4. April 2020
In so gut wie jedem Lebensbereich geht es seit einem Monat um eines: Corona oder auch Covid-19 genannt. Und auch ich möchte euch über die aktuelle Situation in Jordanien mit sachlichen Informationen zu dem Thema versorgen. Bis jetzt gibt es (Stand: 04.04.2020) nur 310 bestätigte Fälle und fünf Todesfälle.
Jordanien griff bei Bekanntwerden des Ausbruches ziemlich schnell durch: Die GJU Universität in Amman wurde direkt geschlossen. Per Dekret hat der König nun den Krisenfall ausgerufen und man sieht viel Militär auf den Straßen. Das schreckt im ersten Moment ab, aber hat natürlich auch durchaus Vorteile, da so die Ausgangssperren besser umgesetzt werden können.
Reaktionen der Uni-Leitung der German Jordanian Universität
„Dear Beloved Students, Good morning! Hope you are all doing well!
We all are having difficult time, and hope that with your understanding and love to your university, country and humanity, we will survive this crisis and will be back to work as usual. I want with this note to ask for your commitment to follow up the e-learning efforts, and to bear with us any difficulty that is encountered in implementing it.
Wish you all the best. Stay safe“
Bei der Kommunikation der unterschiedlichen Unis kann man den kulturellen Unterschied zwischen Deutschland und Jordanien sehen. Das hat aber sicherlich auch mit der Arabischen Sprache zu tun, die sehr poetisch und liebevoll ist. Denn von meiner deutschen Uni, der TH Köln, kamen sachliche Informationen, möglichst professionell. Das bedeutet allerdings nicht, dass ich den Umgang der GJU nicht professionell finde. Im Gegenteil: Ich war wirklich überrascht, wie schnell die Uni-Leitung Maßnahmen ergriffen hat.
Maßnahmen der Regierung und des Königshauses
Hierbei gelten strikte Auflagen:
- Die geöffneten Geschäfte dürfen nur zu Fuß erreicht werden.
- Nur Personen im Alter zwischen 16 und 60 Jahren ist der Einkauf erlaubt.
- Autofahrten ohne Genehmigung („permit“) sind strikt untersagt und werden streng bestraft, u.a. wird das Fahrzeug konfisziert und hohe Bußgelder verhängt.
- Seit 1. April 2020 darf nur noch eine Person im Fahrzeug sitzen.
- Am Freitag, den 3. April 2020 (von 0 bis 24 Uhr) gilt eine 24-stündige strikte Ausgangssperre. Geschäfte werden an diesem Tag ebenfalls geschlossen bleiben.
- Zuwiderhandlungen werden u. a. mit Bußgeldern oder auch Haftstrafen belegt.
Deswegen empfehle ich auf jeden Fall auch noch meinen Kommilitonen, die sich in Jordanien befinden, wirklich vorsichtig zu sein.
Was bedeutet es sonst für einen deutschen Studenten oder Urlauber?
In der internationalen Presse wurde Jordanien als eines der striktesten Länder genannt, die eine der gravierendsten Maßnahmen ergriffen hat. Das bedeutet auch: Die Ausbreitung von COVID-19 führt auch in Jordanien zu verstärkten Einreisekontrollen, Gesundheitsprüfungen mit Temperaturmessungen und Einreisesperren.
Die jordanische Regierung hat eine Einreisesperre für Reisende (unter anderem) aus Deutschland mit Wirkung seit 16. März 2020 beschlossen. Gleichzeitig sind jedoch auch alle Flughäfen gesperrt.
Also bedeutet dies erstmal für gestrandete Austauschstudenten: Abwarten und das Beste draus machen. Ich halte euch auf jeden Fall auch weiter auf dem Laufenden und gebe (mit Erlaubnis) auch Informationen der German Jordanian University weiter, wenn sich Dinge in der Uni verändern werden.
besorgte Mutter
27. April 2020
Guten Tag, ich bin schon besorgt um meine Tochter, die unter die Studierenden in Jordanien ist. Die Frage ist, wann werden die Studenten*innen wieder nach Hause kommen können? Die Semester endet in Juni, und dann ist ihr Stipendium auch zur Ende.
Danke für diese Webseite!