In Rovaniemi angekommen, verbrachten wir den Abend mit Kochen. Denn am nächsten Tag stand ein wichtiger Besuch bei Santa Claus auf dem Programm. Das Weihnachtsdorf in Rovaniemi ist wohl einer der bekanntesten Orte in Finnland und verbreitet das ganze Jahr über Weihnachtsstimmung. Auch wenn wir im April dort waren und für mich die Weihnachtsstimmung nicht mehr ganz so präsent war, passierte durch den einsetzenden Schneefall fast ein Weihnachtswunder und ließ uns die Atmosphäre nochmal so richtig genießen. In Rovaniemi gibt es nicht nur einen, sondern gleich zwei Weihnachtsmänner, von denen jeder Besuch etwas kostet. Doch auch die Weihnachtsfrau ist hier zu Hause. Wir genossen die besondere Atmosphäre und kehrten in einer Hütte ein, um uns mit warmen Getränken zu stärken. So verging der Tag wie im Flug.
Am nächsten morgen ging es nach Levi zum Snowboarden und Skifahren. Ich habe mich für ein Snowboard entschieden, da ich ja bereits in Seinäjoki schon ein paar mal Skifahren war. Von Rovaniemi nach Levi sind es circa zwei Stunden Autofahrt und da wir direkt, wenn der Lift öffnet starten wollten, ging es für uns recht früh los. Doch die Fahrt war nicht ohne Herausforderungen, denn wir waren eines der ersten Fahrzeuge, das morgens auf den Straßen war. Die Straßen waren demnach noch von einer frischen Schneedecke bedeckt und darunter befand sich eine Eisschicht. Daher war die Fahrt nach Levi wirklich alles andere als entspannend für mich und als ich die ersten Hügel von dem Skigebiet gesehen habe, war ich einfach nur froh endlich angekommen zu sein.
Nachdem wir unsere Ski- und Snowboardausrüstung, welche wir zuvor Online gebucht hatten, vom Verleih abgeholt hatten, machten wir uns direkt auf den Weg zu den Pisten. Das Wetter klarte auf und die Sonne strahlte vom Himmel, was die Wettervorhersage zum Glück widerlegte und uns einen Tag voller Sonnenschein bescherte. Das Gefühl, auf dem frischen Schnee und einer gut präparierten Piste zu fahren, war wirklich unbeschreiblich schön. Nach mehreren Abfahrten und Erkundungen des gesamten Skigebiets weckte es mittags den Hunger in uns. Wir beschlossen, eine Pause in einer der gemütlichen Hütten einzulegen, wo ich meinen ersten Rentierburger probierte. Der Geschmack unterschied sich nur minimal von einem herkömmlichen Hackfleischburger, doch die Atmosphäre und der Moment machten ihn zu einem unvergesslichen kulinarischen Erlebnis. Nach einer kurzen Erholungspause auf der Terrasse, umgeben von strahlendem Sonnenschein, setzten wir unsere Abenteuer auf den Pisten fort. Obwohl die Pisten hier oben im Norden nicht so lang sind wie beispielsweise in den meisten Skigebieten in den Alpen, war der Spaß, den wir hatten, unvergleichlich und definitiv eines der Highlights meines Aufenthalts in Finnland. Nach einem anstrengenden Tag auf den Pisten brachen wir früh am Abend zur Heimreise nach Rovaniemi auf. Glücklicherweise waren bereits viele Autos vor uns unterwegs und auch die wärmende Sonne hatte das Eis auf der Straße zum Schmelzen gebracht. Müde, aber erfüllt von den Erlebnissen des Tages, kehrten wir schließlich zu unserem BnB zurück.
Am darauffolgenden Tag stand ein weiteres unvergessliches Abenteuer auf dem Programm: eine Huskyschlittentour. Zuvor hatte ich bereits in den frühen Morgenstunden eine Schneeschuhwanderung unternommen, die mich mit der natürlichen Schönheit Lapplands vertraut gemacht hatte.
Nach einem leckeren Frühstück machten wir uns auf den Weg zum Treffpunkt, der nur eine kurze zehnminütige Autofahrt von unserem Haus entfernt lag.
Musher
Ein „Musher“ ist jemand, der Schlittenhunde trainiert und an Schlittenhunderennen teilnimmt. Diese Rennen können über verschiedene Distanzen und in unterschiedlichem Gelände stattfinden, und die Musher sind verantwortlich für das Training, die Pflege und das Lenken der Hunde während des Rennens.
Angekommen am Treffpunkt wurden wir herzlich von den Hunden und ihren Musher begrüßt. Nach einer kurzen Einweisung und dem Anlegen warmer Kleidung begann unser Abenteuer. Für diejenigen, die sich Sorgen über die richtige Kleidung machen, kann ich beruhigen: Die örtlichen Anbieter sind bestens darauf vorbereitet und stellen alles Notwendige bereit, sodass man sich ganz auf das Erlebnis konzentrieren kann.
Die Schlittentour selbst war einfach schön und dauerte etwa drei Stunden. Während wir durch die schneebedeckte Landschaft glitten, zogen die Huskys den Schlitten mit einer unglaublicher Kraft voran. Unterwegs konnten wir sogar in einem traditionellen Sami-Tipi eine Pause einlegen und uns bei einem heißen Getränk an einem Lagerfeuer aufwärmen. Als zusätzliches Highlight bekamen wir nach der Tour die Gelegenheit, die jüngeren Hunde und sogar einige verspielte Welpen kennenzulernen, die uns mit ihrer Energie und Neugierde begeisterten.
Am letzten Tag unseres Abenteuerurlaubs erwartete uns ein weiteres aufregendes Erlebnis: Das Snowmobil fahren. Der Treffpunkt lag wieder nur wenige Minuten von unserem Haus entfernt. Nachdem wir unsere Schutzausrüstung angelegt und eine kurze Probefahrt absolviert hatten, ging es los zu unserem ersten Ziel: Einem nahegelegenen See, wo wir uns an die Fahreigenschaften im Schnee gewöhnen konnten und nach wenigen Minuten auf der Strecke bereits die gedrosselten Snowmobile an ihre Grenzen brachten. Doch das war erst der Anfang.
Angekommen auf dem gefrorenen See, übergab uns unser Guide die Schlüssel um die Drossel der Snowmobile zu entfernen und schon bald waren wir mit atemberaubender Geschwindigkeit von bis zu 110 km/h über die gefrorenen Seen und durch die verschneiten Wälder Lapplands unterwegs. Die Surrealität, während wir über die spiegelglatten Seen rasten, war einfach überwältigend.
Die dreistündige Tour bot nicht nur Adrenalinschübe, sondern auch körperliche Herausforderungen. Die anfänglich hügeligen Wege erforderten eine konstante Konzentration und eine ständige Anpassung der Körperhaltung, um eine dauerhafte Belastung des Hinterteils zu vermeiden. Trotz der Anstrengung und des Schweißes, der während der Fahrt vergossen wurde, konnten wir nicht anders, als das Abenteuer in vollen Zügen zu genießen.
Diese Tour war zweifellos ein absolutes Highlight unseres Aufenthalts in Lappland und ein Erlebnis, das ich wirklich sehr empfehlen kann. Die Kombination aus Geschwindigkeit, Natur und Gemeinschaft wird uns sicherlich noch lange in Erinnerung bleiben.
Nach diesen aufregenden Tagen voller Abenteuer und unvergesslicher Erlebnisse war es schließlich Zeit für uns, die Heimreise anzutreten. Die Rückfahrt verlief größtenteils reibungslos, aber wir beschlossen, einen kleinen Zwischenstopp in Schweden einzulegen. Klischeehaft entschieden wir uns, erst einmal bei einem sehr bekannten schwedischen Möbelhaus essen zu gehen und ein wenig einzukaufen. Nachdem wir uns mit einer Portion Köttbullar gestärkt hatten und einige Artikel für unser Wohnheim erstanden hatten, setzten wir unsere Fahrt fort.
Die restliche Strecke verlief problemlos, und ich war froh, als wir endlich wieder in Seinäjoki ankamen. Es ging auch gleich wieder mit dem Uni-Alltag los. Während meines Aufenthalts in Lappland hatte ich bereits Zeit investiert, um für eine Klausur zu lernen und eine bevorstehende Präsentation vorzubereiten. Die Erinnerungen an die unvergesslichen Abenteuer in Lappland dienten mir als Antrieb, mich mit frischem Elan den kommenden Prüfungen zu stellen.
Bis zum nächsten Mal, wenn neue Abenteuer und Herausforderungen warten!