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Warum ich auch nach meinem Auslandssemester an der Tel Aviv Uni bleibe


Über vier Monate lebe ich bereits in Tel Aviv. Und auch wenn das Semester bald vorbei ist – ich habe entschieden, dass es für mich hier noch etwas länger weitergeht!

Vor ein paar Wochen saß ich zum letzten Mal in einer Vorlesung in meinem Auslandssemester. Ich kann es noch nicht so ganz fassen, wie schnell die Zeit verflogen ist. In meiner Erinnerung ist es fast, als sei ich erst gestern hier angekommen. Gleichzeitig habe ich in den letzten vier Monaten unglaublich viel erlebt, superviele Menschen aus unterschiedlichen Ländern kennengelernt und habe dank meiner Unikurse auch viele Neues gelernt: die verschiedenen Sichtweisen von Philosophen über Moral, die Entstehungsgeschichte Israels und die heutigen Diskurse sowie Fakten und Lösungsansätze in der Klimakrise.

Und auch wenn ich viel Zeit in Tel Aviv verbracht habe, habe ich einige Reisen gemacht: Ich war öfter in Jerusalem, im Norden Israels, aber auch in der Wüste und am Toten Meer. Von grünen Wäldern in Haifa, über die Skyline in Tel Aviv und die trockene Wüstenlandschaft im Süden des Landes – es ist verrückt, wie schnell sich die Landschaft auf einer zweistündigen Autofahrt verändert.

Auf dem Foto ist im Vordergrund Maja mit dem Rücken zur Kamera zu sehen. Im Hintergund sieht man einen Sonnenaufgang mit Wolken und dem toten Meer.
Um fünf Uhr morgens aufstehen und 400 Meter Treppen steigen hat sich gelohnt! Mitten in der Wüste Negev befindet sich Masada, früher eine Festung, heute eher Ruinen und ein Nationalpark.

Mission erfüllt?

Hier habe ich über meine Mission geschrieben: Ich wollte meinen Studiengang aus einer anderen Perspektive betrachten. Ob mir das gelungen ist? Auf jeden Fall! Ich habe gelernt, ganz neue Sichtweisen einzunehmen, sowohl in meinen Kursen als auch in den informellen Gesprächen mit Freund:innen nach der Vorlesung oder auch in einer Bar. Die Tatsache, dass die meisten meiner Freund:innen hier etwas anderes studieren, empfand ich als große Bereicherung und habe die Gespräche sehr genossen. Auch zu merken wie wenig ich über bestimmte Themen weiß, war eine wichtige Erkenntnis. Meine Mission ″Für die Zukunft lernen″ geht aber weiter.

Weil es mir hier so gut gefällt und ich mir noch gar nicht vorstellen kann, zurück nach Deutschland zu kehren – auch wenn ich meine Freund:innen schon vermisse – habe ich mich entschieden für drei weitere Monate zu verlängern und noch ein Praktikum hier zu machen!

Der Grund, warum ich länger bleibe

Schon vor meinem Aufenthalt kannte ich das Labor von Prof. Joachim Meyer über eine Freundin, die bei ihm ein Praktikum gemacht hat. Das Labor befindet sich an der Fakultät für Industrial Engineering an der Tel Aviv Universität. Prof. Meyer erforscht mit seinem Team wie Menschen in der Zusammenarbeit mit automatisierten Systemen Entscheidungen treffen. Ein Beispiel sind Assistenzsysteme, die in der Radiologie den Ärzt:innen Empfehlungen für die Diagnose geben. Dies sind Themen, die ich in meinem Master sehr spannend fand und ich freue mich, wortwörtlich für die Zukunft zu lernen, indem ich mich in dem Praktikum noch tiefer gehend damit beschäftige und die theoretischen Inhalte auch praktisch in einem Forschungsexperiment anwende.

Da ich bereits vor Ort war, wurde ich von Prof. Meyer nach einer kurzen Vorstellungsmail zu einem persönlichen Gespräch eingeladen. Nach der Zusage musste ich ein paar Dokumente ausfüllen, um den Status als Visiting Researcher an der Universität zu erhalten. Hier bekam ich Unterstützung vom International Office der Tel Aviv Universität.

Ich werde auf diesem Blog deshalb demnächst nicht mehr über mein Auslandssemester, sondern über mein Praktikum berichten! Schreibt mir gern, wenn ihr Fragen habt.

 

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