Angekommen im Ausland, ist alles erst einmal neu und anders. Meistens organisiert die Uni eine Orientierungswoche mit Veranstaltungen für internationale Studierende, in der die Möglichkeit besteht mit vielen Leuten aus verschiedenen Ländern und Kulturen in Kontakt zu kommen. Aufgrund von Corona und Onlineseminaren kann es jedoch sein, dass diese Veranstaltungen wegfallen. Was nun und welche Möglichkeiten gibt es Leute kennenzulernen und Freundschaften zu schließen?

Wie ich Anschluss in Südafrika gefunden habe

Angekommen in Port Elizabeth, hat die Nelson Mandela University für uns internationale Studierende zwei kleine Orientierungstage organisiert. Hier lernte ich zunächst internationale Studierende kennen, wobei der größte Teil der internationalen Studierenden aus Deutschland kommt. Auch viele Franzosen und Amerikaner studieren an der Nelson Mandela University mit mir gemeinsam. Zu Beginn kam ich mit vielen anderen deutschen Studierenden in Kontakt, da dies aufgrund der selben Sprache und des selben Hintergrunds am einfachsten war. Ich knüpfte viele Freundschaften mit anderen deutschen Studierenden und verbrachte zu Beginn meines Auslandssemesters viel Zeit mit ihnen. Jedoch merkte ich schnell, dass mir etwas fehlte, nämlich der Austausch mit Einheimischen und anderen Internationals.

Ich beschloss meine Komfortzone zu verlassen und neben meinen Freundschaften mit anderen Studierenden aus Deutschland, auf neue Leute zuzugehen. Wir wohnen alle im selben Studentenwohnheim, dem Campus Key, wo es Gemeinschaftsräume gibt, in denen sich Studierenden treffen können. Zusätzlich finden Veranstaltungen wie zum Beispiel Projekte im Township oder Grillabende statt. Dank dieser Veranstaltungen kam ich weiterhin auch mit den internationalen Studierenden aus Frankreich und den USA in Kontakt und habe hier neue Freundschaften schließen können. Um meine Englischkenntnisse in meinem Auslandssemester auszubauen, war es mir wichtig auch Leute aus anderen Kulturen kennenzulernen, um Englisch zu sprechen. Gemeinsam mit Freunden aus den USA habe ich einige Wanderungen und einen Wochenendausflug unternommen und hoffe, dass noch viele weitere folgen.

Zusätzlich zu meinen deutschen und internationalen Freunden hier habe ich auch einige Locals, wie meine Mitbewohnerinnen und weitere Freunde, kennengelernt. Mit ihnen verbringe ich gerne viel Zeit und lerne Neues über das Land und die Kulturen. Meine Freundin aus Oldenburg und ich haben hier auch eine zweite einheimische Mama gefunden, die uns bei Alltagsproblemen, wie zum Beispiel Arztbesuche unterstützt und ab und zu mal für uns kocht, wenn wir viele Unisachen zu erledigen haben.

Freundschaften schließen im Ausland – Drei Tipps

Es erscheint nicht immer direkt einfach auf neue Leute in einer zunächst fremden Umgebung zuzugehen. Es folgen einige Tipps von mir, um andere Studierende in deiner neuen Heimat kennenzulernen. Mir haben diese geholfen, um in Südafrika direkt Anschluss zu finden.

• Sei aktiv. Unternehme neben deinem Unialltag viel, so entfliehst du dem Heimweh und findest schnell Anschluss im neuen Land. Suche dir zum Beispiel ein neues Hobby, eine neue Sportart oder nehme an Veranstaltungen deiner Uni teil.
• Warte nicht darauf bis andere auf dich zukommen. Sei offen für andere Kulturen und andere Menschen und gehe auf diese zu und komme mit ihnen ins Gespräch.
• Umgebe dich nicht nur mit den anderen Studierenden aus deinem Heimatland, sondern versuche mit Studierenden aus anderen Ländern und deinem Austauschland ins Gespräch zu kommen. Dies bietet dir die Möglichkeit mehr über andere Länder und das Land, in dem zu studierst, zu erfahren. Zeitgleich baust du deine Sprachkenntnisse aus.

Auch wenn es zu Beginn nicht immer einfach erscheint neue Leute in einem neuen Umfeld kennenzulernen, lohnt es sich im Auslandssemester auf Leute zuzugehen. Freundschaften, welche im Ausland entstehen, zeigen oftmals eine neue Perspektive auf und ermöglichen es mit Menschen aus anderen Kulturen in den Austausch zu kommen und mehr über andere Länder zu erfahren.