24. Dezember 2016
Heute mit dem vierten Advent und damit Heilig Abend ist die Adventszeit, die Vorweihnachtszeit vorbei. Deshalb ein kleiner Rückblick auf meine Vorweihnachtszeit in Argentinien.
Advent, Advent, ein Lichtlein brennt
Aus Deutschland bin ich es gewohnt, dass in der Adventszeit Plätzchen gebacken werden, der Weihnachtsbaum gekauft und aufgestellt wird, der Weihnachtsmarkt mehr als einmal besucht wird, man sich mit Punsch und Glühwein aufwärmt und die Kerzen am Adventskranz nach und nach angezündet werden. Außerdem wartet man auf Schnee und hofft, dass es dieses Jahr etwas mit dem weißes Weihnachten wird.
Erst eins, …
In Argentinien kann man den Großteil, dessen was man von der Adventszeit in Deutschland kennt lange suchen. Denn Plätzchen und Lebkuchen gibt es hier nicht! In Argentinien kann man stattdessen mit Schokolade ummantelte Erdnüsse kaufen, Trockenfrüchte, „Alfajores„und „Pan dulce“.
„Pan dulce“ ist ein Kuchen, den man mit kandierten Früchten, Rosinen oder auch ohne eine Zutat kaufen kann. Dieser Kuchen wurde aus Italien mit den italienischen Einwanderern nach Argentinien gebracht. Ursprünglich kommt er aus Mailand, wo er „Panettone“ genannt wird. In Argentinien wird das „Pan dulce“ in der Vorweihnachtszeit gegessen und ist auch der traditionelle Weihnachtskuchen.
Dann zwei, …
Adventskränze und leider auch den Adventskalender kennt man in Argentinien nicht.
Warum das so ist? Der Brauch des „Adventskranzes“ wurde von einem evangelisch-lutherischen Theologen in Deutschland eingeführt. Daraus wurde nach 100 Jahren der traditionelle Adventskranz, mit 4 Kerzen und aus Tannenzweigen gewunden entwickelt. Diese Tradition wurde auch von der katholischen Kirche in Deutschland übernommen, allerdings hat es dieser Brauch nicht über den großen „Teich“ nach Argentinien geschafft.
Auch der „Adventskalender “ war ursprünglich ein evangelischer Brauch. Damit konnten die Kinder die restlichen Tage bis Weihnachten (Heilig Abend) abzählen. In Deutschland kennen in der Zwischenzeit alle Religionen den Adventskalender und man kann verschiedene Variationen davon kaufen, wenn man keine Lust hat selbst einen für die Liebsten zu machen.
Leider hat es auch dieser Brauch noch nicht bis nach Argentinien geschafft.
Dann drei, …
Insbesondere im Erzgebirge sieht man in der Vorweihnachtszeit Lichter- oder Schwippbögen in den Fenstern stehen. Es gibt Räuchermännchen und einen reichlich geschmückten Weihnachtsbaum. Man kann Weihnachtssterne kaufen und Lichterketten aufhängen.
Lichterbögen und Räuchermännchen gibt es nicht in Argentinien. In manchen Gärten kann man aber Lichterketten und einen Weihnachtsbaum sehen. Und Weihnachtssterne kann man hier auch beim Gärtner kaufen, allerdings ist das nicht die traditionelle Weihnachtsblume.
Die feierlichste Weihnachtsdekorationen kann man in großen Einkaufzentren finden.
Dann vier, …
Mit Punsch und Glühwein wird es in Argentinien leider auch nichts, genauso wenig wie mit den Besuchen auf dem Weihnachtsmarkt.
Weihnachtsmärkte gibt es hier nicht und für heiße Getränke ist es einfach zu heiß. Bei 34-36°C im Schatten ist das verständlich.
Deshalb wird es dieses Jahr aus weißen Weihnachten für mich nichts.
Dann steht das Christkind vor der Tür
Weihnachten wird in Argentinien traditionell mit einem Asado gefeiert. Dazu bin ich heute bei einer französisch-argentinischen Familie eingeladen. Dort wird es dann wohl auch Geschenke geben, nur noch nicht für mich. Ich darf auf meine Geschenke noch etwas länger warten, da meine Eltern mit Lebkuchen und Schokolade erst am 26. Dezember nach Argentinien kommen.
Wie mein Weihnachtsfest in Argentinien war, könnt ihr dann in meinem nächsten Blogeintrag lesen.
Frohe Weihnachten!