25. September 2021
In Irland beginnt das Wintersemester bereits Anfang September anstatt Mitte Oktober wie in Deutschland. Das bedeutete für mich: Praktikum, Studienarbeit und Umzug alles noch vor der Ausreise. Ob das gut gehen kann?
Was sollte man bei der Ausreiseplanung berücksichtigen?
Die Entscheidung über meine Destination für das Wintersemester 2021/22 musste ich Ende Januar 2021 treffen, um am Auswahlprozess meiner Heimatfakultät teilnehmen zu können. Da ich in der vorlesungsfreien Zeit an meiner Uni in Berlin noch eine Prüfungsleistung abzulegen hatte, kamen einige Universitäten schon aufgrund des jeweiligen Semesterbeginns nicht in Betracht. Warum meine Entscheidung letztendlich auf Dublin fiel, kannst du hier im vorherigen Beitrag lesen.
Praktikum im Bundestag
Zunächst stand für mich gegen Ende des Sommersemesters aber noch ein Praktikum im Deutschen Bundestag an. Als Praktikant des direktgewählten Bundestagsabgeordneten meines Heimwahlkreises durfte ich einen Blick hinter die Kulissen des deutschen Parlaments im Herzen der Hauptstadt werfen. In den weitläufigen Liegenschaften an der Spree wird die Arbeit in Ausschüssen verrichtet. Diese taucht zwar seltener in den Nachrichten auf als die Debatten im Plenarsaal des Reichstagsgebäudes, macht tatsächlich aber den Großteil der parlamentarischen Arbeit aus. In den Ausschüssen wird die Gesetzgebung vorbereitet und sachlich ausgearbeitet. Bei dem Besuch einer solchen Sitzung habe ich erlebt, wie bei Anhörungen Sachverständige und die Regierung hinzugezogen wurden, um die Gesetzesentwürfe rechtssicher zu gestalten und bestmöglich auf die Lebensrealität zuzuschneiden. Auf diese Art und Weise wird über alle Gesetze vor der Beschlussfassung beraten, mit dem Ziel, einen mehrheitsfähigen Entwurf auszuhandeln. Die einzelnen Ausschüsse konzentrieren sich dabei jeweils auf ein Teilgebiet der Politik und werden dementsprechend je nach Fachkenntnis mit Abgeordneten der unterschiedlichen Parteien besetzt.
Im Büro eines direktgewählten Abgeordneten findet neben der Ausschussarbeit, die auch die Ausarbeitung von Anträgen und Positionspapieren umfasst, eine enge Betreuung der Bürgeranliegen statt.
Studienarbeit und Umzug
Die Arbeit an meiner Studienarbeit habe ich hybrid, das heißt sowohl von zu Hause als auch in der Bibliothek durchgeführt. Insbesondere in der rechercheintensiven Anfangszeit habe ich dabei gerne wahlweise auf die Bibliothek im Deutschen Bundestag, die neu eröffnete Staatsbibliothek „Unter den Linden“ oder die Fachbibliothek in meiner Fakultät zurückgegriffen. Unter Wahrung der Sicherheitsabstände und dem Tragen einer Maske war hier das Arbeiten wieder relativ unbeschwert möglich. Gleichzeitig ist ein Großteil der Fachliteratur mittlerweile digital abrufbar, sodass ein Besuch in der Bibliothek insbesondere der Vertiefung und Ergänzung diente.
Der Umzug eine Woche vor Ausreise war dann schließlich nur mit großer Vorarbeit und Unterstützung durch Familie und Freunde möglich. Neben der wichtigen Gewissheit in Berlin auch nach der Rückkehr eine dauerhafte Bleibe zu haben, konnte ich mir so – zumindest für einen Teil meiner Sachen – das Ausräumen sparen und gleich von den Umzugskisten in den Koffer packen!