Seit nun fast zwei Wochen bin ich wieder zurück im Süden. Hier in Portugal ist über die Ostertage Lockdown und meine MitbewohnerInnen sind noch nicht zurück. Also wie bekomme ich am besten die Zeit mit mir selber herum?
In den letzten Tagen habe ich viele Stunden mit mir allein verbracht und ich muss sagen, es war teilweise schon eine kleine Herausforderung, so viel mit mir selbst beschäftigt zu sein. In einem Land, in dem man immer noch nicht die Sprache beherrscht und nicht viele Leute kennt, bleibt einem jedoch nichts anderes übrig. Also, hier ein paar Anregen gegen das Alleinsein und gegen die Langeweile im Lockdown während der Ferien.
In den letzten 14 Tagen habe ich …
… gelesen
Insgesamt habe ich fünfeinhalb Bücher gelesen, mit insgesamt 2.621 Seiten. So viel hab ich im ganzen letzten Jahr nicht mehr gelesen und ich weiß gar nicht, wieso, weil die Zeit war eigentlich da. Nur genommen habe ich sie mir nicht. Aber dafür hab ich mir jetzt schon die nächsten Bücher rausgesucht, denn das Lesefieber hat mich nun wieder voll erwischt.
… meine Hausarbeit fertig geschrieben
Angefangen habe ich eigentlich mit der Arbeit schon Ende Februar, aber wie das eben so ist, habe ich nach zwei Seiten bereits aufgehört und mit dem Weiterschreiben gewartet, bis die Abgabefrist nur noch zwei Wochen hin ist. Also wieso nicht den Lockdown nutzen, um die anstehenden Fristen auch entspannt einhalten zu können. Natürlich ist das jetzt nicht der schönste Zeitvertreib, dafür wird die Zeit danach umso schöner.
… Bewerbungsschreiben verfasst
Dieses Semester schreibe ich meine Bachelorarbeit und dann ist der ganze Studiumsspaß auch schon wieder vorbei. Was ich danach vorhabe, weiß ich ehrlich gesagt noch nicht. Da reisen im Sommer voraussichtlich noch etwas schwierig sein könnte und ich noch nicht mit meinem Master beginnen möchte, bewerbe ich mich erst mal für ausgeschriebene Praktika. Also ran an die Bewerbungsschreiben und an den Lebenslauf. Denn die Sachen brauchen immer viel länger als man glaubt.
… telefoniert
Gegen die Einsamkeit hilft bei mir Gesellschaft und da ich die gerade Vorort nicht bekomme, habe ich mit meinen Freunden und meiner Familie telefoniert. Über die neusten Ereignisse geschnackt und über alles andere auch. Telefonieren ist manchmal einfach schöner, als Chat-Nachrichten auszutauschen. Und tatsächlich haben sich bis jetzt alle gefreut, wenn ich sie spontan angerufen habe.
… Portugiesisch gelernt
Meine Sprachkenntnisse lassen nach einem Semester in Lissabon immer noch zu Wünschen übrig. Deshalb hab ich mich mal wieder dazu aufgerafft, ein paar Vokabeln zu wiederholen. Die bleiben zwar nicht so wie gewünscht im Kopf, aber die Hoffnung stirbt zuletzt. Ende meines Semesters möchte ich wenigstens ein wenig mich mit den Einheimischen in ihrer Muttersprache unterhalten können.
… Sport gemacht
Seit der letzten Prüfungsphase habe ich damit angefangen, ab und an joggen zu gehen, um den Kopf freizubekommen. Das wollte ich hier in Portugal weiter machen, jedoch hab ich ein wenig die Hitze unterschätzt, die mittlerweile hier schon herrscht, wenn die Sonne scheint. Zudem habe ich das Gefühl, dass die Luft trockner ist. Als ich mich aber nach zwei, drei Runden an die neuen Wetterverhältnisse gewöhnt hatte, ging laufen auch wieder so wie zu Hause.
… Spiele mit mir selbst gespielt
Das hört sich erst einmal ein wenig seltsam an, aber tatsächlich kann man manche Dinge auch allein spielen. Beispielsweise Quiz-Spiele, in dem man die Antworten zudeckt oder Memory. Am Anfang ist es vielleicht ein wenig ungewohnt und ohne Gegner macht das Gewinnen nicht ganz so viel Spaß, aber dafür weiß ich jetzt, dass ein „rikishi“ ein Sumo-Ringer ist, Cricket das erste mal im 16. Jahrhundert gespielt wurde und die drei napoleonischen Eissorten Erdbeere, Vanille und Schokolade sind.
Und was kommt jetzt danach? Am Montag, den 5. April, ist der letzte Tag des Oster–Lockdowns. Die Uni findet erst am 19. April wieder in Präsenzform statt. Deshalb ist mein Plan, die zwei Wochen bis dahin zu nutzen, um noch ein wenig Portugals schönste Strände zu erkunden. Denn ab Dienstag darf auch wieder ganz frei gesurft werden und das möchte ich mir nicht entgehen lassen. Na ja, und irgendwann muss ich mich dann auch mal mit meiner Bachelorarbeit noch tiefer befassen. Aber bis dahin lese ich noch meinen Thriller zu Ende und genieße die letzten zwei Tage in kleiner Isolation, um danach den Sand, das Salzwasser und den rauen Wind noch mehr schätzen zu können.
Auch im Ausland steht das Leben nicht still. Vladana und Lane mussten während ihres Auslandssemesters in Portugal und Nordirland den Verlust geliebter Familienmitglieder erleben. Im Podcast teilen sie, wie sie mit diesem schweren Schicksalsschlag umgegangen sind und welche positiven Erfahrungen sie trotz allem sammeln konnten. Hört jetzt rein – in Folge 9 von „studieren weltweit – der Podcast“!
Einmal rund um den Globus mit sieben ehemaligen Correspondents der Kampagne „studieren weltweit – ERLEBE ES!“ und Moderatorin Lene. In unserer 2. Staffel von "studieren weltweit – der Podcast" berichten Studierende von ihren unvergesslichen Abenteuern und Herausforderungen im Ausland. Egal ob Cambridge oder Tbilisi, erfahrt aus erster Hand, wie es ist, fernab der Heimat zu studieren, persönliche Hürden zu überwinden, mit Schicksalsschlägen umzugehen und an den Erlebnissen zu wachsen.
Mein erstes Semester in Lissabon ist fast vorbei und somit haben mein Freund und ich bereits die Halbzeit in unserer Fernbeziehung erreicht. Wir haben zusammen Bilanz gezogen und in diesem Beitrag erzähl ich meine Sicht der Fernbeziehung.
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