30. Januar 2021
Heute gibt es mal wieder ein Update zu meinem Erasmus-Studium in Griechenland. Ende Januar hatte ich meine letzte Online-Vorlesung an der University of West Attica. Zum ersten Mal bin ich traurig, dass ein Semester so schnell zu Ende geht.
Nach einem holprigen Start in mein Auslandssemester habe ich die letzten Monate einen guten Anschluss zu meinem Studium hier in Athen gefunden. Anfangs hatte ich große Bedenken, ob es sich überhaupt lohnen würde, ein Auslandssemester online zu machen und ob meine Griechischkenntnisse dafür ausreichen würden. Jetzt, wo es fast vorbei ist, kann ich gar nicht glauben, dass die Kurse im nächsten Semester ohne mich weiterlaufen werden. (Falls du nicht mitbekommen hast, wieso ich mein Auslandssemester auf Griechisch mache, kannst du es übrigens in meinem älteren Blogbeitrag „Eine unerwartete Nachricht“ nachlesen.)
Als wäre es nie anders gewesen
Nach meiner letzten Vorlesungswoche in Athen (25. bis 29. Januar) hat hier jetzt offiziell die Prüfungsphase begonnen. Sie geht bis zum 19. Februar. Während wir in Deutschland anschließend Semesterferien haben, beginnt hier in Griechenland nach zwei Wochen direkt das Sommersemester. Studierende in Griechenland haben nur einmal im Jahr Semesterferien, aber dafür über die gesamten Sommermonate.
Besonders jetzt, wo es sich langsam dem Ende nähert, wird mir bewusst, dass ich nächstes Semester nicht mehr dabei sein werde. Sogar eine meiner Dozentinnen hatte kurzzeitig vergessen, das ich ja nur eine Austauschstudentin bin. Durch meine Griechischkenntnisse konnte ich das Semester so erleben, wie es auch Einheimische tun. Ich habe so gut wie kein Seminar verpasst und immer mitgearbeitet. Am Ende hat es sich so angefühlt, als wäre ich schon immer dabei gewesen. Auch das Griechisch sprechen fiel mir mit der Zeit immer einfacher. Ich habe meinen Wortschatz erweitern können und auch mein Studium von einer ganz neuen Seite kennengelernt.
Ein griechisches Designstudium
Vom Ablauf her konnte ich kaum Unterschiede zu meinem Designstudium in Deutschland feststellen. Jedenfalls was das Online-Semester betrifft. Ich konnte meine Seminare frei wählen und habe mich auf die Designinhalte konzentriert, in denen ich in Deutschland noch nicht so viele Kurse belegt hatte, wie beispielsweise Animation und Video. Der Einzige, aber große Unterschied war das griechische Alphabet. Da ich in meinen Seminaren nicht die einzige sein wollte, die mit dem lateinischen Alphabet arbeitet, habe ich meine Design-Arbeiten auch auf Griechisch gestaltet. Wie beispielsweise Buchlayouts oder Prospekte. Dadurch konnte ich das griechische Alphabet noch mal viel besser kennenlernen und mehr über die griechische Typografie lernen. Durch das viele Ausprobieren und Neues entdecken ist mir auch bewusst geworden, welchen Schwerpunkt ich im weiteren Verlauf meines Studiums in Deutschland setzen möchte.
Aber auch meine Freunde, die ebenfalls wie ich an der University of West Attica studieren, haben das Semester als sehr angenehm empfunden.
Erasmus an der University of West Attica
Die Dozenten haben sich stets bemüht, trotz Online-Semester auch auf die Erasmus-Studierenden einzugehen. Manche Dozierende nahmen sich sogar extra Zeit für kleine Online-Kurse nur mit den Erasmus-Studenten. Wie der Präsenz Unterricht an der University of West Attica wohl abgelaufen wäre, werde ich wohl nie erfahren. Aber einen guten Eindruck von den Dozenten, Studierenden und der Vermittlung der Lerninhalte habe ich trotzdem bekommen. Es war für alle eine besondere und neue Situation, aber auch das macht mein Auslandssemester zu einer Erfahrung, die ich nie vergessen werde.