Zimmer von der Größe einer Schuhschachtel, überflutete Wohnungen, utopische Preise, merkwürdige Gerüche und Löcher in den Wänden – die Wohnungssuche in London ist alles andere als einfach. Mit diesen Tipps klappt es früher oder später trotzdem.

Sei vor Ort.

Mit einer Kommilitonin habe ich mir zunächst ein zentral gelegenes AirBnB-Zimmer für zwei Wochen gemietet. Alternativ bietet sich ein Bett in einem Hostel an. Die meisten Wohnungen werden innerhalb kürzester Zeit vermietet, deshalb ist es wahnsinnig wichtig, dass du vor Ort bist und dir die Wohnung direkt anschauen kannst – sonst ist sie weg! Außerdem schützt du dich so vor Betrügern.

Zahle nicht im Voraus.

„Um die Wohnung für Sie zu reservieren, wird eine Gebühr von 150£ fällig.“ Völliger Unsinn, zahle auf keinen Fall, bevor du die Wohnung nicht gesehen hast und einen Vertrag unterschrieben hast. Ansonsten kann es leicht passieren, dass dein Geld weg ist, der Vermieter unerreichbar und du immer noch kein Dach über dem Kopf hast.

Mach dir einen Account auf Spareroom.

Auf Spareroom gibt es täglich neue Angebote für Apartments und Zimmer in London. Hier kannst du entweder auf Inserate antworten oder selbst ein Such-Inserat aufgeben. Beides ist sehr empfehlenswert. Auch die Seiten Zoopla und RightMove können weiterhelfen. Außerdem solltest du allen Facebook-Gruppen zum Thema „London Housing“ beitreten, die du finden kannst.

Sei schnell.

Du hast ein Inserat gefunden, dass dir zusagen könnte? Schreib dem Vermieter sofort eine Nachricht; besser noch, ruf ihn an. Er hat direkt heute Zeit für eine Besichtigung? Super! Sag deinen Freunden, dass du leider nicht auf einen Drink im Pub vorbeischauen kannst, und mach dich auf den Weg zur Wohnung. In London musst du schnell sein, um eine Zusage zu bekommen.

Sei redselig.

Wenn du neue Leute triffst, erwähne, dass du auf Wohnungssuche bist. Vielleicht ergibt sich so etwas. Das hat bei mir schon funktioniert, als ich mich mit einem unbekannten Studenten im Bus unterhalten habe. Leider lag das Zimmer nicht in meinem Budget.

Sei nicht wählerisch.

Unterkünfte in London sind so teuer, dass du es dir nicht leisten kannst, pingelig zu sein. Schau dir das angebotene Zimmer auch dann an, wenn es nicht zu 100 Prozent deinen Vorstellungen entspricht. So bekommst du ein Gefühl für den Markt.

Beobachte, erkunde, frage nach.

Wenn du dir ein Zimmer anschaust, richte deine Aufmerksamkeit auf die Umgebung. Ist eine Tube-Station in der Nähe? Wie sind die Busverbindungen? Gibt es Supermärkte in fußläufigem Umkreis? Wie lange brauchst du zur Uni oder zur Arbeit?

In der Wohnung selbst solltest du alles penibel betrachten. Funktioniert das Schloss an deiner Tür? Gibt es einen Putzplan? Wie ist die Küche ausgestattet? Gibt es eine Heizung in deinem Zimmer (ist zwar rechtlich so vorgeschrieben, ich habe aber auch schon Zimmer ohne Heizung gesehen)? Sind genügend Steckdosen vorhanden?

Ein Quäntchen Glück …

Natürlich spielen auch Glück und Zufall eine nicht zu unterschätzende Rolle. Bisher habe ich einige Wohnungen besichtigt, von denen keine einzige infrage kam. Eine stand sogar unter Wasser („There’s a problem with the washing machine, but I’m sure we’re gonna fix it soon“). Das kann ermüdend sein, aber gib nicht auf! Vergiss nicht, dass der Londoner Wohnungsmarkt einer der umkämpftesten überhaupt ist. Am Ende wirst du etwas Passendes finden. Wie es mit meiner Wohnungssuche weitergeht, verrate ich im nächsten Blog-Post.