13. September 2020
Nun ist mein Praktikum in den südtiroler Alpen auch schon wieder vorbei und ich sitze wohlbehalten in Berlin an meinem Schreibtisch. In Gedanken bin ich noch halb in Bozen während ich mich nun auf meine kommenden Prüfungen vorbereiten. Besonders gut kann ich mich noch an die letzten drei Wochen erinnern. Was ich gemacht habe und wohin es mich verschlagen hat, das erfahrt ihr hier.
Ich habe nun in Summe circa elf Wochen in Italien verbracht und die Zeit verging wie im Fluge. Die ersten zwei Monate habe ich das Praktikum beim Fraunhofer Italia absolviert, dann besuchten mich noch meine Eltern für eine Woche und abschließend bin ich mit Sarah noch bis an die Amalfiküste mit dem Auto gereist. Dies hier soll nun die drei Tage mit meinen Eltern beschreiben. Im zweiten Teil des Blogpostsberichts erzähle ich noch von meinen Erlebnissen auf unserem Roadtrip.
Familytime
Mit meinen Eltern bin ich für einige Tage auch noch in den Brenta Dolomiten unterwegs gewesen. Wir starteten in Madonna di Campiglio und nahmen uns dann drei Tagesetappen vor. Hierbei folgten wir dieser Route. Der erste Tag begann entspannt und wir wanderten an drei klaren Seen vorbei. Abends fanden wir einen szenischen Zeltplatz mit Blick auf die Sterne auf einem Hochplateau.
Am nächsten Tag sollte unser härtester Tag beginnen. Wir stiegen erst bis auf 1200 Meter ab, um dann wieder bis auf 2650 Meter aufzusteigen. Dabei mussten wir uns teilweise durchs Gestrüpp kämpfen.
Gibt es hier Bären?
Dabei hatten wir auch etwas Sorge wegen der Bären. In den Brenta Dolomiten gibt es in Summe wohl bis zu 50 Bären. Wir hatten uns vorher über die Charakteristiken eines Bären-Reviers schlau gemacht. Zeichen für Bären sind wohl die Folgenden:
- Es gibt Kratzspuren an Bäumen
- Exkremente liegen auf dem Boden
- Geruch nach Aas
Generell werden Bären nicht gerne überrascht. Man sollte also eine Bärenglocke dabei haben oder sich lärmend fortbewegen. Man kann sich zum Beispiel unterhalten. Ansonsten sind Braunbären allerdings eher ungefährlich und haben den Menschen nicht als Beutetier auf ihrer Nahrungsliste.
Interessante Worte im Italienischen zum Thema Bären sind die Folgenden:
- der Bär – l’orso
- der Kot – lo sterco
- die Glocke – la campana
- das Gebüsch – la boscaglia
- der Baum – l’albero
- die Spur – la traccia
- die Tatze – la zampa
- das Fell – il pelo
- die Schnauze – il grugno
- das Aas – il cadavere
So wanderten wir also den Wanderpfad weiter hinauf und siehe da: Auf einmal lag vor uns ein Häufchen Kot.
Ich recherchierte im Internet und fand schon nach Kurzem ein Bild eines Bären Kothaufens, das genau so aussah. Mit Sicherheit wissen wir aber noch nicht, ob es sich hierbei wirklich um Ausscheidungen eines Bären handelt. Weiß jemand von euch mehr darüber? Schreibt das gerne in die Kommentare oder mir eine persönliche Nachricht. Nach einem weiteren Kilometer roch es dann auf einmal unangenehm nach faulen Eiern und nach Aas und wir beschleunigten unsere Schritte, um schnell aus der Zone hinaus zu gelangen. Gesehen haben wir keinen Bären, aber in unserer Vorstellung versteckte sich der Bär direkt neben uns in einem Gebüsch.
Generell wirkten die Brenta Dolomiten sehr wild. Die Wege waren unerschlossen und wir mussten viele Bäume überklettern. Das war ein interessanter Kontrast zu der Seiser Alm. Dort ist alles eher erschlossen und wird gepflegt. Beide Bereiche sind in jedem Fall total zu empfehlen.
Am dritten Tag schafften wir es dann wieder zurück zum Auto und fuhren nach Bozen. Meine Eltern schliefen noch eine Nacht mit in meiner WG und machten sich dann auf den Weg nach Berlin.
Der Süden ruft
Am folgenden Tag sollte dann auch direkt mein Roadtrip mit Sarah in den Süden Italiens beginnen. Sarah hatte mir damals auch initial die Idee gegeben in Bozen ein Praktikum zu machen. Sie studiert weiterhin an der Uni Bozen für Ihren Master. Einen Bericht zu Ihren Erfahrungen damals in Ihrem Praktikum in Bozen findet ihr hier. Und meinen Bericht zu unserem Roadtrip und ein paar abschließende Worte findet ihr im nächsten Blogpost.