20. Februar 2021
Südkorea gilt mittlerweile als eines der am technisch fortgeschrittensten Länder der Welt. Egal ob alt oder jung, so gut wie jeder ist hier im Besitz eines Smartphones. Viel läuft hier bereits per App. Welche koreanischen Apps sich lohnen und was sie können, erfahrt ihr hier.
Mit einer der schnellsten Internetverbindungen der Welt ist Südkorea vermutlich eines der am besten digital vernetzen Länder. Selbst in der U-Bahn, Aufzügen, oder High-Speed-Zügen ist es Standard, superschnelles Internet und guten Empfang zu haben, was man aus Deutschland nicht unbedingt gewohnt ist. Darüber hinaus nutzen ca. 87% der Bevölkerung hier soziale Medien, die dritthöchste Nutzungsrate der Welt nach den Vereinigten Arabischen Emiraten und Taiwan.
Social Media & Kommunikation
Naver
- Ein Web-Portal und das koreanische Äquivalent zu Google (welches in Südkorea eher wenig genutzt wird). Es ist sehr für koreanische Nutzer ausgelegt, man kann sich zwar Ergebnisse auch direkt auf Englisch übersetzen lassen, jedoch ist es deutlich schwieriger zu nutzen, wenn man kein Koreanisch spricht.
NaverDictionary
- Das am meisten genutzte Online-Wörterbuch für Koreanisch. Sehr ausführlich und nutzerfreundlich.
Papago
- Die Übersetzungs-App, die von Naver entwickelt wurde. Wie schon in meinem Artikel zur Sprachbarriere erwähnt, ist es eine der vorrangig genutzten App für Übersetzungen. Meiner Erfahrung nach ist sie etwas akkurater als GoogleTranslate.
Kakaotalk
- Diese App wird euch das Leben hier sehr erleichtern. Es ist die Nr. 1 für Kommunikation, nicht nur eure koreanischen Freunde, sondern auch Professoren, Arbeitskollegen, und Arztpraxen nutzen diese App und werden darüber mit euch kommunizieren wollen. Sie kann anfangs etwas irritierend sein, da sie sehr anders aufgebaut ist als WhatsApp, aber dafür enthält sie auch deutlich mehr Funktionen. Gewöhnt euch schonmal daran, viele Emoticons zu benutzen!
Essen & Einkaufen
Coupang
- Eine koreanische Amazon-Variante. Man kann so gut wie alles über diese App bestellen, und es kommt am nächsten Tag an, wenn man mit der „rocket delivery“ bestellt.
Gmarket Global
- Ein weiterer beliebter Online-Store und eine Alternative zu Coupang, einer der größten in Korea.
Yogiyo & Baemin:
- Die zwei mit am meisten genutzten Apps für Essensbestellungen. Südkorea ist für seine schnellen und effizienten Delivery-Services bekannt. Man kann über diese Apps bestellen aber oft auch direkt bei Restaurants.
CoupangEats
- Eine weitere App für Essensbestellungen. Im Gegensatz zu Yogiyo/Baemin auf Englisch verfügbar.
Karrot Market
- Eine beliebte App für jegliche gebrauchte Gegenstände in seiner Umgebung zu kaufen (funktioniert ähnlich wie ebay Kleinanzeigen).
Navigation
NaverMap
- GoogleMaps ist in Südkorea nicht sehr weit entwickelt, weshalb man auf lokale Alternativen wie diese zurückgreifen sollte. Diese App kann man auch ohne Koreanisch Kenntnisse gut nutzen (lediglich Adressen muss man manchmal in Hangeul eingeben), und man erhält immer einen sehr guten und ausführlichen Überblick über Routen. Man kann sich auch direkt für jegliche Orte Rezensionen, Bilder, und Preise anschauen. Diese Funktion habe ich sehr oft genutzt, um neue Orte zu entdecken.
Kakaotalk Taxi
- Im Prinzip die koreanische Version von Uber. Ihr könnt angeben, wo ihr seid und wo ihr hinwollt, dann wird euch direkt der Preis angezeigt und innerhalb von Minuten könnt ihr von einem KakaoTaxi abgeholt werden.
KakaoBus
- Hiermit kann man sich für sämtliche Busse in ganz Südkorea aktuelle Ankunft- und Abfahrtzeiten anschauen, sodass man nicht ewig an einer Haltestelle warten muss.
KakaoMap
- Eine Alternative zu NaverMap, funktioniert sehr ähnlich.
Subway Korea
- Eine recht einfach gestaltete Offline-App, mit der man sich das U-Bahnnetz Seouls (und auch anderer Städte) anschauen kann. Auch hier kann man sich schon die schnellsten Verbindungen und Preise für Routen vorschlagen lassen.
Korailtalk
- Diese App ist für Zugverbindungen mit dem KTX/ITX gedacht (koreanische Versionen von IC/ICE). Man kann über diese App auch Zugtickets bis zu einem Monat im Voraus kaufen.
Sonstige
MiseMise
- Feinstaubbelastung ist ein großes Problem in Südkorea. Mit dieser App kann man sich die tägliche Belastung anschauen. In Prä-Corona-Zeiten war das besonders hilfreich, um zu entscheiden, ob man eine Maske tragen möchte.
Cashwalk
- Eine beliebte App unter Koreanern, bei der man für die Schritte, die man täglich geht, Punkte sammeln kann. Diese Punkte kann man dann einlösen bei verschiedenen Läden wie Cafés, Convenience Shops, Kosmetikläden, Restaurantketten. Die App soll im Prinzip die Leute zu einem gesünderen Lebensstil motivieren.
Ein kleiner Hinweis an dieser Stelle: Nicht alle der erwähnten Apps sind komplett auf Englisch verfügbar. Daher kann es sich lohnen, ein:e koreanische:n Freund:in beim Installieren um Hilfe zu bitten (oder sich alternativ mit der Papago Bild-Übersetzungsfunktion selbst durchzukämpfen). Für die meisten Apps wird bei der Registrierung eine koreanische Handynummer, und manchmal auch eure Alien Registration Number (entspricht einer Personalausweisnummer). Viel Spaß!