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König oder Kirchenmaus? So finanziere ich mein Studium im Libanon


Eine Frage beschäftigt wohl alle Studierenden, bevor sie sich in unbekannte Länder aufmachen: Die der Finanzierung. Wer mir warum und wofür Geld gegeben hat und was ich mit diesem Geld im Libanon veranstalten kann, dazu mehr im Folgenden.

Zwischen Dollar und Lira: Das kommt an Kosten auf euch zu

Ich packe meinen Koffer… Kosmetika in doppelter Ausführung

Das Wichtigste gleich zu Anfang: Der Libanon ist kein günstiges Land. Weder zum Reisen, noch zum Leben. Die Landeswährung, Libanesische Lira (LL), ist an den Dollar gekoppelt. Der Umrechnungskurs beträgt immer 1 Dollar zu 1500 Lira. Besonders wenn ihr in den beliebten Beiruter Vierteln wie Hamra oder Achrafieh lebt, sind Alltagsausgaben, wie der Gang zum Supermarkt, teurer als außerhalb. Ähnlich verhält es sich mit den Gemüse- und Obstverkäufern, grundsätzlich sind diese im Libanon aber sehr erschwinglich. Besonders teuer sind dagegen Kosmetika und Drogerieprodukte, da habe ich mir gleich alles in doppelter Ausführung aus Deutschland mitgenommen.

Berlin Stimmung im Nachtleben der Grand Factory

So teuer ist das Nachtleben, so günstig sind die Verkehrsmittel in Beirut

Großes Spaßpotential, aber auch großes Potential das eigene Budget zu sprengen, hat im Libanon das Nachtleben. Im Kneipenviertel Mar Mikhael kostet ein Longdrink schnell mal 15 Dollar und die bekannteren Elektro Clubs, wie Grand Factory oder BO18, sind ab zwölf Uhr meist bei 33 Dollar Eintritt. Günstiger als in Deutschland sind dafür die ‚öffentlichen Verkehrsmittel‘ (Vorsicht Euphemismus). Setzt man sich von Beirut aus in einen der kleineren oder etwas größeren Bus in die angrenzenden Städte zahlt man meist nur zwei Dollar. In Beirut selber kosten diese nicht einmal einen Dollar und die sogenannten Sammeltaxen knapp über einen Dollar pro Fahrt. Wie in vielen Ländern, abgesehen von Deutschland, hat der Libanon hauptsächlich private Universitäten mit meist satten Studiengebühren. Wie ich mein Studium an der Near East School of Theology finanziere?

Stipendium von Brot für die Welt: Mein Studienprogramm

Flyer für das Ökumenische Studienjahr des EMS

Studiert man in Deutschland Evangelische Theologie und interessiert sich dann noch für den Nahen Osten kommen grundsätzlich drei Programme für einen Auslandsaufenthalt in Frage, zwei in Jerusalem und eines in Beirut. Da ich, gerade aufgrund meines Doppelstudiums, gerne in die arabisch-sprachige Welt wollte, war die Wahl schnell getroffen: Es geht in den Libanon (einen Artikel über Inhalte meines Studiums und das Leben an der Near East School of Theology findet ihr übrigens hier). Dafür habe ich mich erstmal beim sogenannten EMS beworben. Das Studienprogramm der evangelischen Mission in Solidarität (EMS) ist kofinanziert von Brot für die Welt. Das heißt, wird man beim Bewerbungsprozess des EMS genommen, reicht eine formlose Bewerbung bei Brot für die Welt für ein Stipendium dort. Erstmal super, die übernehmen nämlich Studiengebühren, Unterkunft und Verpflegung an der theologischen Hochschule zu zwei Drittel. Für das restliche Drittel müsst ihr dagegen privat aufkommen, oder aber…

Und für alles andere? Politische Stipendiengeber

Ich habe mich zeitgleich zu meiner Bewerbung für ein Auslandsjahr, aber davon unabhängig, noch bei einer politischen Stiftung um ein Stipendium beworben. Die Friedrich-Naumann-Stiftung ist dabei eine der wenigen, bei der Bewerbungen bis zwei Semester vor Ende der Regelstudienzeit möglich sind. Aus eigener Erfahrung kann ich sagen: Egal wie weit fortgeschritten im Studium, traut euch. Gerade bei den politischen Stiftungen muss man keinen 1,0 Schnitt in Studium oder Abitur haben, sondern kann sich auch durch ehrenamtliches Engagement oder Ähnliches auszeichnen. Die Grundförderung, die ich hierdurch zusätzlich zu meinem Brot für die Welt Stipendium bekomme, finanziert mir einen Großteil meiner Ausgaben neben denen der Fixkosten. Seid ihr schon vor eurem Auslandsaufenthalt bei einer politischen Stiftung, solltet ihr auf alle Fälle nachfragen, ob euch euer Aufenthalt voll finanziert wird (dann müsst ihr auf das Stipendium von Brot für die Welt gar nicht erst in Anspruch nehmen). Die Friedrich-Naumann-Stiftung übernimmt beispielsweise Studiengebühren bis knapp 800 Euro im Monat, für maximal zwölf Monate und zahlt 300 Euro Auslandszuschlag. Außerdem gibt es häufig Möglichkeiten Reisekosten und/oder Sprachkurse erstattet zu bekommen.

Über ein Stipendium des DAAD, Auslands-Bafög und viele andere Möglichkeiten der Finanzierung eines Auslandsaufenthaltes findet ihr hilfreiche Informationen hier, zusammengestellt von studieren-weltweit.

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