13. September 2016
Meine ersten Wochen in Rabat, der Hauptstadt Marokkos, liegen hinter mir. Wie ich nach Rabat kam, meine Wohnung fand und warum ich eigentlich nicht hätte fliegen dürfen, erzähle ich in meinem ersten Beitrag. Marhaba aus Marokko!
Erstes Problem: ohne Rückflugticket keine Einreise
Bereits am Flughafen in Frankfurt gab es das erste Problem. Ich hatte nur ein Hinflugticket, aber ohne Rückflugticket oder Visum ist keine Einreise möglich. Deutsche, türkische und viele weitere Staatsbürger brauchen für die ersten drei Monate in Marokko zunächst kein Visum. Für die Zeit nach diesen drei Monaten gibt es dann zwei Optionen: Entweder muss man für ein paar Tage nach Hause fliegen oder eben ein Visum während des Aufenthaltes in Marokko beantragen. Also haben wir direkt am Flughafen unsere Rückflugtickets gebucht und eingecheckt. Problem gelöst, erstmal …
Die Ankunft: hilfsbereite Menschen, unkompliziertes Reisen, wunderbares Essen
In Marrakech wurden wir am Flughafen abgeholt. Es gab einen Extra-Service vom Hostel Equity Point, in dem wir unsere erste Nacht verbringen sollten. Der Weg zum Hostel erinnerte mich etwas an die Winkelgasse in Harry Potter und war etwas kompliziert, aber ein Mann, der unser Gepäck auf einem großen Schubkarren transportiert hat, führte uns hin und auch am nächsten Tag wieder hinaus.
Nach nur einer Nacht sollte es schon wieder losgehen, das Ziel war Rabat, unser neues Zuhause für die nächsten Monate. Zugfahren war wesentlich unkomplizierter als ich erwartet hätte. Wir haben uns wie auch in Deutschland am Bahnhof in Marrakech ein Ticket gekauft, das übrigens sehr günstig war, wir haben ca. 12 Euro für über vier Stunden fahrt nach Rabat gezahlt und sind dann gegen Nachmittag losgefahren. Das einzige Problem war, die Klimaanlage funktionierte nicht wirklich.
In Rabat sind wir erstmal Essen gegangen und ich kann mit Gewissheit sagen, ich LIEBE das Essen hier! Danach sind wir in unser Hotel, um uns auf die Wohnungssuche in einem fremden Land vorzubereiten.
Wie ich meine Wohnung in Rabat über einen Facebook-Post fand
Wie man am besten eine Wohnung in Marokko findet? Meine Erfahrungen sind folgende:
- Nicht anmerken lassen, dass man nicht aus Marokko ist! Wir hatten das Problem, das wir kein Marokkanisch und auch nicht das beste Französisch sprechen. Unsere Rettung war, meine Lieblings-Freizeitbeschäftigung, einfach alles auf Instagram und Facebook zu teilen. Dabei ist ein Marokkaner aus Deutschland, der an unserer Uni in Marburg einen Vortrag gehalten hat, auf einen Facebook-Post von mir aufmerksam geworden und hat seine Hilfe angeboten. Da er selber nicht in Marokko war, hat er seinen Cousin Samir, der ein paar Jahre in Deutschland verbracht hatte und dadurch auch Deutsch sprechen konnte, dazu verdonnert, uns bei der Wohnungssuche zu helfen. Hat super geklappt! An dieser Stelle noch mal ein riiiiesen Dankeschön an Abdelhay Fadil und Samir, ihr seid herzlich auf einen Tee und türkisches Essen in unserer neuen Wohnung eingeladen.
- Nie den Preis nennen, den man bereit wäre zu zahlen. Sonst kostet der Spaß mehr als üblich.
- Die Menschen die vor den Häusern sitzen, wissen über alle leeren Wohnungen in ihrer Straße Bescheid. Und wenn das nicht klappt, dann einfach die Taxifahrer oder in den Restaurants und Geschäften nachfragen. Eine*r weiß immer über eine leerstehende Wohnung Bescheid oder kennt Menschen die andere Menschen kennen, die eine Wohnung zu vermieten haben.
- Bequeme Schuhe tragen und wenig trinken, um der Toilette nicht so oft einen Besuch abstatten zu müssen.
Am Ende haben wir eine Wohnung in Agdal gefunden. Meiner Meinung nach die schönste Gegend in Rabat. Unsere Wohnung ist möbliert, wir haben eine sehr große Terrasse, einen riesen Salon mit schönen marokkanischen Sofas, einen Essbereich, eine geräumige Küche, zwei Schlafzimmer und zwei Bäder. Um die Ecke gibt’s einen Mango-Shop, Stradivarius, unzählige Restaurants und unter uns ist ein Friseur. Die Lage ist super! Die Tram ist nur sechs Minuten von hier entfernt, wobei wir derzeit noch mit dem Taxi zur Uni fahren, da das sehr günstig und für den Anfang einfach bequemer ist.
So viel zu meiner ersten Woche in Rabat, mein nächster Beitrag wird dann eine Zusammenfassung von meiner zweiten und dritten Woche in Rabat sein.
Stay tuned!
Notiz an mich: Nächstes mal mit weniger Gepäck reisen oder jemanden mitnehmen, der mein Gepäck für mich trägt.