27. September 2019
Ohne Durchzuatmen ging es für mich von der Summer University in Bangkok direkt zum Auslandssemester nach Bali. Es gibt wohl kaum einen Ort, der aktuell so gehypt wird wie diese kleine Insel im Herzen Indonesiens. Ob meine Erwartungen erfüllt werden und wie meine ersten Tage verlaufen, erfahrt ihr hier.
Ich muss zugeben, dass meine Vorbereitung für das Auslandssemester eher mit einem ausgedehnten Wochenende am Ostseestrand zu vergleichen waren. Und das hat mir kurz vor der Reise auch etwas Sorgen gemacht. Nun ist fast ein Monat rum und ich kann sagen, dass ich es nicht bereue, unvoreingenommen nach Indonesien gekommen zu sein. Nach sechs Wochen in Thailand hatte ich schon ein Gefühl für asiatische Kultur und konnte mich entspannt ins nächste Abenteuer stürzen. Das sich Bali kulturell doch so von anderen asiatischen Ländern unterscheidet, hatte ich allerdings nicht vermutet. Jede Woche hat sich mein Eindruck etwas verändert und es vergeht kein Tag, ohne dass ich wieder etwas Neues entdecke. Aber alles nach und nach. Heute geht es erstmal um die Wohnungssuche, die ersten Tage im neuen Zuhause und dem ungewohnten Unialltag.
Wohnen auf Bali – Gehe ich ins Meer oder bleibe ich im Pool?
Eine der wichtigsten Fragen stellt sich schon vor dem Auslandssemester. Wo verbringe ich drei Monate meiner Zeit? Worauf muss ich achten und wo ist eigentlich meine Uni? Denpasar ist die größte Stadt auf Bali und besteht aus diversen Stadtgebieten. Mein Campus liegt zwar ganz im Süden der Insel, aber für mich stand relativ schnell fest, dass ich weiter nördlich leben möchte. An dieser Stelle gibt es ein dickes Dankeschön an die Freunde, die im letzten Jahr hier studiert haben und mir die ein oder andere Entscheidung doch sehr leicht gemacht haben. Eine davon war die, nach Kerobokan zu ziehen. Zwar brauche ich etwa 30 Minuten zur Uni, dafür aber nur wenige Minuten bis zum Strand und zum angesagten Stadtviertel Canggu, in dem sich Bars, Clubs und hochgelobte Restaurants befinden.
Wir sind letztendlich in Anggys Villa gezogen und bereuen bis heute keinen einzigen Tag. Tägliche Reinigung, großer Pool und leckeres Essen, was will man als Student denn noch mehr?
Ab zur Uni
Nachdem die Wohnungsfrage geklärt war, stand auch schon die erste Uniwoche auf dem Plan. Die geht meistens nur von Mittwoch bis Freitag, jeweils von 9-12 Uhr. Das sagt eigentlich schon alles und wie ihr euch denken könnt, kommt man nicht nach Bali, um rund um die Uhr an seinen Management Skills zu arbeiten. Dementsprechend hatte ich schon eine leichte Ahnung, was mich erwartet.
GoBali und der Udayana Campus
Für internationale Studenten gibt es externe Unternehmen, die in Koorperation mit der Udayana Universität das Studienprogramm organisieren. Ich habe mich für GoBali entschieden, einfach weil ich die Aufmachung und die Einfachheit bei der Kursauswahl gut fand. Sechs Fächer, alle aus der Vertiefung Management, stehen auf meinem Stundenplan. Der Campus der Uni ist in zwei Bereiche unterteilt. In Denpasar ist der größere Campus, der etwas kleinere befindet sich in Jimbaran. Jede Organisation bekommt hier ein Gebäude, in dem die Vorlesungen stattfinden. Diese sind zwar nicht besonders groß, aber vollkommen ausreichend, da meistens nur 70 Leute pro Semester aufgenommen werden.
Und was lerne ich jetzt?
Tja, was soll ich sagen. Ich denke bei dieser Frage scheiden sich die Geister. Ich habe eigentlich zwei Möglichkeiten. Entweder ich sitze meine drei Stunden in der Uni ab und genieße das Leben drumherum, oder ich versuche zumindest etwas mitzunehmen und zu hoffen, dass da noch ein bisschen mehr passiert. Klar, ich möchte mich nicht beschweren, dass unser Studium viel Wert auf Freizeit legt, aber das Niveau und die Englischkenntnisse der Dozenten liegen doch deutlich unter meinen Erwartungen.
Ich hatte relativ schnell das Gefühl, dass es bei dem Austauschprogramm eher um die 2000 € Studiengebühren geht, als uns wirklich etwas über Management beizubringen. Das sollte dir auf jeden Fall bewusst sein, wenn du auf Bali studieren möchtest. Du wirst hier ohne Zweifel die beste Zeit deines Leben verbringen, aber vom Studium nimmst du nicht viel mit. Wie du das später beim Bewerbungssgespräch verkaufst, liegt aber in deiner Hand. Persönlich bringt dich ein Auslandsaufenthalt immer weiter und diese Erfahrung wird dich dein Leben lang begleiten.
Wie mein typischer Tag auf Bali aussieht und warum ich morgens keinen Kaffee brauche um wach zu werden, erfahrt ihr im nächsten Blogeintrag. Bis dann!