11. Juli 2016
Mit einem lachenden und einem weinenden Auge geht es morgen zurück nach Hause. Ich kann es noch gar nicht richtig realisieren, ich habe so viel erlebt und nun soll es also wieder in die Heimat gehen. Vorher versuche ich aber noch ein kleines Fazit zu ziehen.
Neue Freundschaften geschlossen
Was ein Auslandssemester meiner Meinung nach ausmacht, sind die vielen netten neuen Leute, die man kennenlernt. Ich habe schnell Kontakt mit Brasilianern knüpfen können, aber auch sehr viel mit anderen Austauschstudierenden unternommen, da wir im Allgemeinen einen ähnlich (entspannteren) Tagesablauf hatten und auch viel reisen wollten. Ich musste mich bereits vor gut zwei Wochen von Allen verabschieden, da ich nun nach meiner Argentinienreise direkt den Heimweg antrete. Es ist ein komisches Gefühl, denn selbst wenn man sich wieder sieht, weiß man, dass es nie mehr so sein wird wie im letzten Semester, als ich Porto Alegre mein ‚Zuhause‘ nennen konnte.
Alle Kurse erfolgreich bestanden
Auch wenn ich die Uni zwischendurch als etwas sehr theoretisch und passiv (aus Studierendensicht) wahrgenommen habe, habe ich doch sehr viel dazu gelernt. Ich habe neue Perspektiven auf Aspekte meines Studiums kennengelernt. Es war auf jeden Fall eine Bereicherung, die Internationalen Beziehungen aus brasilianischer Sicht zu sehen und gleichzeitig einen Einblick in ein anderes Uni-System zu erhalten. Schließlich bin ich auch froh, dass ich meine vier Kurse mit unterschiedlichen Klausuren und Hausarbeiten erfolgreich bestanden habe.
Das Land erkundet
Mein gespartes Geld in Reisen zu investieren, hat sich auf jeden Fall mehr als gelohnt! Brasilien ist ein so vielfältiges Land, dass man auf jeden Fall unterschiedliche Regionen erkunden sollten. Die Reisen, die ich gemacht habe, zählen definitiv zu den Highlights meines Semesters und ich nehme viele tolle Erinnerungen mit nach Hause.
Die Sprache gelernt
Eines meiner Hauptziele für Brasilien war, mein Portugiesisch zu verbessern und zu lernen, die Sprache fließend zu sprechen. Das ist mir einigermaßen gelungen, vor allem das Lesen von ’normalen‘ Büchern/Romanen (und nicht nur Uni-Lektüre) hat mir geholfen, meinen Alltagswortschatz aufzustocken.
Was mir fehlen wird
Das weinende Auge gilt der Fröhlichkeit der Brasilianer, der Musik, von der man ständig umgeben ist, den vielen netten Cafés, Bars und Restaurants in Porto Alegre und dem sonnigen Wetter. Ich kann sagen, dass ich dieses Semester ein vergleichsweise entspanntes Leben hatte, mit tollen Leuten, unvergesslichen Unternehmungen und Erfahrungen, die mir definitiv fehlen werden!
Worauf ich mich freue
Natürlich freue ich mich auf der anderen Seite aber auch auf zu Hause! Mit einem lachenden Auge geht es morgen zurück zu meiner Familie und Freunden zu Hause, die ich während der letzten fünf Monate vermisst habe. Was mir immer wieder bei Auslandsaufenthalten aufgefallen ist, ist, dass man am meisten die kleinen, alltäglichen Selbstverständlichkeiten vermisst. Dazu gehört für mich z.B. ein gemütliches und ausgiebiges Wochenendfrühstück, ein Bett, das breiter als 80cm ist oder auch mich im Dunkeln frei und ohne größere Sorgen bewegen zu können.
Ein Ausblick
Sobald einen einmal das Fernweh ergriffen hat, lässt es einen nicht mehr los – das durfte ich schon des Öfteren feststellen! Neben einem Auslandssemester gehört zu meinem Studium auch ein Praktikum im Ausland, was ich ab Oktober erst in New York und danach in Brüssel machen werde. Ich kann jetzt schon sagen, dass ich mich riesig auf diese neuen Erfahrungen freue und gespannt bin, was mich dort erwarten wird!