21. Juni 2016
Jetzt bin ich schon wieder seit über zwei Wochen zu Hause, habe mich soweit wieder eingelebt, Freunde wiedergetroffen und schreibe tagtäglich Stunde um Stunde an meiner Masterarbeit, deren Abgabetermin immer näher rückt. Mit etwas Abstand zu meinen Erlebnissen in England ist es nun Zeit, Bilanz zu ziehen. In einer Anknüpfung an meine Zwischenbilanz möchte ich Euch heute berichten, welche Ziele ich tatsächlich erreicht habe.
1. Mein Studium: Stress lass‘ nach!
Vier Essays und insgesamt acht Prüfungen in England liegen nun hinter mir. Für die Masterarbeit haue ich fleißig in die Tasten und hoffe, dass die Zeit ausreicht! Meine Essays habe ich allesamt bestanden, die Prüfungsergebnisse erwarten mich in den nächsten Wochen und egal wie es ausging, ich habe sie alle hinter mich gebracht. Was hatte ich für eine Angst vor dieser Herausforderung, was habe ich vor ein paar Wochen noch einen Stress deswegen gehabt. Und heute ist es fast vorbei und auch die letzte Hürde werde ich noch schaffen.
Mein Ziel von vor viereinhalb Monaten habe ich erreicht! Ich habe mein bestes gegeben und (bisher) den Kopf nicht verloren und auch bei der Masterarbeit kämpfe ich tapfer weiter und freue mich anschließend auf meinen wohlverdienten Urlaub!
2. Viel gesehen, noch mehr erlebt!
Auch wenn das viele Reisen nach und nach dem Studium weichen musste, habe ich auch in meiner zweiten Hälfte in England noch einiges sehen und erleben können! Zwar habe ich es nicht wie geplant nach Manchester, Bath und Stonehenge geschafft, aber dafür war es in den Harry-Potter-Studios umso besser! Ich kann nur jedem einen Besuch empfehlen, es war mein absolutes Highlight in England. Außerdem durfte ich in meiner zweiten England-Hälfte mit den Beatles in Liverpool Gitarre spielen, Norwich, die Partnerstadt von meiner Heimat Koblenz entdecken und einen fast schon richtigen Sommertag in Cornwall verbringen. Ein paar Reisetipps zu meinen Lieblingsorten findet ihr hier.
3. Meine Englischkenntnisse
Nach einem knappen Jahr in England ist mir die Sprache (fast) in Fleisch und Blut übergegangen. Verstehen klappt sowohl beim Zuhören als auch beim Lesen fast problemlos. Die Klausuren liefen auch ohne große Verständnis- oder Vokabelprobleme ab. Nur beim Sprechen denke ich immer noch manchmal, dass es ich noch einiges zu lernen habe. Meistens kann ich zwar alles sagen, was ich möchte und mittlerweile klappt auch die spontane Verständigung mit Engländern gut, selbst wenn sie schnell und undeutlich sprechen. Dennoch unterlaufen mir noch immer viele (Flüchtigkeits-)Fehler und der Akzent geht natürlich auch nie ganz weg. Da hilft nur weiterüben. Zum Glück gibt es ja auch zu Hause viele Gelegenheiten dazu!
4. Goodbye oder Farewell?
Der schwierigste und härteste Part eines Erasmusaufenthalts sind die Abschiede von neuen Freunden. Von den Menschen, die einem das vergangene Jahr nicht nur erträglich, sondern zu einem unvergesslichen Erlebnis gemacht haben! Ohne diese Menschen aus allen Ecken der Welt, wäre meine Zeit um einiges langweiliger gewesen. Und so toll es ist, Freunde aus Finnland, Japan oder Amerika zu haben, so schwierig wird es wohl, sie alle irgendwann einmal wiederzusehen! Zurück bleiben Erinnerungen, Versprechen und Hoffnungen, sich so bald wie möglich zu treffen und, der Technik sei Dank, Skype-Telefonate. Ich bin unendlich dankbar für jeden Einzelnen, der meine Reise in England ein Stück begleitet und während ich diesen Bericht schreibe, wird mir erst nochmal bewusst, wie sehr mir diese Zeit jetzt schon fehlt. Solch einen multikulturellen Freundeskreis findet man nur in einem Auslandsjahr!
Übrigens sind auch die Engländer mit der Zeit aufgetaut und ich habe schließlich doch noch einige britische Freunde finden können :).
5. Bye bye, Fernbeziehung!
Am letzten Samstag war dann auch ein eher unschöner Teil eines Auslandsaufenthaltes geschafft: Die Fernbeziehung. Um 22 Uhr ist mein Freund gelandet und endlich gehören solche Dinge, wie Fernbusreisen vergleichen, zu diskutieren, wer zu wem kommt und zu planen, in wie vielen Wochen wir uns sehen, erstmal der Vergangenheit an! Unsere Beziehung ist an der Distanz gewachsen und nicht zerbrochen. Deswegen mein Tipp für diejenigen, die Angst vor einer Fernbeziehungen haben (und ja, das hatte ich auch!): Verliert den Glauben nicht. Solange ihr daran glaubt, schafft ihr es auch! Eine bessere Probe für eine Beziehung kann es kaum geben.
Mein Fazit: England ist traumhaft, England ist unberechenbar
Meine Zeit in England glich manchmal einer Achterbahnfahrt. Es gab Höhen und Tiefen, Herausforderungen und Momente des puren Glücks. Ich bereue nichts davon und würde alles wieder so machen. Momentan überlege ich, wie ich bald wieder ins Ausland komme. Denn kaum zu Hause, klopft momentan schon wieder das Fernweh bei mir an.