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Danke, Haifa! Mein Blick zurück auf 4 Monate Auslandsstudium in Israel

Meine Zeit in Israel ist nun vorbei. Vier Monate lang habe ich in Haifa gelebt, studiert und durfte Israel als Land erkunden und seine Kultur in all ihrer Vielfältigkeit entdecken. Dabei habe ich viele gute neue Erfahrungen gemacht, hatte allerdings auch einige Herausforderungen zu meistern. Ich blicke zurück. Was habe ich während meiner Zeit dort gelernt und wie geht es für mich nun zurück in Deutschland weiter?

Studium an der Universität Haifa

An der Universität Haifa zu studieren hat mich vor allem direkt zu Beginn vor einige Herausforderungen gestellt und mir einige kleinere Kulturschocks beschert. Welche genau das waren und wie mein Unialltag an der University of Haifa so aussah, erfährst du in diesem Beitrag.

Meine Kurswahl hat sich vor Ort leider doch nicht so einfach gestaltet, wie ich sie mir aus Deutschland anhand des Vorlesungsverzeichnisses vorgestellt hatte. Um die Kurse zu bekommen, die ich im Endeffekt belegen konnte, war vor allem Durchhaltevermögen gefragt. Nach vielen Gesprächen mit Profs und Studiengangskoordinatoren, waren meine Kurse dann in Woche drei meines Semesters alle gesetzt. Hier habe ich gelernt: Beharrlichkeit zahlt sich in Israel oft aus und man muss Dinge selbst in die Hand nehmen, damit etwas ins Rollen kommt. Wie so oft im Leben. 

Leben in Haifa

Was soll ich sagen? Ich habe mich definitiv in den Norden Israels verliebt. Haifa und der gesamte Norden sind Punkte, die bei vielen Touristen und auf Israelreisen oft weggelassen werden. Beides ist schlichtweg zu unbekannt im Gegensatz zu Tel Aviv, Jerusalem oder dem Toten Meer und der Negev Wüste. Dafür ist es meiner Meinung nach aber umso schöner, da der Norden eher unentdeckt ist. Gerade in den Herbst- und Wintermonaten hatte ich den Strand mit Freunden fast für mich allein und auch auf Wanderungen oder Ausflügen war im grünen Norden Israels immer sehr wenig los. Haifa ist damit auch eine super Stadt zum Leben. Die unterschiedlichsten Menschen leben hier in friedlicher Koexistenz zusammen und setzen damit auch in Israel ein Beispiel. Wie kann es aussehen, wenn sowohl ultraorthodoxe Juden, als auch arabisch-palästinensische Muslime zusammen in den gleichen Vierteln und Häusern wohnen und kein Konflikt zwischen den Parteien herrscht? Haifa macht es vor. Aufgrund der vielen Studierenden und jungen Leuten, gibt es in Haifa super viele schöne und kleine Cafés und Bars. Die Nähe zum Meer und auch der große Nationalpark tun dann noch ihr Übriges, um diese Stadt einfach sehr lebenswert zu machen. 

Sicherheit und politische Umstände

Ich persönlich habe mich besonders in Haifa immer sehr sicher gefühlt. Das Militär und Sicherheitskontrollen sind in Israel überall allgegenwärtig und ich habe mich schnell daran gewöhnt. Während meiner Zeit in Israel gab es immer mal wieder politische Unruhen und den Nahostkonflikt habe ich immer wieder zu spüren bekommen. Mal war er präsenter, wie zum Beispiel als es im November eine Explosion nahe zwei Bushaltestellen in Jerusalem gab, mal war er eher im Hintergrund und unterbewusst in meinem Kopf präsent. Hier habe ich wahrgenommen, wie es sich anfühlt in einem Land zu leben, in der Sicherheit und die politische Stabilität eines Landes keine Selbstverständlichkeit ist. Ich habe dadurch extrem viel für mich persönlich dazugelernt und kann jetzt mein Leben, meine Heimat und die damit verbundenen Privilegien in Deutschland noch mehr wertschätzen. 

Akademische Zukunft

Ein Grund für mich nach Israel zu gehen war unter anderen die Verknüpfung mit meinem Studiengang, beim dem sich alles um Krisen und Konflikte weltweit dreht. Weitere Infos zu diesem Thema und was das alles mit meiner Mission auf sich hat, findet du hier . Ich würde sagen, Israel hat mich auch in dieser Hinsicht definitiv weitergebracht. Ich hatte das Gefühl, dass viele Dinge, die für mich vor meinem Auslandsaufenthalt nur sehr theoretisch waren, jetzt sehr viel praktischer und lebendiger sind. Ich verstehe Zusammenhänge tiefer und kann mich anders in internationale Konflikte und Situationen hineinversetzen. Deshalb glaube ich, dass diese Erfahrung mir definitiv viel mehr für mein Studium und meine berufliche Zukunft gebracht hat, als nur die erworbenen Leistungspunkte in der Uni. 

Persönliches Wachstum

Aber auch für mich selbst durfte ich in Haifa super viel dazulernen. Ich habe angefangen, so viel mehr zu reflektieren, wie es mir mit meiner Umgebung und bestimmten Situationen geht. Ich habe mit Zeit genommen, um meine Gedanken aufzuschreiben, zu lesen, Spaziergänge zu machen und auch einfach allein die Dinge zu tun, auf die ich Lust habe – unabhängig davon, ob andere Menschen gerade Zeit haben oder nicht. Ich habe dabei so viele Menschen getroffen und durfte so viele schöne Erlebnisse mit Freunden machen, die ich immer in Erinnerung behalten und mit Israel verbinden werde. 

Sarah wir von der Sonne angestrahlt und schaut aus dem Fenster.
Ich bin dankbar, für all die Dinge die ich während meiner Zeit hier auch über mich selbst lernen durfte.

Und wie geht es weiter?

Ich beginne ab Februar ein Praktikum in einer Nichtregierungsorganisation (NGO) in Berlin, bevor ich dann ab April meine Masterarbeit schreiben werde. Ich bin dankbar für alles, was ich in Haifa erleben durfte. Die Zeit hat mich geprägt und verändert. Dennoch freue ich mich nun, neue Schritte zu gehen und Erfahrungen zu machen. Meine Reise geht weiter und ich freue mich, die nächsten Schritte anzutreten.

Falls ihr noch Fragen zu Israel oder Haifa habt, schreibt mir immer gern auf meinen Social Media Kanälen Instagram oder Twitter!

Alles Liebe für euch,
Sarah

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