7. Oktober 2020
Die Wohnung untervermieten, Auslands-BAföG beantragen oder ein Stipendium suchen, Anreise und Unterkunft buchen – die Kosten und die Finanzierung eines Auslandsaufenthalts bereitet vielen Studierenden Sorgen. Doch selbst in Skandinavien muss ein Auslandsstudium nicht immer teuer werden, denn es gibt viele Möglichkeiten zur Finanzierung. Wie ich das mache erkläre ich euch in diesem Beitrag.
1. Erasmus+
Der größte Vorteil an einem Auslandssemester innerhalb Europas ist wahrscheinlich das Erasmus+ Programm. Es wurde vor 30 Jahren durch die Europäische Kommission ins Leben gerufen um den internationalen studentischen Austausch fördern. Förderfähig sind Studienaufenthalte von 3 bis 12 Monaten Länge innerhalb eines Studienabschnitts (zum Beispiel Bachelor oder Master). Auch Praktika sind förderfähig!
Bei einem Auslandsstudium ist das Erasmus-Stipendium direkt verknüpft mit dem Auslandssemester und man muss sich nicht noch einmal separat dafür bewerben. Jede Universität hat bestimmte Partnerschaften mit anderen Universitäten im europäischen Ausland, die ihr meist in einer Broschüre oder auf der Website eures Akademischen Auslandsamts herausfinden könnt. Wie ihr eine passende Uni im Ausland findet habe ich schon in diesem Beitrag beschrieben.
Das Stipendium bekommen alle Teilnehmer eines Erasmus-Aufenthalts. Dadurch werden einem natürlich schon einige Kosten abgenommen. Die Höhe der Erasmus-Förderung richtet sich dabei nach den Lebenserhaltungskosten im Gastland, in welches man reist. In Skandinavien und damit auch in Schweden erhält man den Erasmus-Höchstsatz von 450€, da die Preise hier durchschnittlich sehr hoch sind. Man bekommt zwar mehr, gibt aber auch mehr aus.
Förderraten bei Erasmus+
Es gibt drei Ländergruppen mit unterschiedlichen Förderraten.
In Ländergruppe 1 erhalten Austauschstudenten einen monatlichen Zuschuss von 450€. Dazu zählen zum Beispiel die Skandinavischen Länder.
In Ländergruppe 2 erhalten Austauschstudenten einen monatlichen Zuschuss von 390€. Hierzu zählen zum Beispiel Belgien und die Niederlande, sowie Frankreich, Spanien und Italien.
In der 3. Ländergruppe erhalten Austauschstudenten einen monatlichen Zuschuss von 330€. Zu dieser Gruppe gehören die osteuropäischen und baltischen Staaten.
Die genauen Sätze und die einzelnen Länder findet ihr zum Beispiel hier.
2. Auslandsförderung der Studienstiftung
Da ich Stipendiat der Studienstiftung bin habe ich mich auch hier innerhalb der Stiftung auf die Auslandsförderung beworben. Das geht über das Antragsmanagementsystem im Daidalosnet. Hier musste ich nur mein Vorhaben schildern und ein Motivationsschreiben verfassen. Da ich dies sowieso bei meiner Bewerbung schreiben musste, war das kein Problem.
Die reguläre Auslandsförderung beträgt 300 € im Monat. Erhält man jedoch einen ERASMUS-Zuschuss von über 300 €, wird der überschüssige Betrag von der Auslandsförderung der Stiftung abgezogen. Ich erhalte außerdem das reguläre Grundstipendium. Der gleichzeitige Bezug eines DAAD-Teilstipendiums oder PROMOS-Stipendiums ist nicht möglich.
Seit einigen Jahren kann man sich übrigens bei der Studienstiftung selbst bewerben. Wie das funktioniert, könnt ihr auf dieser Seite nachlesen!
Aber auch ohne Stipendium gibt es zahlreiche Möglichkeiten der Finanzierung.
Schaut dabei doch mal in der Stipendiendatenbank des DAAD vorbei. Auch wenn ihr kein reguläres BAföG erhaltet, checkt, ob ihr Auslands-BAföG bekommen könnt. Hier gelten andere Richtlinien. Außerdem könnt ihr euch beim Auslandsamt eurer Heimatuniversität informieren. Eine Zusammenfassung mit vielen Optionen findet ihr auch hier auf studieren-weltweit.
Also habt keine Angst, macht euch schlau und bewerbt euch!