4. September 2019
In Deutschland prägen Leihfahrräder das Stadtbild der Großstädte. Auch in China sind die Sharingräder von oBike und anderen Unternehmen kaum wegzudenken. Die Installation ist recht simpel, das Bezahlen ebenso. Doch wie sieht das in Singapur aus?
Meine Verbindung zum Bikesharing
Da ich in meiner Freizeit lieber das Fahrrad statt Auto benutze oder öffentliche Verkehrsmittel, ist mir das Bikesharing-Angebot sehr wichtig. Speziell wenn ich im Ausland bin, will ich nicht immer ein Fahrrad kaufen und dann wieder verkaufen müssen. Bikesharing-Angebote sind so ein Teil von mir geworden, so wollte ich diese auch vergleichen.
Bikesharing in Singapur
Da Singapur meist sehr enge Fußwege hat, ist es schwer, dort Fahrrad zu fahren. Derzeit sind außerdem nur sehr wenige Sharingfahrräder in dem Stadtstaat zu finden. Ein Unternehmen, das in Singapur noch Fahrräder bereitstellt, nennt sich SG Bike. Wie bei anderen Firmen lässt sich alles über die App bezahlen und steuern.
Der Unterschied zu China
Weil ich in China ein Auslandssemester absolviert habe, kann ich die beiden Länder sehr gut vergleichen. China ist in Hinblick auf die Einfachheit der Registrierung, Bezahlung und Handhabung ganz klar der Spitzenreiter. Die Registrierung läuft über den jeweiligem WeChat-Account oder die Telefonnummer, die Bezahlung wird ebenso über WeChat abgewickelt, und die Handhabung ist dank des gut ausgebauten Mobilfunknetzes auch recht einfach.
Die Handhabung in Singapur
Auch hier muss man sich mit seiner lokalen singapurischen Nummer registrieren. Danach wird ein Bestätigungscode an die jeweilige Nummer gesendet. Damit kann sich nun angemeldet werden. Um das Fahrrad nutzen zu können, muss eine VISA-Karte hinterlegt sein und damit das Accountguthaben aufgeladen werden.
Auch wenn dieser Prozess ein wenig mehr Aufwand als in China erfordert, dauert dieser nicht so lange wie in Deutschland. Als Beispiel nehme ich meine Registrierung bei Nextbike. Die Zahlungsdaten müssen dafür auch noch authentifiziert werden. Und das kann je nach Bank eine gewisse Zeit dauern. Heute ist eine Abbuchung über Paypal möglich, was den Registrierungsprozess entscheidend schneller machen wird. Das eigentliche Ausleihen des Rades dauert auch nicht lange.
Nicht gut gerüstet für die Zukunft
In Singapur müssen die ausgeliehenen Fahrräder an bestimmten Orten platziert werden. Allerdings sind diese Parkplätze so rar in der Stadt, dass man bequem zu Fuß, mit dem Bus, dem Taxi oder der MRT fahren könnte. Da dies sehr gute Alternativen sind, wird das Bikesharing in Singapur nicht gut für die Zukunft gerüstet sein.
Ich selbst habe den Dienst genau einmal wahrgenommen und bin zu dem Entschluss gekommen, dass Laufen die einfachere Alternative darstellt. Speziell stört mich das Abstellen. Wenn das Fahrrad nicht an den jeweiligen festgelegten Punkten abgestellt wurde, muss eine Strafe von 5 Singapur-Dollar (3,40 Euro) bezahlt werden.