studieren weltweit

Broke in NYC No way!

In meinem Bachelorstudium in Grundschullehramt und integrierter Förderpädagogik mache ich ein viermonatiges Auslandspraktikum an der German School Brooklyn. Aber wie finanziere ich mir das in der teuersten Stadt Amerikas?

Ich heiße Viviane, studiere an der Universität Siegen und befinde mich aktuell in New York. In den nächsten vier Monaten nehme ich dich mit in meinen Praktikumsalltag und ein völlig anderes Leben mehr als 6.000 Kilometer (Luftlinie) entfernt von meinen Freunden und meiner Familie. Was dich in diesem Beitrag erwartet? Meine Top 4 Finanzierungshacks, denn so eine Zeit im Ausland bedeutet nicht nur eine Menge Aufwand in der Vorbereitung, sondern will auch finanziell bestritten werden. Wie ich das geschafft habe, erfährst du jetzt:

1. Meine Nebenjobs und Vertretungsstellen

Neben meinem Bachelorstudium habe ich 2021 eine Stelle als OGS-BetreuerIn (Offener Ganztag) angenommen. Dabei ging es mir in erster Linie um den Aufbau von Ersparnissen als auch um den Gewinn von Erfahrungen im Umgang mit Grundschulkindern. Zusätzlich zur Betreuung der Schülerinnen und Schüler konnte ich dort auch schon ein wenig „Lehrkraftluft“ durch die Hausaufgabenbetreuung schnuppern. An vielen Schulen ist es außerdem möglich, als LehramtsstudentIn AGs (Abeitsgemeinschaften) zu übernehmen. Von Tanz-AG über Lese-AG, Bastel-AG, bis hin zur Forscher-AG sind deinen Vorstellungen kaum Grenzen gesetzt, solange sich ein Mehrwert aus deiner Arbeit erkennen lässt. Eine weitere Möglichkeit, um Geld während des Bachelorstudiums zu verdienen, sind Vertretungsstellen. Seitdem der LehrerInnenmangel in Deutschland gravierend ist, werden LehramtsstudentInnen als VertretungsleherInnen und Integrationskräfte als WerkstudentIn eingestellt. Im letzten Schuljahr habe ich eine Vertretungsstelle angenommen und konnte seitdem meine bisher wichtigsten Praxiserfahrungen im LehrerInnenberuf sammeln. Ich habe alleine vor Klassen gestanden und Unterricht selbst vorbereitet und erteilt. Dabei habe ich mich nicht auf herkömmlichen Weg beworben.

Nachdem ich vom Schulamt abgelehnt und über die Internetseite für Studierende und Graduierende LehrämtlerInnen im Kreis keine Schule gefunden habe, habe ich mich direkt an den örtlichen Schulen beworben, statt mich über Verena-Vertretungsstellen online zu bewerben.

studierenweltweit logo
In der Mitte siehst du das Logo der Kampagne „studieren weltweit – Erlebe ES! für die ich als Correspondent berichte.

2. CorrespondentIn für studieren weltweit

Mit dem Ziel einer Internationalisierung wählt der DAAD jedes Jahr eine bestimmte Anzahl an Studierenden aus, die als Correspondents über ihre Zeit im Auslandssemester oder -praktikum via Instagram, TikTok und Co. sowie über die Website www.studieren-weltweit.de anhand von Blogbeiträgen über ihre Erfahrungen und orts- und studiumsspezifische Themen berichten. Für diese Berichterstattung werden die Studierenden und Graduierende vor ihrem Auslandsaufenthalt in einem intensiven Workshop vorbereitet und trainiert. Als Correspondent erhalte ich ein monatliches Honorar von 200 Euro. Zusätzlich habe ich vor dem Start meines Abenteuers ein neues Smartphone als „Arbeitsgerät“ bekommen.

3. Stipendien vom DAAD

Der DAAD hat ein breites Portfolio an Stipendien. Weltweit ist er der größte Förderer des internationalen Austauschs von Studierenden und Forschenden. Der DAAD unterstützt jährlich mehr als 100.000 deutsche und internationale Studierende aller Fächer bei ihrem Auslandsaufenthalt. Gefördert werden Studien im Bachelor und Master, Praktika, Sprachkurse, Summer Schools und vieles mehr.

Mit meinem Stipendium dem „Lehramt.International“ gewinne ich als angehende Lehrkräfte internationale Erfahrungen und interkulturelle Kenntnisse, um den bestmöglichen Unterricht halten zu können. Dabei unterstützt der DAAD die Studierenden bei ihren Auslandsaufenthalten durch das Stipendium, das neben monatlichen Bezügen auch eine Reisekostenpauschale sowie Kranken-, Haftpflicht-und Unfallversicherung beinhaltet.

Mein Guest Family Letter, der an meine Gastfamilie geschickt wurde.

4. Gastfamilie

Nachdem ich meine Stelle als Intern (Praktikantin) erhalten hatte, erhielt ich die Information, dass es Familien geben würde, die einen Studenten aufnehmen könnten. Daraufhin war ich natürlich Feuer und Flamme! In der Hoffnung, mir viel Stress im Vorfeld auf mein Auslandspraktikum zu sparen und in New York auf Wohnungssuche gehen zu müssen, entschied ich mich, sofort einen Guest Family Letter zu schreiben, der in der Schule verschickt werden sollte. Nach ein paar Wochen schrieben mir schließlich zwei Familien eine E-Mail, dass sie gerne ein Zoom-Gespräch mit mir führen möchten. Was ich zu diesem Zeitpunkt noch nicht wusste: Die Familie hatten beide mehrere PraktikantInnen zu einem Gespräch eingeladen. Letztendlich habe ich einen Platz bei einer sehr netten Familie in Brooklyn gefunden, die mich aufgenommen hat. Also: Fragt immer nach, ob eine Möglichkeit besteht, in eine Gastfamilie zu kommen! Somit bist du nicht vollendst in einer fremden Stadt, in einem fremden Land auf dich alleingestellt. Mein Tipp ist es, den Familien immer Angebote zu machen, wie du sie im Alltag entlasten kannst, zum Beispiel Kinder abholen, Hausaufgabenbetreuung, zwischendurch mal aufpassen, kochen und so weiter. Schließlich wohnst du dort umsonst 🙂

Hast du noch Fragen?

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