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Arabisch lernen für Anfänger


As-salamu alaykum! An der King Abdullah Universität in Thuwal, Saudi-Arabien, wo ich gerade mein Auslandssemester verbringe, werden günstige Arabisch-Kurse für Studenten angeboten. Also habe ich mich gleich mal angemeldet. Allerdings war mich nicht so wirklich klar, worauf ich mich da eigentlich eingelassen hatte.

Eines meiner seltsameren Hobbies, ist es, Sprachen zu „sammeln“. Das heißt, ich liebe es, Sprachen zu lernen. Ich bin dabei kein Genie, es ist oft harte Arbeit, aber mir macht es Spaß, neue Laute und Wörter auszuprobieren und ich mag vor allem den Moment, in dem es „Klick“ macht und man plötzlich merkt, dass man dieses oder jenes sagen kann. Bis jetzt habe ich fünf Sprachen mehr oder weniger gut gelernt – und jetzt soll Nummer sechs dazu kommen: Arabisch!

Als es endlich feststand, dass ich nach Saudi-Arabien gehen würde, fasste ich den Entschluss, Arabisch zu lernen. Und zwar von Grund auf, ich konnte nämlich kein einziges Wort, geschweige denn die Buchstaben lesen. Ich begann noch vor meiner Abreise mit Hilfe der App „Duolingo“, das Alphabet zu lernen und war erstmal ziemlich überwältigt. Arabische Buchstaben verändern nämlich ihr Aussehen je nachdem, wo sie im Wort stehen und welche Buchstaben neben ihnen stehen…

Arabischunterlagen auf einem Tisch ausgebreitet
Die Vokabeln müssen gelernt werden, sonst klappt es nicht mit dem Sprechen.

 

Da ich allerdings stur bin, und den Vorsatz gefasst hatte, meldete ich mich eine Woche nach meiner Ankunft für einen Level 1 Kurs an. Die Kurse, die die King Abdullah Universität anbietet, gehen sechs Wochen lang, mit zwei Mal 90 Minuten Unterricht pro Woche. Ein Kurs kostet mich etwa 115 Euro. Anmelden konnte ich mich unkompliziert online und da der Kurs in der folgenden Woche losgehen sollte, kontaktierte mich meine Kursleiterin auch sofort nach der Anmeldung und schickte mir die Lernunterlagen zu.

In den Lernunterlagen wartete ein kleiner Schock auf mich: Alles war auf Arabisch geschrieben! Ich machte mich also daran, die Schrift ins lateinische Alphabet zu übersetzten. Das klappte leider gar nicht und so fühlte ich mich maximal unvorbereitet als ich mich auf den Weg zu meiner ersten Stunde machte. Ich war mir auch nicht ganz sicher, ob ich mich vielleicht zu erst für einen Schriftkurs hätte anmelden sollen und ob ich aus der Gruppe herausgeworfen werden würde, sollte es herauskommen, dass ich kein Arabisch lesen kann.

Ein traditioneller Keks in meiner Hand
Ein kleines Mitbringsel unserer Sprachlehrerin – selbstgemachte Kekse mit Dattelfüllung.

 

Meine Sorgen waren allerdings unbegründet, keiner von den anderen konnte Arabisch lesen und es war auch gar nicht notwendig. Unsere Lehrerin ist unglaublich freundlich und gleichzeitig sehr gut darin, uns zu unterrichten. Ich habe noch vier weitere „Mitschüler“, die alle hier an der Uni beschäftigt sind. In den 90 Minuten Unterricht lernen wir Vokabeln, Aussprache und Grammatik. Die Schrift kommt erst später dazu, zunächst geht es darum, dass wir das Sprechen lernen.

Und das funktioniert auch sehr gut. Nach nur einer Woche habe ich genug Vokabeln und Grammatik gelernt, dass ich schon kleine Sätze selbst bilden kann. Das ist viel mehr als ich erwartet hätte. Außerdem macht es mir unglaublich viel Spaß!

Fünf Leute, zwei Frauen und Drei Männer in einem Raum.
Die Arabischlerngruppe! Mit freundlicher Genehmigung aller Teilnehmer und lieben Grüßen nach Deutschland.

 

Ich habe mir ein Ziel gesetzt: Bis ich wieder zurück nach Deutschland gehe, würde ich gerne kleine Konversationen halten können. Ich werde euch auf dem Laufenden halten, wie gut das klappt!

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