18. Dezember 2019
Einer meiner absoluten Highlights in meinem Gastland? Das Essen!
Die vietnamesische Küche ist vielfältig und hat zahlreiche traditionelle Gerichte, die teils aus dem Einfluss anderer Länder hervorgegangen sind. Ob belegtes Baguette, Hotpot oder Pizza, die Vietnamesen haben ihre eigene Version daraus entwickelt.
An unzähligen kleinen Streetfood Ständen gibt es all die traditionellen Gerichte zu sehr günstigen Preisen. Auswärts essen gehen ist somit nicht teuer und gehört für die Vietnamesen zum täglichen Leben dazu. Gegessen wird mit Stäbchen, Löffel und Gabel. Messer sucht man verzweifelt, aber das ist kein Problem, denn das Essen wird mundgerecht serviert. Grundsätzlich ist das vietnamesische Essen nicht scharf. Man bestimmt die Schärfe seines Essens selbst, indem man einfach Chili oder scharfe Chilisoße in der gewünschten Menge hinzufügt.
Ich möchte euch ein paar meiner Lieblingsgerichte der vietnamesischen Küche vorstellen:
1. Pho
Das Nationalgericht Vietnams ist Pho, eine klare Brühe mit Reisnudeln, Gemüseblättern und Fleischeinlage. Klassisch ist sie mit noch fast rohem Rindfleisch garniert, das in der heiß servierten Suppe noch nachgart. Es gibt aber auch Varianten mit Schweine- oder Hühnerfleisch. Gewürzt ist die Suppe mit einem interessanten Mix aus verschiedenen Gewürzen, die man nicht in einer Brühe erwarten würde, beispielsweise Zimt und Sternanis sowie gerösteter Knoblauch und Ingwer. Die Brühe köchelt über Stunden vor sich hin, bevor die Gewürze und Zutaten hinzugefügt werden. Gegessen wird die Suppe zu allen Tageszeiten. Definitiv ein Gericht, das man probieren muss, wenn man in Vietnam ist.
2. Dau phu nhoi thit
Dieses Gericht ist Tofu, gefüllt mit Schweinehack und in einer leichten Tomatensoße. Es wird mit Reis gegessen und ist ein beliebtes Mittag- oder Abendessen. Ich muss sagen, dass mir der Tofu hier in Vietnam allgemein viel besser schmeckt als in Deutschland. Es gibt viele verschiedene Gerichte, für die verschiedene Arten von Tofu verwendet werden.
3. Banh Mi
Wahrscheinlich eins der berühmtesten Gerichte Vietnams ist das Banh Mi. Es ist prinzipiell ein belegtes Baguette, das von den Franzosen eingeführt wurde. Die Vietnamesen haben dann ihren eigenen Stil entwickelt, es zu belegen. Man hat dabei die Wahl zwischen einer Sorte Fleisch, frittiertem Fisch oder Ei. Dazu wird das Baguette mit eingelegtem Gemüse, Fischsoße, Chilis und Salat belegt. Macht sich sehr gut zum Frühstück, wie ich finde, man kann es aber auch gut zwischendurch essen.
4. Com Tam
Übersetzt heißt das „Bruchreis“. Und das ist auch das, was das Gericht ausmacht. Es besteht aus gebrochenem Reis, einem Stück gerilltem Schweinefleisch und der in Vietnam sehr beliebten, süßen Fischsoße. Das Ganze ist dann noch mit eingelegtem Gemüse garniert, und zusammen ergibt es eins meiner Lieblingsgerichte zum Mittagessen in Vietnam.
6. Banh Trang Nuong (Vietnamesische Pizza)
Die vietnamesische Pizza hat außer der runden Form nicht viel gemein mit der Pizza, die wir kennen. Sie besteht aus einem runden Reispapier, das grundsätzlich mit Margarine, zwei Wachteleiern und einer Mischung aus Schnittlauch, Mais, Schweinehack und kleinen, getrockneten Krabben belegt wird. Das Ganze wird auf dem Reispapier miteinander vermischt und über dem Grill erhitzt. So wird das Reispapier außenherum knusprig, und man bekommt es zusammengefaltet auf die Hand. Ein super Snack für zwischendurch!
Dies ist nur eine kleine Auswahl meiner Lieblingsgerichte in Vietnam. Vor allem in Ho Chi Minh City gibt es auch viele Restaurants, die heimische Gerichte anderer Länder anbieten, sodass man auch mal einen Burger oder eine normale Pizza essen kann. Man kann sich wirklich daran gewöhnen, jeden Tag auswärts essen zu gehen. Es wird bestimmt schwer für mich das zu Hause wieder umzustellen.