18. Juni 2021
Meine Reise hier in Italien als Correspondent für studieren weltweit geht zu Ende und ich möchte über meine Zeit in Italien reflektieren, über was ich gelernt habe und wie es nun weitergeht.
So war meine Zeit in Italien wirklich!
Vor mehr als drei Monaten hat meine Reise hier begonnen, und während der ersten zwei Wochen waren wir in der gelben Zone und alles hatte offen – ein kompletter Gegensatz zu Deutschland im Februar. Leider habe ich mich dann mit Corona infiziert und musste in Quarantäne. Gleichzeitig wurde Trento in die rote Zone eingestuft und der gesamte Unterricht wurde ausschließlich online angeboten. Das Semester verlief entsprechend unspektakulär – eben komplett online und auch nur 8 Wochen lang. Ich habe viel über Erasmus Mundus Master berichtet, über meine Kurse, aber auch wie mein Master speziell aufgebaut ist.
Ich habe eindeutig mehr Zeit an meinem Schreibtisch verbracht, als ich ursprünglich dachte. Mein Semester war dann doch anspruchsvoller als erwartet und ich habe auch über den Lockdown in Italien berichtet sowie einige meiner Prüfungs- und Lerntipps erklärt. Ich hatte nämlich eigentlich vor, mich durch sämtliche Cafés zu probieren und die Region Trentino zu erkunden, wie ich in meiner Mission berichtet habe. Das hat leider aufgrund der Regelungen in der „roten Zone“ und der anhaltenden Prüfungsphase, nicht ganz geklappt. Dafür habe ich euch aber einen kleinen kulinarischen Spaziergang durch Trento festgehalten und ein paar meiner Outdoor Aktivitäten. Meinen Schreibtisch fand ich trotz der ganzen Zeit ziemlich toll, der war nämlich riesig und ich habe regelmäßig frische Blumen gekauft. Zwar musste ich eine externe Tastatur und Maus kaufen, weil ich im Prüfungsstress versehentlich eine Tasse Tee über meinen Laptop gekippt hatte und die Tastatur und Trackpad nicht mehr funktioniert haben. Aber in Kombination mit einem Laptopständer hat es das Arbeiten eindeutig erleichtert, da ich jetzt auch im Stehen arbeiten kann (kriegt man ab circa 15€ bei im Online Handel und ist das Geld auf jeden Fall wert).
Neben Lernen habe ich einen Großteil meiner Zeit einfach in meiner WG verbracht und mich am Kochen probiert. Ich habe schon immer gerne gekocht und habe mich hier an italienische Gerichte gewagt. Am meisten stolz bin ich auf meine Focaccia, da hänge ich mein waschecht italienisches Rezept anbei. Aber auch die Lasagne und Carbonara gelingen mittlerweile und ich habe Unmengen an Zimtschnecken und Apple Crumble gebacken – meine Mitbewohner und die WG gegenüber wurden kontinuierlich durchgefüttert.
Mein persönliches Focaccia Rezept
Focaccia: 1KG Weizenmehl, 2 Würfel frische Hefe, 50g Butter, 50g Zucker, 50g Salz, 200ml Milch, 350ml lauwarmes Wasser, Olivenöl.
Hefe in laufwarmen Wasser auflösen. Butter schmelzen. Mehl mit Zucker und Salz vermischen. Butter hinzugeben und Teig kneten. Langsam Hefewasser hinzugeben und weiter kneten. Zuletzt Milch hinzufügen und kneten bis der Teig eben ist (notfalls noch etwas Mehl hinzugeben, wenn es zu klebrig wird). Ofenblech großzügig mit Olivenöl bestreichen. Teig auf der Arbeitsplatte circa 2cm dick ausrollen und dann auf dem Ofenblech an einem warmen, ruhigen Ort für 1,5-2 Stunden ruhen lassen (je länger desto besser). Der Teig sollte sich verdoppeln. Mit einem Kochlöffel Löcher in den Teig piksen und großzügig mit Olivenöl und Salz bestreuen. Optional mit Rosmarin und Cherry-Tomaten verfeinern. Bei 170 Grad für etwa 40 Minuten backen.
4 Dinge, die ich in Italien gelernt habe!
Vielleicht ist mein Italienisch noch nicht ganz fließend, aber einiges habe ich Dank meiner Mitbewohnerin Carlotta und meinem Freund Filippo gelernt:
- Chi non risica, non rosica.
Wer nicht wagt, der nicht gewinnt: Genauso sehe ich auch meine Auslandserfahrung – wer sich nicht aus seiner Komfortzone wagt, kann auch nichts Neues dazulernen. Ich habe tatsächlich noch nie in einem Land gelebt, wo ich die Sprache wirklich gar nicht gesprochen habe, als ich dorthin gezogen bin.
- Chi trova un amico, trova un tesoro.
Wer einen Freund findet, findet einen Schatz! Das kann ich eindeutig bestätigen nach meinem Semester in Italien – nicht nur hat mein Studiengang Zusammenhalt gezeigt, sondern bin ich auch unendlich dankbar für die Zeit, die ich mit Carlotta (meiner Mitbewohnerin) und Filippo verbringen konnte.
- Chi la dura, la vinca.
Wer hart arbeitet, wird gewinnen. Oder so viel wie: harte Arbeit wird sich auszahlen. Das wird sich noch zeigen, denn noch sind nicht alle Prüfungsergebnisse online, aber ich habe definitiv noch nie so hart wie in diesem Semester gearbeitet.
- Si piange con un occhio solo.
Man weint mit einem Auge: Das sagt man über Dinge, die traurig sind, aber nicht zu traurig. So werde ich mich auch von meiner Zeit hier in Italien verabschieden, denn ich hatte eine wunderbare Zeit hier, aber ich freue mich auch schon auf das nächste Kapitel.
… Und jetzt?
Für mich heißt es aktuell erst einmal: eine Woche Schlafen und meine Koffeinabhängigkeit zu reduzieren. Vielleicht auch mal ein bisschen konsequenter Sport machen, um meine ungesunden Angewohnheiten aus der Prüfungsphase wieder loszuwerden. Dann werde ich an zwei Forschungsprojekten remote aus Italien arbeiten, um das Thema meiner Masterarbeit zu konkretisieren. Auch möchte ich diese Zeit nutzen, um mich endlich durch die Cafés hier zu probieren und meine vorgenommenen Ausflüge zu machen!
Im September geht es für mich in Prag weiter, für das auch noch einiges vorbereitet werden muss (Wohnungssuche, let’s go) – aber auch eine Zeit auf die ich mich sehr freue. Man kann mir natürlich weiter bei Instagram folgen, um zu sehen, was ich im Sommer so mache. Ab September geht es hier wieder weiter und ich darf erneut für studieren weltweit berichten. Daher bleibt mir nur noch zu sagen: Danke, dass ihr mich durch mein Semester in Italien begleitet habt – arrivederci und ahoj!