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Belgien ohne Pommes? Vegetarisch leben im Auslandssemester

Über meine vegetarische Ernährung während meinem Aufenthalt in Belgien habe ich mir vor Abreise Sorgen gemacht. Denn nicht einmal Pommes schienen eine sichere Option zu sein. Doch die Realität sieht ganz anders aus.

Wusstest du, dass original belgische Fritten gar nicht vegetarisch sind? Sie werden nämlich in tierischem Fett frittiert werden und sind somit nicht frei von tierischen Produkten. Das kann ziemlich frustrierend sein, da sich dadurch nicht mal das Klischee, dass für Vegetarier oft nur Pommes und Salat angeboten werden, erfüllt. Wie also ernähre ich mich in einem Land, in dem ich das Gericht, was an jeder Ecke verkauft wird, nicht essen kann?

Gent ist Europas Veggie-Hauptstadt!

Zum Glück ist das viel leichter als zunächst gedacht. In Gent gibt es eine Vielzahl an vegetarischen und veganen Angeboten. Seit 2009 ist der Donnerstag sogar offizieller Veggie-Tag in der Stadt, was bedeutet, dass in öffentlichen Einrichtungen ausschließlich vegetarische Gerichte angeboten werden. In den Mensen der Universität dominieren aber ohnehin fleischlose Angebote.

Fun Fact!

Gent hat pro Einwohner die meisten vegetarischen Restaurants in Belgien!

Auch für die „original belgischen“ Fritten gibt es Alternativen. In fast jeder Pommesbude werden vegetarische und vegane Varianten angeboten – sowohl für die Pommes Frites, also auch für die Soßen. Da Restaurants in Belgien grundsätzlich recht teuer für mein studentisches Portemonnaie sind, gehe ich selten auswärts essen. Die wenigen Momente, in denen ich tatsächlich mal in einer Gastronomie esse, konnte ich bisher keine Unterschiede zu meinen Erfahrungen in Deutschland feststellen. In einigen Restaurants gibt es unglaublich viele vegetarische Optionen; in anderen ist es recht limitiert.

Bild auf ein Tablett mit vielen Pommes
Zum Glück gibt es doch Alternativen zu den original belgischen Pommes!

Übrigens:

In Belgien werden Pommes grundsätzlich mit sehr viel weniger Salz serviert als in Deutschland.

Etwas neues für mich: Gent liebt Suppen!

Zu Beginn des Semesters war ich ziemlich überrascht, wie oft meine Kommiliton*innen fragten, ob ich mit ihnen Suppe essen gehen möchte. Für mich war Suppe eher mit Kindheitserinnerungen verbunden, und wenn ich Suppe aß, dann meistens bei meinen Großeltern oder meinen Eltern – mit Ausnahme vom Herbstklassiker Kürbissuppe, die ich immer mit meiner Schwester koche.

Das ist in Gent aber ganz anders. Hier sind pürierte Cremesuppen sehr beliebt. Die Universität beispielsweise hat Mensen und Cafeterien. In letzteren werden genau zwei „Gerichte“ angeboten: (überwiegend vegetarische) Sandwiches und Suppen. Was ich zu Beginn etwas ungewöhnlich fand, liebe ich inzwischen: Die Suppen halten lange satt, sind gesund und preiswert!

Was gibt es im Supermarkt?

Da mein studentisches Budget begrenzt ist und ich nicht immer Lust auf Suppe habe, esse ich oft zu Hause. In Gent macht mir vegetarisch Kochen viel Spaß. In jedem Supermarkt gibt es eine riesige Auswahl an vegetarischen Ersatzprodukten, die noch dazu auch super billig sind. Dazu kommt eine Fülle an Gemüse und Obst, wobei die Preise im Vergleich zu Deutschland recht preiswert sind, besonders für Gurken und Tomaten. Mein Fazit: Es ist wirklich unkompliziert, sich in Belgien vegetarisch zu ernähren und ist ehrlich gesagt auch billiger als in Deutschland. Selbst auf Pommes musst du nicht verzichten. Und Waffeln gibt es ja auch noch 😉

Hast du noch Fragen?

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