20. September 2017
Wenige Länder auf der Welt sind so unerforscht wie Nordkorea. Umso interessanter ist es also, dass ich nicht nur geografisch sehr nah an Nordkorea wohne. Nein, mein Gastland China pflegt auch verhältnismäßig gute Beziehungen zum „Bruderland“.
Somit kann man in Peking, wie in sehr wenigen Städten auf der Welt, nordkoreanische Kultur erleben. Es gibt so einige Restaurants und auch ein Kunst- und Kulturzentrum im Szeneviertel „798“. Auffällig fand ich, dass die nordkoreanischen Künstler sehr begabt sind in der realistischen Malerei und auch viele zeitgenössische Trends in der westlichen Kunst verfolgen. Zur Pflege der guten Beziehungen trägt eventuell auch die differenzierte chinesische Bezeichnung für die beiden Länder Nord- und Südkorea bei. Südkorea (offiziell „Republik Korea“) ist „Hanguo“, während Nordkorea (offiziell „Demokratische Volksrepublik Korea“) nicht so etwas wie „Nord-Hanguo“ ist, sondern „Chaoxian“. Dadurch werden die Länder und deren Konflikt zumindest in der Sprache nicht unmittelbar in Beziehung gebracht. Persönlich getroffen habe ich leider noch keine Nordkoreaner. Peking als Knotenpunkt für die asiatischen Beziehungen zu erleben bleibt in jedem Falle jedoch sehr spannend.