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Wie man besser nicht ins Auslandssemester startet ein Guide


Nicht immer läuft alles wie geplant. So auch mein Flug nach Shanghai, wo ich die ersten Tage verbringen werde. Mit Optimismus und Reisefieber lassen sich aber auch kleine Pannen überstehen.

Verspätete Anschlussflüge, verschwundenes Aufgabegepäck

Nach der monatelangen Planung war ich voller Vorfreude, meine Reise endlich zu starten. Pünktlich, drei Stunden vor Abflug stand ich also in Frankfurt am Gepäckabgabeschalter und musste mir anhören, dass mein gebuchter Flug, ganz im Gegensatz zu mir, alles andere als pünktlich war. Kurzerhand wurde ich von einem freundlichen British-Airways-Mitarbeiter also auf einen anderen Flug nach London umgebucht, wo ich die Maschine wechseln sollte, um weiter nach Shanghai zu fliegen. Meine Zeit zum Umsteigen in London war ohnehin schon knapp bemessen und mein neuer Flug startete eine Stunde später als geplant. In mir kamen die ersten Zweifel auf, ob ich meinen Anschlussflug überhaupt erreichen würde. Kaum am Gate in London angekommen, schnappte ich mir mein Handgepäck, um so schnell wie möglich zum Boarding für den Anschlussflug zu kommen. Ich hatte meine Rechnung allerdings ohne die Flughafenmitarbeiter am erneuten Sicherheitscheck gemacht, die in aller Seelenruhe mein Gepäck inspizierten und Proben nahmen. Nach einem Sprint zum richtigen Terminal stand ich fünf Minuten vor Abflug völlig außer Atem (wer rennt schon gerne mit 15 kg Handgepäck?) am Gate, bereit zum Boarding!

Am Flughafen in Shanghai kam die nächste Ernüchterung. Zwar hatte ich meinen Anschlussflug erreicht, mein Aufgabegepäck hatte aber weniger Glück. So blieb mir nichts anderes übrig, als auf einem Formular die Adresse meiner Unterkunft in der Stadt und eine Telefonnummer anzugeben. Ich wurde ziemlich unfreundlich abgefertigt, mit der Aussage, man würde mir den Koffer am folgenden Tag zusenden. Also saß ich nur mit Handgepäck, in dem sich weder lange Hosen noch ein Regenschirm befanden und mit ordentlichem Jetlag am Flughafen. Noch dazu in einem Land, dessen Sprache ich nicht ansatzweise spreche – auf ins Abenteuer!

Das Bild zeigt zwei blaue Straßenschilder mit chinesischen Schriftzeichen
Schilderdschungel in Shanghai

Wie lassen sich Probleme am Flughafen vermeiden?

Wenn ihr keine Lust habt, euer Auslandssemester wie ich zu starten, bucht euch am besten einen Direktflug. Wenn das wegen zu hoher Preise oder selten angeflogener Destinationen nicht möglich ist, achtet auf genügend Zeit zum Transit. 30 Minuten reichen definitiv nicht zum entspannten Umsteigen an Europas größtem Flughafen. Falls schon vor dem Umstieg klar ist, dass ihr den Anschlussflug aufgrund eines Versäumnisses der Fluggesellschaft nicht erreichen werdet, bewahrt Ruhe. Die Fluggesellschaft muss euch auf einen anderen Flug umbuchen und die Kosten dafür selbst tragen. Abhängig von der Verspätung am  Zielflughafen und der zurückgelegten Strecke, kann euch Geld erstattet werden (z. B. über Dienstleister wie Flightright).

Handgepäck: Schlau gepackt, falls es mal dumm läuft

Außerdem der dringende Rat von mir: Packt euer Handgepäck durchdacht und mit Struktur. Wenn ihr im Winter in ein Land in einer gemäßigten Klimauzone fliegt, sind ausschließlich kurze Hosen und Kleider im Handgepäck eine eher schlechte Idee. An vielen Flughäfen kann man duschen, in jedem Fall gibt es aber Toiletten, welche mit Waschbecken und fließend Wasser ausgestattet sind. Deshalb schadet es nie, einen Wäschebeutel mit allen essentiellen Hygieneprodukten im Handgepäck zu haben. Ich habe das Glück, während meines Aufenthaltes in Shanghai, bei meiner Cousine zu wohnen und hoffte auf ihr Helfersyndrom. Wenn aber ungewiss ist, wann man sein Gepäck bekommt, muss man im Zweifel Gegenstände nachkaufen. Das ist ärgerlich, wenn sich eben diese Sachen im verschwundene Koffer befinden.

Das Bild zeigt einen roten Rucksack, einen Reiseführer für Shanghai und eine Banknote in chinesischer Währung.
Mit Reiseführer, Metro- und Straßekarten auf dem Weg zur Unterkunft

Happy End am Anfang des Auslandssemesters

Nach 36 Stunden ohne Gepäck wurde dieses tatsächlich ohne weitere Probleme von einem chinesischen Kurier, der jeglicher Englischkenntnisse entsagte, zu meiner Unterkunft gebracht. Und über einen Lieferservice für Gepäck darf sich schließlich nicht jeder freuen!

 

 

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