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Krass! Aktivist_innnen stürmen unsere Veranstaltung!


Nachdem ich schon heikle Erfahrungen an der Grenze machen musste, dachte ich, es könnte nich mehr schlimmer kommen. In diesem Land stellt sich unter Beweis, wer wirklich dafür geeignet ist, in Krisenregionen zu arbeiten…

Das Palestine-Israeli-Journal (PIJ) ist ein langjähriger Partner der Friedrich-Ebert-Stiftung (FES) in Palästina. Wir unterstützen die Publikationen, die sich thematisch mit dem Nahostkonflikt, jede Ausgabe speziell mit einem Thema, beschäftigen. Die neue Ausgabe dreht sich inhaltlich um die Realitäten, Herausforderungen und Aussichten der Oslo-Abkommen, die sich in diesem Jahr zum 25. Mal jähren.

Die Veranstaltung wird gecrasht

Anlässlich dieser Thematik veranstalteten die FES und PIJ eine Veranstaltung in einem Hotel mit palästinensischen und israelischen Gastredner_innen aus dem Editorial Board bzw. Schriftsteller_innen, Professor_innen und einem politischen Vertreter, der bei den Oslo-Verhandlungen dabei gewesen war. Die geladenen Gäste waren Diplomat_innen, Journalist_innen und die israelische Linke. Zu unserer Freude war der Raum voll. Ich selbst war in der ersten Reihe für das Filmen der Veranstaltung verantwortlich. Nachdem der erste Sprecher fertig war und der zweite begann, hörten wir auf einmal Schreie und Parolen von unten!

Dann stürmten 20 junge, palästinensische Demonstrant_innen unsere Veranstaltung und riefen Parolen gegen die Normalisierung mit Israel. Sie stießen die Gläser der Gastredner_innen um, schnappten sich das Mikrofon und brüllten weiter. Zum Schluss erklärten sie die Veranstaltung für beendet. Unter vielen Palästinenser_innen gelten jegliche Beziehungen mit Israel und Israelis als Anerkennung des Status Quos bzw. den Bedingungen, unter denen viele Palästinenser_innen leben und leiden müssen.

Allerdings hörten sich viele Gäste an, was die Demonstrant_innen zu sagen hatten. Nachdem diese den Raum verlassen hatten, sammelte sich eine Gruppe von Diplomat_innen in der Lobby und diskutierte über den Vorfall und wie die Oslo-Abkommen dazu beigetragen haben. Irgendwann haben mein Programmmanager und ich dann die Gruppe verlassen und sind nochmal zurück ins Büro, bevor wir nach Hause gingen.

Was bleibt?

Da ich sowieso schon stressige Tage mit heikler Grenzerfahrung hatte (mehr dazu in meinen letzten Eintrag), war dieser Vorfall die Krönung von allem. Natürlich bin ich froh, dass insgesamt friedlich demonstriert wurde und niemand zu Schaden gekommen ist, auch wenn ich mich persönlich auf eine hitzige Diskussion gefreut habe. Wenn man sich die heutigen Verhältnisse anschaut, ist diese Art von Protest auch irgendwie legitim. Am nächsten Tag war der Vorfall in Zeitungen wie der Jerusalem Post und Ma’an News, sowie bei Facebook zu sehen. Nachdem auch ich eine Nacht drüber geschlafen hatte, fragte ich mich aber wo die Security des Hotels geblieben ist, schließlich handelte es sich um das beste Hotel in Alquds/Ost-Jerusalem. Jedenfalls wirkte sich das Ganze nicht nur psychisch, sondern auch physisch auf mich aus und schlug mir ziemlich auf den Magen.

Wer in dieser Stadt bzw. in dieser Region arbeitet, braucht mehr als nur starke Nerven…

Hast du noch Fragen?

Mehr zu #Ost-Jerusalem

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