Dieses Semester ist für mich ein ganz besonderes – ich habe mein Auslandssemester an der privaten Uni „Tec de Monterrey“ (kurz: TEC) in der Stadt Querétaro begonnen. Neben Credit-Points, mexikanischem Essen und Reisen durch Mexiko, habe ich mir viel vorgenommen. Was genau meine Mission hier ist und wie sie bisher läuft erfahrt ihr in diesem Beitrag.

Warum Mexiko? – Diese Frage wird mir hier im Lande noch öfter gestellt als vor meinem Abflug in Deutschland. Meine Antwort ist meist ein Mix aus „Ich möchte meine Spanisch verbessern“, „Das TEC ist eine Top-Uni“ und „Mexiko interessiert mich, weil es ganz anders ist als Deutschland“. Letztendlich gab es für mich viele Gründe für Mexiko, überzeugt hat mich letztendlich das Gesamtpaket, das hier einfach passt. Die Erlebnisse der ersten Wochen haben bisher auf jeden Fall gezeigt, dass ich mich richtig entschieden habe und haben bereits einige neue Erfahrungen, lustige Abenden und Einblicke in die mexikanische Kultur mit sich gebracht.

Meine Pläne für dieses Semester in einem Motto zu verpacken fiel mir schwer, aber letztendlich lief es auf drei Wörter hinaus: „Tacos, Tempel, Transistoren“.

Tacos findet man hier überall – aber was gibt es noch?

11 Uhr nachts und irgendwie haben alle noch Hunger. Auf Cornflakes hat gerade keiner Bock und groß kochen will auch niemand – also ab in die nächste Taqueria für ein paar Tacos und Quesadillas!

Auf die möglichen Kombinationen aus Tortillas, Fleisch, Käse und Gemüse war ich in Mexiko vorbereitet, aber neben den bekannten Gerichten gibt es hier von essbarem Kaktus, Rinderzunge und exotischen Früchten bis hin zu Getränken auf Reisbasis und Kürbisblüten viel auszuprobieren. Es ist übrigens nicht alles scharf, die Soße wird oft separat gereicht und bei der Bestellung kann mit der Frage „¿Pica?“ herausgefunden werden, ob ein Gericht mild oder pikant ist.

Essen ist hier meist eine gemeinschaftliche und soziale Aktivität. Zum Mittagessen sitzen überall auf dem Campus kleine Gruppen und wer ein Restaurant oder eine Imbissbude verlässt, wünscht den anderen Gästen beim Vorbeigehen einen guten Appetit. Neben dem Probieren der verschiedenen Spezialitäten habe ich mir vorgenommen, mit den neu gewonnenen Bekanntschaften und Freunden, viele verschiedene Markthallen und Tacostände abzuklappern und so Mexiko kulinarisch zu erkunden.

Tempel und das historische Mexiko

Im Land der Azteken und Maya gibt es zahlreiche Tempel, Pyramiden und schöne Städte zu entdecken, die ich gerne besuchen möchte. Vom International Office und verschiedenen Organisationen außerhalb der Uni werden regelmäßig Trips organisiert, bei denen man nicht nur Mexiko entdeckt, sondern ebenfalls neue Leute kennenlernen kann. Querétaro befindet sich genau in der Mitte Mexikos, sodass es sich perfekt als Startpunkt für Reisen eignet und man überall halbwegs günstig und schnell hinkommt. Schnell ist hier natürlich relativ, da Mexiko flächenmäßig mehr als fünfmal so groß ist wie Deutschland. Mit einem guten Nackenkissen ist man aber auch für längere Busreisen gut gewappnet. Die Liste der interessanten Orte ist lang, ich probiere hier einen guten Mix aus touristischen Hotspots und kleinen, traditionellen Städtchen zu finden.

Transistoren – Ohne sie kommt man in der Mechatronik nicht aus

Da die Vorlesungen in den höheren Semestern meines Mechatronik-Studiums oft praxisorientiert sind, will ich auch hier an Projekten mitarbeiten und habe deshalb praktische Module gewählt. Die Kurse belege ich auf Spanisch, um mich auch im technischen Bereich mit der Sprache zu beschäftigen und wirklich ins mexikanische Studentendasein einzutauchen.

Sobald bei einem Projekt Elektronik mit am Start ist, kommt man einem Bauteil kaum vorbei: dem Transistor. Dabei handelt es sich um ein Bauelement, das Ströme ein- und ausschaltet und dadurch zum Beispiel Motoren und Lampen ansteuern kann. In heutigen Computern sind davon mehrere Milliarden verbaut und ich werde sie in den Projekten hier benutzen, weshalb ich sie als Repräsentanten meiner Studieninhalte in diesem Semester gewählt habe. Die Credits, die ich momentan sammle werden die letzten sein, die ich für mein Studium an der Hochschule Aalen brauche, danach steht nur noch die Bachelorarbeit an.

Neben den Dingen, die ich mir im Voraus vorgenommen habe, werden sich die meisten Pläne hier wahrscheinlich spontan ergeben, was ganz der mexikanischen Mentalität entspricht. Ich freue mich auf die weiteren Monate in Querétaro und bin gespannt auf das was noch kommt. 🙂

LG Roman