9. März 2018
Bevor es für mich zurück nach Deutschland ging, sollte mein letzter Trip innerhalb Chinas nach Chengdu gehen: eine Stadt, die für ihre Pandas berühmt ist, denn selbst alle Taxis dort haben eine Panda-Lackierung. Jedoch hat Chengdu mit seinen 13 Millionen Einwohnern neben Pandas noch einiges mehr zu bieten.
Da sich meine Zeit in China langsam aber sicher dem Ende nähert, wollte ich, bevor es wieder zurück nach Deutschland geht, noch einmal etwas vom Land sehen. Ein Fünf-Tage-Trip nach Chendu sollte es werden. Eine Stadt, die für das Nationaltier der Chinesen, den Panda, berühmt ist.
Jedoch entscheiden wir uns den Besuch bei den Pandas, unserem Highlight, für den letzten Tag unserer Reise aufzuheben. So hatten wir, bevor es zu den wohl süßesten Tieren der Welt geht, noch vier Tage Zeit die Stadt und ihre Umgebung unsicher zu machen.
Die Stadt Chengdu liegt in Sichuan, eine Provinz in Westchina, die für ihr scharfes Essen und den gleichnamigen Pfeffer weltberühmt ist. Ganz typisch für diese Region ist der Hotpot (der inziwschen auch ein Exportschlager geworden ist), ein großer Topf mit einer würzig-scharfen, kochenden Brühe, in der man verschiedenste Sachen, von Fleisch über Fisch bis hin zu Gemüse gar kocht.
Neben dem Hotpot ist in Chengdu auch für die Jinli Street bekannt. Neben dem turbulenten Nachtleben, locken ihre vielen verschieden Streetfood-Stände viele Besucher an. Hier reiht sich ein Essensstand neben dem anderen und es gibt von Fleißspießen über frittierte Frösche bis hin zu Schweineschnautzen oder Hasenköpfen, alle möglichen chinesischen Leckereien direkt auf die Hand.
Wer auf exotisches Streetfood steht und zufällig in Chengdu ist, sollte sich diese Straße definitiv nicht entgehen lassen.
Da wir jedoch nicht nur wegen des Essens die drei Stunden von Shanghai nach Chengdu geflogen sind, ging es am Folgetag mit dem Bus nach Leshan, ein „kleines“ Städtchen mit ca. 4 Mio. Einwohnern 140 km südlich von Chengdu. Dort steht mit 71 Metern Höhe der größte Buddah der Welt.
Dass neben dem größten aller Buddahs noch etliche Statuen in diesem Park standen, wussten wir jedoch nicht. So führte uns unser Weg durch ein Höhlenlabyrint unn in jeder neuen Höhle erwartete uns eine nochmal größere Buddahstatue, die mich jedes mal aufs Neue staunen ließ.
Der Gedanke, das die Arbeiter diese riesigen Kunstwerke nur mit Hammer und Meißel in die Höhlen geschlagen haben, faszinierte mich dabei am meisten. Doch unser eigentliches Highlight sollte ja noch kommen.
Über unser Hostel haben wir für ca 850 Yuan (110 Euro) eine Tour zu einer der beiden Pandaaufzuchtstationen in Chengdu gebucht. Als sogenanntes Freiwilligen-Programm. Anfangs war ich noch etwas skeptisch, weil das schon einen Menge Geld ist, aber im Nachhinein war es das auf jeden Fall Wert.
Ein Fahrer holte uns direkt vom Hostel ab und nach ca. einer Stunde Fahrt waren wir endlich da. Die eigentlichen Stationen sind aufgebaut wie Zoos. Jeder Panda hat dort ein eigenes Gehege. Soweit eigentlich nichts Spannendes.
Durch unseren gebuchten Trip durften wir jedoch aktiv als Pfleger den süßen Tierchen sehr nahe kommen. Ihre Gehege sauber machen, ihnen Bambus zubereiten und sie auch füttern, was eine Menge Spaß gemacht hat. Pandas sind aus der Nähe noch viel süßer als sie sowieso schon sind und so bin ich mein Dauergrinsen nicht mehr losgeworden. Am liebsten hätte ich einen mit nach Hause genommen, da diese putzigen Dinger aber unter Naturschutz stehen, wurde mir das leider verwehrt.
Wir verbrachten den ganzen Tag in der Station und lernten eine Menge die Bären. Obwohl solche Aufzuchtstationen in der Kritik stehen, da so künstlich Einfluss auf die Evolution genommen wird, konnte sich der Bestand von wilden Pandas von 800 auf über 1.800 erholen und das obwohl erst wenige Tiere aus der Zucht in die Natur ausgewildert wurden.
Allgemein helfen die Stationen, die von der chinesischen Regierung stark finanziell unterstützt werden, in Sachen Aufklärung, sodass die Menschen in den Panda-Regionen wesentlich aufmerksamer und vor allem rücksichtsvoller mit Pandas umgehen. Zusätzlich wurden komplette Sperrzonen eingerichtet, in denen sich der Bestand erholen kann. Durch all diese Maßnahmen wird dem Aussterben der Pandas erfolgreich entgegengewirkt.
Jedoch muss sich meiner Meinung nach jeder selbst darüber Gedanken machen, ob so eine Station oder so ein Aufzuchtprogramm vernünftig sind. Auf der einen Seite wird eine Spezies extrem geschützt und auf der anderen Seite werden Tiere in Käfigen gehalten. Aufzuchtstationen wie diese werden im Ausland aber auch kritisch gesehen.
Nichtsdestotrotz war der Trip nach Chengdu und auch der Besuch bei den Pandas ein wundervolles Ende meiner Zeit in China und ich werde mich definitiv ein Leben lang daran erinnern, wie süß die Panda-Dame geschmatzt hat als ich sie mit Karotten gefüttert habe.
Auf dem Rückflug zeigte uns Shanghai nochmal seine ganze Größe und Schönheit. Bei wolkenlosem Himmel erstreckt sich die Stadt mit ihren Milliarden Lichtern unter uns und man hatte einen überragenden Blick auf die Megacity.
Ridvan
3. Januar 2019
Wir möchten in november nach chengdu wie und wo kann ich so einen freiwilligenprogram buchen und was kostet es und kann man auch ein pandababy halten und foto machen?