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Al Ain Oasenstadt mitten in der Wüste


Über einsame Straßen mitten in der Wüste, wo Kamele unseren Weg kreuzten, ging es in die Oasenstadt Al Ain. Außerdem besuchten wir den Kamelmarkt und fuhren zum Sonnenuntergang hinauf auf den höchste Berg der Emirate: Jebel Hafeet.

Freitagmorgen ging es los mit drei anderen IAESTE-Praktikanten im gemieteten Auto in Richtung Al Ain. Der für gewöhnlich strahlend blaue Himmel war heute wolkenverhangen – doch das freute uns. Später fielen sogar circa zehn Regentropfen. Wir wählten die abgelegenere Straße durch die Wüste und es war unglaublich! Keine 30 Minuten aus Schardscha-Stadt raus fand man sich auf menschenleeren Straßen wieder und sogar Kamele kreuzten unseren Weg. Wir hielten natürlich an, schossen Bilder und genossen ein bisschen die majestätische Stimmung der Wüste.

Nach rund zwei Stunden Autofahrt kamen wir in Al Ain an und steuerten als erstes die größte der sieben Oasen an. Mehr als 100.000 Dattelpalmen wachsen hier – Al Ain ist die grünste Stadt der Emirate. Ich ließ es mir nicht nehmen frische, vom Baum gefallene Datteln zu probieren – so süß! Nach dem Willen von Scheich Zayed (erster Präsident der Emirate), der in Al-Ain geboren wurde, darf kein Gebäude höher als sechs Stockwerke sein – Wolkenkratzer wie in Dubai, Schardscha und Abu Dhabi existieren in der viertgrößten Stadt der Emirate also nicht. Damit soll der Charakter einer fruchtbaren Oase inmitten der Wüste bewahrt werden. Die Oasen von Al Ain gehören zum UNESCO-Weltkulturerbe.

Danach ging es zum Souk (traditioneller arabischer Markt). Hier gab es Obst, Gemüse, Fisch und natürlich ganz viele Datteln. Da haben wir direkt zugeschlagen. Der Markt war nicht sehr touristisch, es waren ausschließlich Männer unterwegs und wir wurde von allen Seiten angestarrt.

Nach einer Mittagspause besuchten wir den Fort Al-Jahili. Hier gab es eine Foto-Ausstellung des Abenteurers Wilfred Thesiger. Hier ist mir mal wieder bewusst geworden, wie jung die Geschichte des Landes doch ist. Vor der Entdeckung des Öls waren Städte wie Dubai oder Schardscha nur kleine Siedlungen aus Lehmhütten – und das ist gerade mal 60 Jahre her. Von 1945-1949 durchquerte Thesiger die Rub al-Khali, die größte Sandwüste der Welt, und lebte dort mit den Beduinen zusammen. Das Museum zeugt von seiner Expedition mit eindrucksvollen Bildern und Zitaten von ihm. Die Festung selber, die 1891 zum Schutz der Palmbauern errichtet wurde, konnte man auch besichtigen.

Auf dem Weg zum nahe gelegenen Berg Jebel Hafeet (der eigentliche höchste Berg des Landes, während der Jebel Jais der höchste Punkt des Landes ist, denn die Bergspitze liegt im Oman), machten wir einen Abstecher zum Kamelmarkt (mehr Infos im Instapost). Sehr kurios! Am Fuße des Berges gibt es heiße Quellen und viel Grün. Die Auffahrt zur Spitze des Berges ähnelt der des Jebel Jais: breit angelegte Straßen schlängeln sich durch Mondlandschaften. Oben angekommen war es tatsächlich ein bisschen kühl und wir kamen gerade rechtzeitig, um den gleißenden Sonnenball am Horizont untergehen zu sehen. Ich habe mich schon die ganze Zeit gefragt, warum die Sonne am Abend hier immer so groß und rund ist – das liegt an den vielen Staubpartikeln in der Luft, haben mir meine Mitreisenden erklärt. Solche Sonnenuntergänge habe ich vorher noch nirgendwo beobachtet.

Ein Tagesausflug nach Al Ain, was übrigens „Quelle“ bedeutet, kann ich wärmstens empfehlen. Hierher verirren sich nicht so viele Touristen und das Leben ist ruhiger im Vergleich zu Schardscha oder Dubai.

Bis bald,

eure Laura!

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