1. Mai 2016
Dein Freund und Helfer: Das Smartphone. In der Mega-City Istanbul sind die Apps deine wichtigsten Verbündeten im Kampf gegen das Chaos im Alltag. Die ersten Tage in der Stadt ohne mobiles Netz und türkische Sim-Karte waren anstrengend. Sehr anstrengend.
Leichter fortbewegen: „Moovit“
Nichts ist leichter als in Istanbuls (Nah-)Verkehr verloren zu gehen oder sich zu verirren. Und was hilft da? Genau, eine anständige Verkehrsapp.
Im Prinzip ist es eine Art Glaubenskrieg: Moovit-App oder Trafi-App. Beide funktionieren eigentlich gleich: Entweder wird dein Standpunkt geortet oder Du gibst einen Start- und Zielpunkt ein. Die Apps zeigen dir dann die beste und schnellste Verbindung zu Fuß, per Bahn, per Bus, per U-Bahn und Schiff an. Die Moovit ist eine internationale App, die auch in anderen Städten und Ländern funktionieren soll. Die einen schwören auf diese, andere auf jene App. Ich setzte voll auf Moovit. Warum? Sie klappt. Never change a winning team. Weiteres Gadget: die Ceptrafik-App, die die aktuelle Istanbuler Verkehrs- und Staulage anzeigt.
Die Deutsche-Bahn-App funktioniert hier übrigens nicht, ich habe es probiert.
MyTaxi-App auf türkisch: BiTaksi
Gefühlt ist jedes zweite Auto in Istanbul kanariengelb und ein „Taksi“. Die Preise sind vertretbar bis billig und nach Mitternacht fährt ohnehin keine U-Bahn mehr. Wer bis dann noch keinen anderen Schlafplatz gefunden hat und nach Hause muss, der fährt Taxi. Ermüdend, dann noch über den richtigen Preis zu feilschen. Dafür gibt es die gelbe App Bitaksi. Nachdem man sich mit Name und Telefonnummer angemeldet hat, kann man über die App Taxen in der Nähe anrufen. Dazu zeigt die App noch den Heimweg (GPS), den Preis und Standort an. Hilft gegen nächtliche (und tägliche) Taxi-Abzocke.
Für die vielen Gassen: Google Maps
Oldtimer? Klassiker? Selbstverständlich? Ja. Aber mindestens genauso wichtig. Oder versuche sonst einmal im Kleinstraßengetümmel von Fatih ein bestimmtes Restaurant zu finden oder die Wohnung von Erasmus-Freunden im Beygolu-Labyrinth. Alle Treffpunkte sind immer „so easy to find“. Ja. Aber nur mit Google Maps.
Essen bestellen: Yemek Sepeti („Food Basket“)
Nach einem langen, kräftezehrenden Istanbul-Tag erst einmal nach Hause und was kochen? Nein. Es wird bestellt. Es gibt kaum etwas, was man in Istanbul nicht nach Hause liefern lassen kann: fertige Gerichte, Obst, Kleidung usw. Über „Yemek Sepeti“ können fertige Gerichte geordert werden. Gezahlt wird entweder in cash an der Tür oder per Kreditkarte, laut App nehmen über 10.000 Restaurants in 65 Städten der Türkei an dem Lieferservice teil. Die App zeigt verfügbare (Liefer-)Restaurants in der Umgebung, Gerichte und Preise an – Du bestellst. Auch weltweite Ketten wie McDonalds oder Pizza Hut machen mit.
Mein persönlicher Dolmetscher: Sesli Sözlük
Wer Türkisch sprechen kann, der kann diesen Absatz skippen. Ich lerne fleißig, aber für das meiste reicht mein Türkisch trotzdem (noch) nicht. Wie praktisch, da einen persönlichen Dolmetscher in der Tasche zu haben. Sesli Sözlük funktioniert zuverlässig, andere Übersetzer (pons, Google Translator, Easy Translate) hinken da auch nicht hinterher. Es geht ja um die Basics, um das grobe Kommunizieren – nicht um elaborierte Konversation. Einige Apps versprechen auch Simultanübersetzen über die Stimmaufnahme. Oder von Wörtern und Texten auf Kameraaufnahmen. Vor allem letzteres wäre sehr praktisch, leider habe ich noch keine konstant gute App gefunden.
Eine eigene Uni-App
Einige Unis haben eigene Apps aufgebaut. An meiner Uni heißt die App „Bilgi Campus“ und bietet einen Überblick über Stundenplan, Shuttle-Fahrplan, Klausurtermine, Abgabefristen, Appointments, Events und so weiter. Nicht übermäßig viel genutzt, aber praktisch. So weißt Du immer, wann Du Dir mal freinehmen kannst.
Für Kunstkenner: Street Art Istanbul
Von mir persönlich nicht genutzt, aber von Kommilitionen, selbsternannten Kunstkennern und Hipstern wärmstens empfohlen: Die Street Art Istanbul App. Denn Graffitis und freie Kunst von faszinierend bis schmierig gibt es in Istanbul an allen Häuserecken. Die App zeigt mit einer Karte und weiteren Infos die nächstgelegenen, lohnenswerten Street-Art-Kunstwerke an.
Und chatten?
Läuft ganz normal über WhatsApp, den Facebook Messenger oder Snapchat, bei Erasmus-Studenten aus aller Welt wie auch bei türkischen Freunden.