9. Mai 2017
Eine Geschichte ohne Ende. Im Ausland öffnen wir uns neuen Kulturen. Als junge Menschen müssen wir raus, um zu verstehen, was es heißt, auf sich alleine gestellt zu sein in einem fremden Land und um zu verstehen, was außerhalb der Heimat in Europa und auf der Welt passiert.
Wie meine Erasmus-Freunde zur zweiten Familie wurden
Dienstag 18. April 2017. Zeit sich zu verabschieden. Nach einigen Auslandsaufenthalten habe ich langsam gelernt, Kontakte zu knüpfen und mich danach wieder zu verabschieden. Auch wenn es nur einmal pro Jahr ist, dass ich einige dieser besonderen Erasmus- Freundschaften treffe – an unserer Erasmus- Einstellung wird sich nichts ändern. Wir hatten mit den gleichen Anfangsproblemen im Ausland zu kämpfen, haben gemeinsame Glücksmomente geteilt und waren anfangs auf uns alleine gestellt. Es war niemand aus der gewohnten Umgebung in unmittelbarer Nähe und es gab nicht die Möglichkeit schnell nach Hause gehen, wenn mal etwas schief lief. So wurden meine Erasmus-Freunde meine zweite Familie.
Wie fühlt sich ein Auslandsaufenthalt an und was ist anders?
Einen Auslandsaufenthalt zu beschreiben, ist schwierig. Es gibt viele Eindrücke, die ich euch gerne zeigen möchte. Zu meinen bisherigen Auslandsaufenthalten habe ich ein kleines Video vorbereitet, mit Eindrücken aus Paris (Erasmus und Praktikum), Straßburg (Doppelmaster) und auch in Chile (Praktikum).
(Dieses Video zeigt vor allem meine Freizeit-Aktivitäten, Freunde, Landschaften und Kultur.)
https://www.youtube.com/watch?v=Pc0pDv5tGTs&feature=youtu.be
Für mich gehören alle diese Erfahrungen zusammen und sie bauen aufeinander auf. Im Jahr 2014 habe ich mit meinen ersten Auslandserfahrungen begonnen und ich sehe bisher noch kein Ende. Warum denn auch, ich bin jung und mir stehen viele Länder offen (egal ob zum weiterstudieren oder später zum aarbeiten). Der nächste Auslandsaufenthalt steht auch schon vor der Tür: Für meinen deutsch-französischen Doppelmaster werde ich Mitte September 2017 wieder nach Straßburg gehen. Die Abwechslung von Studieren, Praktika und Reisen ist so unheimlich bereichernd.
„Du warst ja nur reisen“
Natürlich sehen meine Freunde und Familie oft nur die schönen Seiten, das schöne Leben. Die wenigsten teilen Negatives. Dass aller Anfang schwer ist und wie viel Organisation dahinter steckt, wird oft vergessen. Dazu habe ich neben neuem Input für mein Architekturstudium, Spanisch und Französisch fließend sprechen gelernt. Die Sprachen habe ich ohne Zwang und Druck lernen können. Nie hatte ich das Gefühl, ich „MUSS“ jetzt diese Sprache lernen. Es war meine Initiative. Ich wollte mich mit den Einheimischen unterhalten und an den Gesprächen und am Unterricht aktiv teilnehmen können.
„Vermisst du deine Heimat eigentlich nicht?“
Natürlich gab es Zeiten, in denen ich Heimweh hatte. Aber was ist eigentlich Heimat? Vielleicht da wo ich aufgewachsen bin, in meinem idyllischen, ein bisschen zu perfektem Dörfchen? Dort wo jeder sein behütetes Zuhause und ein oder zwei Autos vor der Garage stehen hat?
Durch einen Austausch bekommt man eine neue Heimat. Dort wo einige Leute Urlaub oder einen Städtetrip machen, habe ich gewohnt, in Paris. Und zwar ohne das Standard-Touristen-Programm. Es war schon immer mein Traum über den Dächern Paris zu wohnen, dort einen Rotwein zu trinken und die Straßen von „Midnight in Paris“ abzulaufen. In der Atacama Wüste in Chile habe ich bei einer Wüstenparty mitgemacht und zugesehen wie Santiago de Chile feiert, wenn die Lokalmannschaft den Copa América gewinnt. Das sind unerwartete Highlights, die ich nie vergessen werde. Und wenn ich jetzt Filme anschaue, in denen Paris vorkommt, sei es Aristocats, die fabelhafte Welt der Amélie, Ziemlich beste Freunde und LOL, habe ich Fernweh.
Erasmus-Studenten in Deutschland
Vor meinen Erasmus-Aufenthalten war ich sehr auf mich und mein Bachelorstudium in Architektur fokussiert. Ich habe den Erasmus-Studenten in Deutschland wenig Aufmerksamkeit geschenkt. Damals wusste ich nicht, wie schwierig es sein kann während des Erasmus-Aufenthalts neue Freundschaften zu knüpfen, gerade auch wenn man die Landessprache nicht sehr gut beherrscht. Oder wie man sich in dem neuen Land organisiert. Man hörte eben nur die Vorurteile, „ach die Erasmus-Studenten, die feiern ja eh nur“. Aber es ist mehr, als nur das.
Wie geht es weiter?
Vor kurzem bin ich in Karlsruhe wieder angekommen. Hier habe ich nun seit 2,5 Jahre nicht mehr gewohnt. Wieder ankommen ist auch schön. Es warten Freunde und Familie. Man schätzt seine Heimat und betrachtet sie mit anderen Augen. Man fühlt sich wieder fast wie im ersten Semester mit Elan, vollem Energietank und vielen Bildern und Geschichten im Kopf. Und wie schon oben erwähnt, der nächste Auslandsaufenthalt wartet schon im September auf mich. Dort werde ich dann über Straßburg berichten.
Noch ein schönes Zitat zum Abschluss:
Au revoir et à bientôt!
Bisous und bis bald, Carina!
Abdurassul Magiun
10. Mai 2017
Vielen Dank, merci beaucoup, muchos gracias für diesen Beitrag! Konnte beim Lesen mit dir mitfühlen. Und kann dir in jedem einzigen Punkt nur zustimmen.
Hoffe, dass man sich auch bald wiedersieht.
Liebste Grüße aus Singapur
Carina Seckler
10. Mai 2017
Danke lieber Rassul! Auf jeden Fall sieht man sich bald! Nach Singapur kann ich aber leider nicht kommen 🙁
Bis dann, Carina 🙂