12. Mai 2022
Als ich mich 2019 entschied, meinen Job bei AUDI zu kündigen, um meinen Master in international Management zu machen, hatte ich die Rechnung ohne Corona gemacht. Warum ich trotzdem positiv auf diese Zeit blicke und einen Master im Ausland nur empfehlen kann – Pandemie hin oder her – erzähle ich euch jetzt.
Nach meinem Bachelor und zwei Jahren bei AUDI, wusste ich, dass ich mehr über Entrepreneurship lernen wollte. Ich hatte dort im „Digital Business Development“ gearbeitet und neue Geschäftsmodelle für Services rund ums Auto entwickelt. Da ich im Bachelor Wirtschaftsingenieurswesen dual studiert hatte und im Job gemerkt hatte, dass mich das Entwickeln von neuen Produkten sehr interessiert, entschied ich mich für den CEMS Management Master mit Fokus Entrepreneurship an der NOVA School of Business und Economics. Überzeugt hatten mich die Qualität der Uni und die interessante Stadt und Umgebung. Der Master geht über zwei Jahre, anderthalb davon in Lissabon und ein halbes Jahr an einer Partner-Universität. Wie ihr im letzten halben Jahr vielleicht gesehen habt, war das bei mir die National University Singapore (NUS). Wenn du mehr zum Master oder der NOVA erfahren willst, schau doch mal hier vorbei.
Einflüsse von Corona
Während meiner Zeit in Lissabon hatten wir die ersten zwei Semester ein hybrides Unterrichts-Model, so dass man entweder auf dem Campus oder von zu Hause an den Vorlesungen teilnehmen konnte. Nur während des sechswöchigen kompletten Lockdowns Anfang 2021, wurden die Vorlesungen ausschließlich online durchgeführt. Das hatte natürlich Auswirkungen darauf, wie einfach man Komilitonen kennenlernen konnte, ich persönlich habe glücklicherweise aber schnell gute Freunde finden können. Geholfen hat hier auch, dass ein Freund von mir an der NOVA angefangen hat zu studieren, mit dem ich dann auch zusammengezogen bin.
Während Corona also vielleicht dazu geführt hat, dass ich weniger Leute kennenlernte, konnte ich mit diesen Leuten tiefere Verbindungen erleben. Auch waren das erste Jahr die Clubs komplett zu und Bars mussten früh schließen – so hat sich der Fokus meines Studentenlebens entsprechend angepasst. Im Nachhinein bin ich wirklich dankbar dafür, dass ich weniger „Ablenkungen“ hatte und die Zeit dafür nutzen konnte, den Blick nach innen zu kehren. Anstatt mit Freunden von Bar zu Bar zu ziehen und den nächsten Tag übermüdet auszukatern, hatte ich mehr gemeinsame Koch- oder Spieleabende mit guten Gesprächen. Eine weitere Auswirkung von Corona war, dass Lissabon und Singapur nicht so überfüllt waren mit Touristen, was ich auch als sehr entspannt empfunden habe.
Fazit zum Auslandssemester in Singapur
Ich hatte mich für Singapur entschieden, da ich noch nicht in Asien gelebt hatte und die Kombination aus Stadt, Kultur und Universität mich am meisten angesprochen hat. Singapur ist wirklich eine faszinierende Stadt mit vielen Extremen: Wolkenkratzer überall, mit Grünflächen an jeder Ecke (selbst auf den Gebäuden), tolle architektonische Meisterwerke, ausgefallene Restaurants und günstige Hawker-Center (mehr in meinem Blogbeitrag hier), und auch eine extrem sichere und saubere Stadt mit einigen coolen Aktivitäten. Was man natürlich auch nicht vergessen darf ist, dass man von Singapur aus sehr gut in alle südostasiatischen Länder reisen kann. Ich war zum Beispiel währen des Semesters in Australien und auf den Philippinen und bin jetzt noch auf Bali, um meine Masterarbeit fertig zu schreiben.
Während meines Auslandssemesters hatte ich zwei Kurse (Global Leadership und Asian Business Environments) und ein praktisches Projekt mit einem Unternehmen, das mit meiner Masterarbeit verbunden ist. Die Kurse an der NUS haben mir sehr gut gefallen, da sie sehr interaktiv waren und es viele Diskussionen gab. Grundsätzlich habe ich meine Zeit hier sehr genossen und viele coole Leute kennengelernt. Gleichzeitig hab ich aber auch gemerkt, dass Singapur nicht langfristig für mich zum Wohnen interessant wäre (zumindest mit den aktuellen Restriktionen). Für mich macht die Energie einer Stadt einen extremen Unterschied, wie ich mich fühle: So ist die Energie in Singapur wegen der harten Gesetze und der kollektiven reservierten Kultur nicht so frei und expressiv, wie in anderen Städten.
Falls ihr Fragen zu meinem Master habt, dann schreibt mir einfach auf Instagram (@viktor.guemues). Ich bin auf jeden Fall sehr zufrieden mit meiner Wahl! Ich hoffe, ihr habt meine Eindrücke und Beiträge von meinem Semester in Singapur interessant gefunden 🙂
Wünsche euch alles Gute!
Viktor