3. Mai 2017
Es geht wieder nach Deutschland: Ruckzuck befindet man sich wieder im Studium in der alten Heimat. Wieso Zurückkommen und Ankommen schwieriger ist als erwartet, erfahrt ihr hier.
Mein Rückflug aus Kirgistan liegt nun über zwei Wochen zurück. Zunächst bin ich in einer Heimkehrblase versunken. Das neue Semester musste geplant, Dozenten kontaktiert, zurück zum Nebenjob und natürlich die Studienbescheinigung an alle möglichen Büros verschickt werden. Jetzt, wo der Alltag wieder die Überhand gewinnt, kommen blitzartig und zusammenhangslos Erinnerungen aus der Zeit meiner Sprachassistenz zurück: Wenn der Busfahrer in Deutschland einfach die Tür zumacht und abfährt, obwohl ich hechelnd hinterherlaufe. Die Mühe hätte ich mir in Kirgistan nie gemacht, da kam die Marshrutka gefühlt alle 30 Sekunden. Andererseits ist es schön, in der deutschen Uni ganz normale Klos mit Klobrille vorzufinden. Lustig wird’s, wenn mir anstelle eines „Dankeschöns“ doch noch ein oder zwei Mal ein „Rachmat“ herausrutscht. So oder so, irgendwie sollte man ja schon längst angekommen sein in der deutschen Heimat. Aber in Gedanken bin ich immer noch in Kirgistan.
Ein bisschen Fernweh gefällig?
Mittel gegen das Fernweh gibt es allerdings zu Genüge: Wer grad keine Zeit fürs Ausland hat, holt sich eben zu Hause die Portion Interkulturalität! In internationalen Studierendenorganisationen (z.B. das Erasmus Student Network) kann man Zeit mit Austauschstudis verbringen und die ein oder andere Veranstaltung für die Erasmus-Generation der Heimatuni organisieren. Oder: Für sich selbst die nächste Reise planen! Sei es ein Wochenendtrip, oder auch für ein Weilchen länger. Mit Erasmus+ kann man schließlich ein zweites Mal sein Studium oder Praktikum dazufinanzieren. Zum Thema Sprachassistenz und Praktikum habe ich bereits etwas an dieser Stelle geschrieben.
Inspiration needed?!
Klar, Auslandserfahrungen sind toll… wäre da nicht die Sache mit der Finanzierung, eine körperliche Beeinträchtigung, evtl. das eigene Kind oder auch die skeptischen Eltern? Dann diskutiert mit auf studieren weltweit und sprecht mit Gleichgesinnten und denen, die diese Hürden bereits überwunden haben.
Ich für meinen Teil habe mich entschieden, nochmal ins Ausland zu gehen: Zum Schreiben der Masterarbeit geht es für mich nach Kolumbien… mit Vorfreude auf die nächste Reise lässt sich das Fernweh direkt besser vertragen!
„(…) Umarmt von Bergen und schnellfließenden Flüssen
erbaute der Mensch eine Stadt wie ein Lied.
Und ich werde mein Bischkek lieben müssen
Solange mein Auge das Leben sieht.“
Temir Nazarow
Carina Seckler
10. Mai 2017
Schöner Text! Wow! Wann gehst du nach Kolumbien? Ich habe vor nach Ecuador zu gehen für meine Masterthesis! Besitos!