12. September 2016
Projekt Auslandspraktikum: Von der Bewerbung über den Papierkram bis hin zur Sprache – mein kleines Einmaleins der Auslandsvorbereitung.
Die Möglichkeiten, eine Zeit im Ausland mit dem Studium zu verbinden, sind zahlreich und stark studiengangsabhängig: Oft ist ein Pflichtpraktikum Teil des Studiums – also warum nicht die Chance nutzen, um ein Semester im Ausland zu verbringen?
Bewerbung: Do it early – der frühe Vogel fängt den Wurm
Einige Fächer scheinen hierfür geeigneter als andere, aber auch für Lehrämtler, wie mich, gibt es durchaus Optionen: In Baden-Württemberg ist das sogenannte Schulpraxissemester Pflicht und die Verteilung der Praktikumsplätze wird zentral geregelt. Wenn ihr mehr Einfluss auf den eigenen Einsatzort haben möchtet, könnt ihr dieses Praxissemester z.B. an einer deutschen Schule im Ausland oder als teaching assistant im Rahmen des Pädagogischen Austauschdienstes absolvieren. Vorraussetzungen für eine Bewerbung, sowie Einzelheiten zur Tätigkeit findet ihr auf der Internetseite der jeweiligen Insititution.
Achtung! Hier gilt: Der frühe Vogel fängt den Wurm, denn besonders an deutschen Schulen im Ausland variieren die Bewerbungsfristen stark.
Finanzierung: Don’t give up – es gibt viele Möglichkeiten
Auslandsaufenthalt gerne, aber Erasmus ist nur für einen Studienaufenthalt? FALSCH! Erasmus+ fördert auch Pflichtpraktika, Alternativen sind Auslands-BAföG (ihr müsst hierzu nicht für Inlands-BAföG berechtigt sein), Stipendien – der DAAD fördert z.B. Praktika an deutschen Schulen im Ausland und die Tätigkeit als teaching assistant wird finanziell entlohnt. Auch hier gilt: Sobald ihr eine Praktikumszusage habt, bewerbt euch, denn gerade Erasmus ist für die Sommermonate, wenn das Semester beginnt, sehr gefragt.
Do learn the language – oder lerne zumindest, nach dem Weg zu fragen
Parlo italiano? Sprachkenntnisse sind je nach Land von Vorteil und teilweise sogar notwendig – hier in Italien spricht selbst die jüngere Generation kaum bis gar kein Englisch. Ein Sprachkurs an der Uni ist oft kostenlos und eine weitere sprachliche Qualifikation macht sich auch im Lebenslauf immer gut. Sprache lernen muss allerdings nicht immer Vokabeln pauken trockene Grammatikregeln bedeuten — versucht’s doch mal mit einem Tandem-Partner!
Das Prinzip Tandem funktioniert einfach: Über Facebook- Gruppen oder Programme der Universität bietest du deine Fähigkeit deine Muttersprache oder andere Sprachen die du sehr gut beherrschst an und benennst außerdem, welche Sprache du suchst. Beispiel: Biete Deutsch und Englisch und suche Italienisch! Hierauf werden sich Personen melden, die ihr Deutsch oder ihr Englisch verbessern möchten – und dafür sehr gut italienisch sprechen. Ein Tandem-Partner kann dir vor allem bei der Vorbereitung auf dein Gastland helfen — mein Tandempartner Giosuè hat z.B. meinen Mietvertrag übersetzt (danke noch mal dafür!). Außerdem ist es eine Möglichkeit neue Freunde zu finden :).
Do connect yourself – haben Freunde oder Bekannte vielleicht noch Tipps?
Das Auslandssemester fällt oft auf das 5. Fachsemester, und auch wenn eure Freunde nicht dasselbe Zielland haben wie ihr, lohnt es sich doch sich über die Vorbereitung auszutauschen. Ein Thema ist hier die Krankenversicherung im Ausland – meist bietet die heimische Krankenkasse hier ein Schutzpaket, trotzdem solltet ihr die Preise und Angebote vergleichen. Fragt eure Freunde, welche Optionen sie gefunden haben oder welche Versicherung sie vielleicht als Au-Pair oder Austauschschüler/in hatten und wie ihre Erfahrungen damit waren. Auch bei anderen Themen, wie z.B. der richtigen Airline oder auch einem guten Reisebüro in der Stadt, sind diese Tipps Gold wert.