Ich studiere an der Nelson Mandela University in Port Elizabeth.
Die Universität verteilt sich auf 7 Campus. Hier sind in etwa 27.000 Studenten eingeschrieben. Der South Campus liegt am nächsten zum Studentenwohnheim Campus Key. Hier befindet sich Vorlesungsräume, eine Bibliothek, Cafés und auch das International Office, an welches man sich bei der Kurswahl und bei Fragen wenden kann. Das Unigelände liegt in mitten eines Naturreservats welches etwa 800 Hektar groß ist und die Uni zu einem echten Naturerlebnis macht. Im Vergleich zum Campus meiner Uni in Deutschland ist der Campus der Nelson Mandela University um einiges größer und weitläufiger, wodurch es zu Beginn schwierig war sich zurecht zu finden. Wir erhielten in der Orientierungswoche eine Campus Tour, in welcher uns die wesentlichen Gebäude gezeigt wurden. Beeindruckend fand ich vor allem, die Vielfalt an Pflanzen. Hier finden sich bei einem Spaziergang Palmen, Lavendel, Rosmarien und viele exotische Pflanzen. Im Naturreservat lassen sich Wanderungen unternehmen und Zebras beobachten. Auch Affen laufen einem bei einem Besuch auf dem Campus über den Weg.

Auch wenn hier in Südafrika keine Einschränkungen mehr durch Covid-19 spürbar sind, finden viele Vorlesungen und Seminare an der Uni leider nicht in Präsenz statt. Auch meine Seminare finden, anders als in Deutschland, alle noch online statt, wodurch ich nie zum Campus fahren muss und vom Studentenwohnheim aus lernen kann.

Alleine lernen macht weniger Spaß, wodurch ich oft mit anderen Studenten mit dem Auto zum South Campus fahre, um dort im Café oder draußen gemeinsam zu lernen. Auf dem Campus gibt es leider keine Mensa. Anstelle der Mensa gönnen wir uns aber oftmals einen Kaffee zum Lernen oder lokales Essen von den Foodtrucks auf dem Unigelände.

Meine Module konnte ich schon vor meiner Abreise von Deutschland aus wählen. Welche Module die NMU anbietet, lässt sich auf der Internetseite der Uni erfahren. Keine Sorge, falls du dich vor Anreise nicht entscheiden kannst, die Kurswahl ist noch nicht in Stein gemeißelt. Die NMU bietet die Flexibilität sich die Kurse zwei Wochen lang anzuschauen und innerhalb dieses Zeitraums noch zu ändern. Um mehr über die Geschichte Südafrikas und die Kolonialisierung zu lernen habe ich mich für das Modul African Literature entschieden. Da Afrikaans hier eine der meist gesprochenen Sprachen ist, darf für mich das Modul Afrikaans für Anfänger auf keinen Fall fehlen. Hier lerne ich die wesentlichen Vokabeln und Sätze, um mich im Alltag, neben Englisch auch auf Afrikaans zu verständigen. Auch an Seminaren für meinen zukünftigen Lehrerberuf nehme ich hier teil.

Abschließend lässt sich sagen, dass ich es keinesfalls bereue trotz des Online-Semesters ins Ausland gegangen zu sein. Natürlich ist es sehr schade, dass das Studium nicht in Präsenz stattfinden kann, da es vor Ort leichter wäre Kontakte zu knüpfen und sich mit anderen auszutauschen. Das Online-Studium bietet während eines Auslandsaufenthalts jedoch auch den Vorteil von überall aus studieren zu können, wodurch sich viele Möglichkeiten für Reisen und Ausflüge bieten.