25. März 2017
5:30 morgens am Flughafen: Nein, es geht nicht zurück nach Deutschland – ich erwarte Besuch, der sich in meine neue Heimat auf Zeit traut. Doch wie zeige ich meinen Lieben besondere Seiten Bischkeks, die sich für mich bereits wie zuhause anfühlen?
Um einen Überblick zu erhalten, sollte man sich am besten am Tschuj-Prospekt orientieren oder sich direkt einen Bummel an dieser großen Straße gönnen: Alle Sehenswürdigkeiten sind wie die Bauern auf dem Schachfeld angereiht, vom Postamt bis hin zum „Weißen Haus“ des Präsidenten. Jetzt geht’s weiter mit meinen kirgisischen Lieblingsfacetten:
1. Mit einer Karusselfahrt durch die Zeit reisen
Der Panfilow-Park bietet zwar nicht die neusten Loopings an, aber darum geht es auch gar nicht: Beim Anblick der etwa 20 Attraktionen mitten im Zentrum Bischkeks fühlt man sich wie beim Ausstieg einer Zeitmaschine, Sowjet-Flair inklusive. Natürlich gibt es hier auch die landestypischen Leckereien wie Popcorn und Zuckerwatte. Ab 19 Uhr wird das Tanzbein geschwungen: Es öffnet eine kleine, aber feine Disko mitten im Restaurant des Parks – hier sind auch kirgisische Evergreens und „Russendisko“ mit dabei.
2. Tafeln unterm Jurtenhimmel
Das Dasmia ist ein Restaurant abseits des Zentrums gelegen, im sogenannten Etno Park. Die Preise sind hier höher als normalerweise, aber dafür ist das Restaurant in Form einer Jurte auch einmalig: traditionelles Essen und kirgisische Musik, dazwischen auch der ein oder andere Modern-Talking-Song und russische Lieder. Wer keine Lust hat Geld auszugeben, kommt einfach so vorbei und schaut sich die wunderschöne Inneneinrichtung an.
3. Marschrutka-Flitzer
Vergiss das Taxi – nimm die Marschrutka! Auch, wenn dieser Transporter meist deutscher Herstellung bei vielen Menschen eine wahre Hassliebe auslöst (mir wurde hier das Handy geklaut), kommt kein anderes Fortbewegungsmittel dagegen an. Manch ein Fahrer lässt sogar kirgisische Musik spielen.
4. Eis im Tunnel
Für etwa 50-80 Cent bekommt man hier Eis, mit verschiedenen Soßen und einer Auswahl an Streuseln, wie Nuss, Mandeln, etc. Ein Gaumenschmaus und perfekt für den weiteren Stadtspaziergang. Dafür muss man vom Postamt aus die Straße überqueren, hierfür nutzt man eh den nächstgelegenen Tunnel – und zack, schon landet ihr am besten Eisstand der Welt.
5. Abstecher zum Osch Basar
Basare und Märkte gibt es in Bischkek einige, aber der Osch Basar ist im Vergleich relativ überschaubar und einfach mit der Marschrutka zu erreichen. Hier werden die verrücktesten Sachen geboten, von der Schuhreperatur bis hin zum Goldfisch – auch das ein oder andere Souvenir lässt sich sicher finden. Wer mehr Eindrücke von der Couch aus erhalten möchte, liest diesen Artikel.
Und… sich aus Bischkek heraus trauen:
Reisen in Kirgistan ist gar nicht so schwierig und vor allem viel günstiger als in Westeuropa. Per Anhalterfahren für lau funktioniert weniger gut, dafür sind Fahrten mit Marschrutka, Taxi & Co. wirklich erschwinglich. Schon wenige 50 km von Bischkek entfernt findet man die ersten Dörfer, die die Geschichte Kirgistans und seine Identität verdeutlichen. Auch die Eindrücke der Gebirge an der Stadtgrenze – allen voran der Nationalpark Al-Archa – sind mir im Gedächtnis geblieben und verlangen nach Wiederholung…
Euer Lieblingsort fehlt hier? Dann ergänzt diesen in den Kommentaren – ich freue mich über eure Eindrücke. 🙂
R. Schellenberg
30. März 2017
Schade, dass ich es nicht mehr schaffe dich zu besuchen. Es klingt nach einem tollen Programm, aber evtl holen wir es wann anders nach. Weiterhin viel Spaß und pass auf dich auf!