Schon zu Beginn meines Masterstudiums wusste ich, dass ich grundsätzlich ein Auslandssemester absolvieren möchte. Eigentlich wollte ich bereits im Bachelor für ein Praktikum ins Ausland gehen, doch der Ausbruch des Corona-Virus verwarf meine Pläne. Nun geht das Abenteuer Auslandssemester in sechs Tagen doch endlich für mich los!

Mein Auswahlprozess

Als ich damals durch die Liste der Partneruniversitäten meiner Uni scrollte, war die Auswahl riesig. Für mich galten jedoch zwei Voraussetzungen, welche die Auswahlmöglichkeiten dann doch erheblich einschränkten: Erstens muss es warm sein und zweitens muss das Land für mich besonders sein und abseits des Mainstreams liegen. Am liebsten war mir ein Ort außerhalb Europas, dennoch bewarb ich mich sicherheitshalber auch für Erasmus. Am Ende hatte ich die Qual der Wahl zwischen einem Erasmusplatz in der Sonne von Thessaloniki und einem Studienplatz in der mir bis dahin unbekannten Stadt Amman. Die endgültige Entscheidung fiel erst rund ein halbes Jahr nach meiner Zusage, da ich lange nicht wusste, ob ich es mir zutraue an einen so mir fremden Ort zu ziehen.

Nach unzähligen Gesprächen mit meinen Freund*innen und auch mit der Erasmuskoordinatorin meines Fachbereichs, entschied ich mich letztendlich für Jordanien!

Aber warum denn Jordanien?

Eine Frage die ich wirklich oft gehört habe! Schließlich zählt Jordanien nicht zu den beliebtesten Orten für einen Auslandsaufenthalt. Auch taucht es nicht in Rankings wie zum Beispiel „Die 10 besten Orte der Welt, um im Ausland zu studieren“ auf. Diese Umstände machen es für mich umso spannender! Nur wenige haben dieses Land auf ihrer Bucketlist, aber ich bin mir sicher, dass es, von dem was ich gehört, gelesen und erfahren habe, unglaublich viel zu bieten hat.

Am Ende gab es diverse Faktoren, warum ich mich für Jordanien entschieden habe. In erster Linie überzeugten mich die Wärme und die wunderschönen Orte. Auch die Kultur, die Religion, die Politik, die Menschen, die Gastfreundlichkeit – all das will ich kennenlernen und erleben. Zuletzt hörten sich auch noch die angebotenen Kurse an der Uni spannend an, weshalb ich Thessaloniki endgültig eine Abfuhr erteilte. 

Das erhoffe ich mir von Jordanien

Ich hoffe ich kann Jordanien von Kopf bis Fuß entdecken, mit allem was dazugehört! Ich möchte all die wunderbaren Orte sehen, tolle Menschen kennenlernen, die Kultur verstehen, mich auf den Alltag einlassen, die Uni besuchen und einzigartige Erlebnisse sammeln, die ich nie wieder vergessen werde. Ich freue mich auf diesen Perspektivwechsel und will über mich hinauswachsen, mich selbst besser kennenlernen und meine Komfortzone verlassen. Ich glaube es wird nicht einfach für mich, mein zu Hause zu verlassen und ganz allein in einem anderen Land Fuß zu fassen, weit weg von meinen Liebsten, doch am Ende werde ich an dieser Erfahrung nur wachsen.

Hast du keine Angst?

Nein, aber großen Respekt! Für mich ist es das erste Mal, dass ich allein über einen solchen Zeitraum im Ausland leben werde. Ich spreche die Sprache nicht, kenne die Kultur kaum und habe ehrlich gesagt keine Vorstellung was mich erwarten wird. Zudem habe ich große Angst vor dem Alleinsein, was aber wahrscheinlich vor Ort nie passieren wird.

Je näher der Abflug rückt, desto sentimentaler werde ich. Auf der einen Seite freue ich mich, auf der anderen Seite werde ich in Marburg so einiges vermissen (nur nicht das regnerische Wetter). Vor allem meine Freund*innen, mit denen ich sehr viel Zeit verbringe, werde ich sehr vermissen. Als ich mich kürzlich mit meinem engsten Freundeskreis in Marburg traf und sie Pläne für die kommenden Monate machten, wurde ich traurig und hatte ein Gefühl von FOMO („Fear Of Missing Out“: die Angst, etwas zu verpassen). Ich werde viele Treffen, Ausflüge, Geburtstage, Familienfeiern und sogar die Abifeier meiner kleinen Schwester verpassen.
Aber ich werde einen meiner größten Träume wahr werden lassen. Meine Freund*innen sowie Familie stehen hinter mir. Sie finden es cool, dass ich dieses Abenteuer wage und freuen sich mindestens genauso sehr wie ich und sind gespannt, was ich so erleben werde. Ich bin dankbar, solch tolle Menschen um mich zu haben, die mir sehr viel Support entgegenbringen und mich auch aus der Ferne unterstützen werden.

Das erwartet euch auf meinem Blog

Zufällig stolperte ich über die Seite der Kampagne „studieren weltweit – ERLEBE ES!“ auf Instagram und fand es faszinierend die Berichte der Correspondents zu lesen. Während meiner Vorbereitung für Jordanien, schaute ich nach, was denn so über Jordanien berichtet wurde. Malte berichtete als letzter Correspondent über Jordanien und sein Blog half mir sehr weiter bei meinen Vorbereitungen. Dennoch gibt es Dinge auf die ich explizit als Frau bei den Vorbereitungen achten sollte. Außerdem bekam ich wertvolle Tipps von den anderen Studis, die über meine Heimatuni im Sommersemester 2022 und Wintersemester 2022/23 nach Jordanien gingen, wofür ich sehr dankbar bin.

Mit meinem Blog möchte ich Jordanien aus meiner Sicht vorstellen. Für fast fünf Monate wird Amman mein zu Hause sein und ich nehme euch mit in meinen Alltag im Nahen Osten. Ich werde dort zur Uni gehen, Sport machen, neue Freundschaften schließen, Cafés sowie Restaurants besuchen und durch das Land reisen. Ich werde euch einen Einblick in die Kultur sowie Politik Jordaniens geben und euch hoffentlich die besten Spots des Landes zeigen. Darüber hinaus berichte ich von meinen Vorbereitungen für das Auslandssemester und die Finanzierung. Ich möchte euch hilfreiche Tipps geben und auch die Dinge die schief laufen werde ich mit euch teilen.

Mit meinen regelmäßigen Einträgen und Posts hoffe ich, euch Jordanien schmackhaft zu machen, euch davon zu überzeugen mutig zu sein und mal etwas anderes zu wagen.

Solltet ihr Fragen haben, meldet euch sehr gerne bei mir!