13. August 2019
Kaum in Rovaniemi angekommen wurde ich von einer fiesen Grippe niedergestreckt. Dieses unerfreuliche Ereignis möchte ich zum Anlass nehmen, euch ein wenig von finnischen Apotheken zu erzählen.
Apotheken in Finnland heißen apteekki und man erkennt sie an einem grünen Kreuz, das oft leuchtend schon von weitem das erlösende Medikamentengeschäft ankündigt. Die Apotheken sind offener gestaltet, als in Deutschland. Das heißt nicht nur Kosmetika, sondern auch alle rezeptfreien Medikamente stehen schön aufgereiht in Regalen, aus denen man sich selbst bedienen kann. Alles übersichtlich sortiert nach Hals, Nase, Ohren, Augen, Magen und so weiter. Du kannst also theoretisch ohne unangenehmes Gespräch Hämorrhoidencreme einkaufen. Allerdings lauern im Geschäft immer zahlreiche VerkäuferInnen, die dich beraten möchten. Wenn du bei dem heiklen Thema der eigenen Gesundheit, lieber nicht auf deine brüchigen Finnischkenntnisse vertrauen willst, könnt ihr euch eigentlich immer auf Englisch verständigen.
Besonders spannend wird der Apothekenbesuch aber erst, wenn man tatsächlich ein Rezept einzulösen hat. Dann darf man eine Nummer ziehen und warten – ein Prozess, der in Finnland sehr beliebt ist, egal ob an der Frischfischtheke, im Rathaus oder eben in der Apotheke. Ist man an der Reihe, setzt man sich an einen Tisch mit Sichtschutz zu den umliegenden Tischen, ein/e MitarbeiterIn gegenüber. Was dann passiert weiß ich allerdings nicht, da ich zum Glück noch nie ein Rezept in Finnland einlösen musste. Wenn es soweit ist, werde ich mein Wissen mit euch teilen!
Zu einem niesenden Finnen sagt man im Übrigen „Terveydeksi!“. In diesem Sinne wünsche ich mir selbst „Parane pian“ und hoffe auf ein schnelles Abnehmen der Niesfrequenz.