20. August 2021
Der Countdown läuft: Eine Woche noch, bis ich die Universität Augsburg für ein Semester mit dem Mary Immaculate College in Limerick tauschen werde. Jedoch stecke ich momentan noch mitten im Planungs- und Abschiedschaos.
Wer hätte gedacht, dass bei der Planung eines Auslandssemesters so viel … Planung involviert ist? Man wird förmlich von einer Bürokratiewelle erfasst und mitgerissen. Dabei wird der Wellengang aus BAföGanträgen, Anerkennungsvereinbarungen, Mietverträgen, Flugbuchungen usw. erst ruhiger, wenn man mental schon in der nächsten Aufgabe steckt: dem Abschied. Dieser bringt seine ganz eigenen organisatorischen Hürden mit sich, denn die Arbeitskollegen aus dem Kino wollen natürlich eher nicht zusammen mit meiner Oma feiern (was ich persönlich nicht verstehen kann, weil ich glaube, dass meine Oma ein sehr cooler Partygast wäre). Ich habe jetzt schon drei coronakonforme Abschiede hinter mir und ich muss zugeben, dass ich langsam sentimental werde. Monatelang habe ich mich darauf gefreut, endlich nach Irland zu gehen und meinen Alltag in Deutschland eine Weile hinter mir zu lassen. Nun ist es bald so weit, der Flieger geht in einer Woche und ich merke langsam, dass ich die Gelegenheit nicht dazu nutzen sollte, vor etwas wegzurennen, sondern eher dazu neue Chancen zu ergreifen.
Einmal Lehramt mit Praxiserfahrung bitte
Durch die Pandemie wurde mein Lehramtsstudium komplett über den Haufen geworfen. Ich konnte noch keines der drei (!) Schulpraktika machen, obwohl ich offiziell schon fast halb durch sein sollte mit dem Studium. Nun kommt halt das Auslandssemester zuerst und im Nachhinein bin ich ganz dankbar dafür. Dadurch, dass ich Englisch als Hauptfach habe, ist es so natürlich möglich, extrem viel Input mitzunehmen und dieser Input lässt sich wunderbar in richtig gute Geschichten umwandeln. So kann ich dann später meine Schüler*innen auch leichter für eine der Zielkulturen begeistern. Warum ist das wichtig? Na ja, Sprache wird erst durch Geschichte(n) zu dem gemacht, was sie ist und nur so hat man auch Spaß am Lernen. Lebensweltbezug und so. Deshalb würde ich nun sagen: Auf gehts ins Abenteuer!
Auf meiner Bucketlist stehen unter anderem noch:
- In meinen Kursen an der Uni irische Werke lesen.
- Derry bzw. Londonderry besuchen und mehr über die Troubles herausfinden.
- Den Giant’s Causeway besichtigen.
- Einen Roadtrip entlang am Wild Atlantic Way machen
- Typisch irische Gerichte probieren.
- In Galway “Galway Girl” von Ed Sheeran in einem Pub singen (den Fakt ignorierend, dass ich absolut nicht singen kann).
Aber wie läuft das mit Corona?
Vorab: Stand jetzt muss ich nicht in Quarantäne, wenn ich in Dublin ankomme. Irland wendet eine Version der 3G-Regeln bei der Einreise an. Man muss also entweder geimpft, getestet oder genesen sein und dies natürlich auch nachweisen können. Dazu gibt es das Digital Covid Certificate, das als QR-Code abgescannt werden kann. Ich bin vollständig geimpft, also sollte es bei der Einreise keine Probleme geben. Zusätzlich muss man aber noch das sogenannte “Passenger Locator Form” vorab online ausfüllen, damit nachverfolgt werden kann, an welchem Ort man sich die ersten 14 Tage nach Einreise befindet. Das Studium soll außerdem wieder am Campus stattfinden. Wir werden sehen, ob es das ganze Semester so bleibt. Ich organisiere jetzt erst mal noch meine Briefwahlunterlagen und Steckdosenadapter für meine elektrischen Geräte. Das ist mir beides nämlich erst gestern Nacht noch mal eingefallen. Hoppla.
Meine Reise und die damit verbundenen Abenteuer könnt ihr auch auf Instagram und TikTok verfolgen.
See you soon!