6. Januar 2017
Das neue Jahr ist schon ein paar Tage alt und die ersten Neujahrsvorsätze sind vielleicht schon gebrochen. Aber anstatt Vorsätze zu formulieren, die man wahrscheinlich sowieso nicht hält, habe ich eine sieben-Punkte Bucket List für mein 2017 in den Niederlanden aufgestellt. Auch nach fast vier Jahren bei unseren Nachbarn habe ich noch nicht alles gesehen und gemacht, was es zu entdecken gibt.
1. Koningsdag in Amsterdam
Zunächst die Frage, was ist denn der Koningsdag überhaupt? Der Koningsdag – oder bis 2013 Koninginnedag – ist der Geburtstag von König Wilhelm-Alexander, der aktuelle König der Niederlande. Sein Geburtstag ist ein Nationalfeiertag und steht im Zeichen von nationaler Zusammengehörigkeit. Er Tag wird im ganzen Land mit großen Volksfesten, Konzerten und Paraden gefeiert. An diesem Tag ist das ganze Land in Orange, weil es die Farbe des Königshauses von Oranien ist, getaucht. Die Königsfamilie besucht jährlich eine größere Anzahl von Städten, wo sie von großen Menschenmengen empfangen wird. Die größten Veranstaltungen finden in Amsterdam statt. Neben Partys und werden an diesem Tag auch traditionell Flohmärkte organisiert, an denen jeder teilnehmen darf und die Einnahmen steuerfrei behalten darf.
Es ist schon fast beschämend, aber ich habe bisher nur ein Mal den Koningsdag gefeiert und dieses eine Mal zählt auch nicht wirklich, da wir da nicht wirklich Party gemacht haben wie der Rest von Holland. Wir waren nur in einer Lernpause in Maastricht auf dem Marktplatz. Dieses Jahr dagegen möchte ich unbedingt den Koningsdag mit allem drum und dran und am liebsten in Amsterdam, Den Haag oder einer der anderen größeren Städte feiern.
2. Holländische Kunst
Holland ist bekannt für seine Kunst und seine Künstler, wie zum Beispiel Van Gogh oder Vermeer. Ich bin zwar weder ein großer Kunstliebhaber noch -kenner, aber dennoch finde ich, sollte ich dieses Jahr endlich mal der großen Kunstgeschichte der Niederlande Aufmerksamkeit schenken. Schon in meinem ersten Holländisch Kurs, hat meine Tutorin uns das Kröller-Müller Museum im Hoge Veluwe Nationalpark, der jetzt quasi bei mir um die Ecke ist, empfohlen. Das Kröller-Müller Museum beherbergt die zweitgrößte Van Gogh Galerie der Welt sowie Werke von Picasso und Monet. Neben diesem Museum direkt bei mir um die Ecke sollte ich auch unbedingt einen Besuch im Rijksmuseum in Amsterdam und dem Van Gogh Museum einplanen.
3. Keukenhof
Um weiter Klischees zu bedienen, kommen nach dem Königstag und der niederländischen Kunst die Tulpen. Im Keukenhof bei Lisse blühen nach eigenen Angaben auf 32 Hektar sieben Millionen Tulpen, Hyazinthen und Narzissen. Der Keukenhof in Lisse ist ein Magnet für Touristen vor allem aus Asien, aber in diesem Frühjahr muss ich mir das Spektakel auch anschauen.
4. Markthal Rotterdam
Berlin hat die Markthalle 9 in Kreuzberg, Holland hat die Markthal in Rotterdam. Die Markthal besteht erst seit 2014 und beherbergt über 90 Marktstände mit tagesfrischen Produkten, einen Albert Heijn und Wohnungen. Doch nicht nur der „Inhalt“ ist sehenswert, sondern auch die „Verpackung“. Das Gebäude in dem die Markthal untergebracht ist, ist architektonisch beeindruckend: Es sieht aus wie ein riesiger glasender Torbogen. Aus diesem Grund hat sich die Markthal auch den Spitznamen de Koopboog – der Einkaufsbogen – eingehandelt. Außerdem ist die Innenseite des Bogens mit einem riesigen Kunstwerk verziert. Ich hoffe nur, dass die ein oder anderen Produkte auch studentenfreundliche Preise haben und ich nicht nur zum Anschauen sondern auch zum Probieren und Einkaufen dorthin fahren kann.
5. Radtour durch Holland
So langsam kann man sich auch schon Gedanken über den Sommerurlaub 2017 machen und ich würde gerne unter anderem eine mehrtägige Radtour durch Holland machen. Um die Randstad, das dichtbesiedelte Gebiet der Niederlande an der Westküste mit den großen Städten, zu umgehen, würde sich eventuell eine Route von Wageningen in den Norden Richtung Ijsselmeer oder sogar Groningen anbieten. Oder – die etwas faulere Variante – es gibt auch organisierte Touren, bei denen man tagsüber mit dem Rad entlang eines Flusses oder einer festgelegten Route radelt um dann abends auf dem Schiff zu übernachten, das die gleiche Route fährt. Da die Radwege in den Niederlanden in der Regel sehr gut ausgebaut und gut beschildert sind, sollte die Abenteuer-Variante kein Problem sein. Außerdem sieht man abseits der vorgelegten Routen sicher mehr vom Land und lernt die Nachbarn noch besser kennen als bei der Rentner-Variante.
6. Den Haag
Zu meiner Schande muss ich auch zugeben, dass ich zwar schon mal in Den Haag war, mir aber noch nie bewusst den Königs- und Regierungssitz angeschaut habe. Nach fast vier Jahren in den Niederlanden ist das mehr als überfällig. Ich will außerdem mehr über die Geschichte des Königshauses lernen. Da in den Niederlanden wie in Deutschland dieses Jahr Wahlen sind, hier allerdings schon im März und nicht erst im Herbst, wird es auch an der Zeit sich noch mal mit dem Parlament zu verfassen.
7. Texel
Texel, die westlichste und größte Insel der westfriesischen Inseln, liegt am nord-westlichsten Zipfel der Niederlande und tatsächlich auch von Holland. Da ich mit dem Zug von Ede-Wageningen eine Direktverbindung zur Insel habe, würde sich ein Wochenend- oder vielleicht sogar auch nur ein Tagestrip bei schönem Wetter sehr anbieten.
Ich freue mich auf mein 2017 in Holland und bin gespannt welche Punkte ich am Ende des Jahres abhaken kann.