studieren weltweit

Bye Bye Berkeley!

Da mein Aufenthalt in Berkeley jetzt offiziell zu Ende ist, möchte ich auf meine Zeit hier zurückblicken. Wie waren Studium, Alltag, Leben, Kommilitonen? Was hat mich überrascht und was möchte ich beibehalten? Und wie ist das überhaupt mit meiner Mission gelaufen? Was habe ich hier gelernt und habe ich mich verändert?

Die Zeit verging viel zu schnell und während ich das hier schreibe, sitze ich schon am Flughafen. Nach Deutschland geht es aber (noch) nicht: Mein nächster Stopp ist jetzt erstmal San Diego, wo ich einen Monat zur Untermiete wohnen werde. Warum San Diego? Ich wollte gerne nochmal ein bisschen den Vibe im Süden Kaliforniens kennenlernen und hoffentlich etwas mehr Sonne genießen!

Mission: Masterarbeit in Berkeley

Meine Masterarbeit ist während meiner Berkeley Zeit allerdings nicht fertig geworden. Das lag hauptsächlich daran, dass wir länger als gedacht mit der ersten Studie beschäftigt waren. Und dann musste ich noch verschiedene Kurse und Seminare besuchen, um offiziell „Research in den USA betreiben zu dürfen“. Dadurch hat sich leider alles ein bisschen in die Länge gezogen. Deshalb werde ich auch trotzdem weiterhin an meiner Masterarbeit schreiben und meine wöchentlichen Meetings machen wir jetzt einfach über Zoom!

An einer der besten Unis studiert zu haben, ist nicht nur für den Lebenslauf gut. Mein Supervisor ist sehr angesehen für meinen Studiengang und ich hatte das Glück, ein bisschen von ihm zu lernen. Ich habe sowohl Coden in dem Software Programm R gelernt, als auch wie man Spektographen mit Praat erstellt. Das Wichtigste aber? Ich habe super viele Leute kennengelernt, die alle in meinem Feld tätig sind und die eben jetzt auch mich kennen. Networking hat also sehr gut funktioniert und ich hoffe, dass wir gegenseitig auch in Zukunft davon profitieren können.

Frau lächelnd vor weißem Gebäude
Hier siehst du mich vor meinem zweiten Zuhause: In der Bib war ich fast täglich, um von dort die Masterarbeit zu schreiben!

Meine Zeit hier hat mich aber nicht nur akademisch weitergebracht, sondern ich konnte mich vor allem auch persönlich weiterentwickeln. Den Schritt zu wagen, ganz alleine ans andere Ende der Welt zu fliegen, ohne zu wissen, was auf mich zukommt, war anfangs schon ein mulmiges Gefühl. Und falls du meine Zeit in Amerika verfolgt hast, erinnerst du dich bestimmt auch an meine ersten Tage nach der Ankunft, wo ich am liebsten direkt wieder heimgeflogen wäre: unerwartet ein Zimmer mit einer fremden Person teilen zu müssen, Jetlag, durchgehendes Regenwetter und keine Leute, die man kennt. Mein Start war wirklich alles andere als einfach. Aber ich habe es durchgezogen und bin sehr froh, dass ich nicht wieder nach Hause geflogen bin. Sonst hätte ich so viel verpasst!

Probier’s mal mit Gastfreundschaft

Ich habe das Gefühl, dass ich durch meine Zeit hier in Amerika auf jeden Fall selbstbewusster geworden bin. Auf fremde Leute zuzugehen fiel mir eigentlich schon immer leicht, aber jetzt habe ich noch weniger Probleme damit. Außerdem habe ich Sachen gemacht, die ich mich sonst nie getraut hätte wie zum Beispiel einfach alleine nach Hawaii zu fliegen und da eine Woche alleine Urlaub zu machen. Vor allem die Zeit auf Hawaii hat mir gezeigt, dass Geben ohne Nehmen auch existieren kann. Ich habe das Gefühl, dass wir in unserer heutigen Gesellschaft das leider manchmal oft vergessen und jeder denkt nur daran, wie man das Beste für sich selbst rausholen kann.

Ich habe im Flieger nach Hawaii zwei Typen in meinem Alter kennengelernt, beide aus Hawaii. Ein Surflehrer und Lifeguard und einer, der die ganzen Bootstouren der Insel leitet. Sie haben mich beide eingeladen sie mal zu begleiten (und wenn du meinen anderen Blogpost zu den Vorurteilen gelesenen hast, dann weißt du, dass ich trotzdem zuerst daran dachte, dass es nicht ernst gemeint war). Aber: Am nächsten Tag war ich auf einer Sunset Bootsparty mit Feuerwerk. Sie haben mich direkt in ihren Freundeskreis mit aufgenommen und mir meine Zeit auf Hawaii unvergesslich gemacht. Private Tourguides zu haben ist schon nicht schlecht 🙂 Ich möchte damit aber eigentlich nur sagen, wie glücklich ich mich schätze, so aufgenommen worden zu sein. Das ist etwas, was ich auf jeden Fall beibehalten möchte: diese Gastfreundschaft und jeden einfach willkommen zu heißen!

Ich hab außerdem gelernt, dass alleine nicht gleich einsam bedeutet. In Deutschland habe ich meine Tage immer super vollgepackt und bin von einem Termin zu dem nächsten gehetzt und war eigentlich immer nur zum Schlafen zu Hause. Sich bewusst Zeit nehmen für sich selbst und auch mal Dinge alleine zu machen (wie nach Hawaii fliegen), sind aber so wichtig.

Verschwundene Professoren und amerikanischer Alltag

Ich hatte definitiv einen ganz anderen Alltag, als ich das von meiner deutschen Uni-Zeit gewohnt war. Das lag aber auch hauptsächlich daran, dass ich hier keine Kurse besucht habe, sondern nur meine Studien für meine Masterarbeit durchgeführt habe und dann angefangen habe, meine Masterarbeit zu schreiben. Ich hatte aber mein eigenes Office, was alleine schon praktisch war, um dort immer meine Sportsachen abzustellen. Organisationstechnisch war es auf jeden Fall eine Achterbahnfahrt: Ich habe erst zwei Monate nach meiner Ankunft endlich Zugang zu den Gebäuden bekommen und mein Supervisor war zwischendrin einfach drei Wochen unauffindbar und kam weder zu unseren Meetings, noch war er telefonisch oder per Mail erreichbar. Und dann kam er einfach wie selbstverständlich zu dem nächsten Meeting und war ganz überrascht, dass ich mir Sorgen gemacht hatte. Kommunikationstechnisch und organisatorisch auf jeden Fall alles ausbaufähig.

Leider hat es sich dadurch auch mit meinem Forschungsprojekt und den damit verbundenen Studien sehr gezogen, sodass ich meine Masterarbeit leider noch nicht abschließen konnte. Da meine Deadline aber erst im September ist, werde ich sie einfach von hier und Deutschland aus zu Ende schreiben! Wenn ich ehrlich bin, war es auch sehr anstrengend, sich mit zwei Betreuern absprechen zu müssen. Trotzdem bin ich sehr froh, dass ich diesen Schritt gewagt habe und für meine Masterarbeit ins Ausland gegangen bin! Ich war während meines Studiums für zwei Erasmussemester in Frankreich (schau gern hier vorbei, um mehr über meine Zeit auf La Réunion zu erfahren). Und auch wenn ein „normales“ Auslandssemester sicherlich in vielen Punkten einfacher zu organisieren war, würde ich es auf jeden Fall noch einmal genauso machen und wieder in Berkeley meine Masterarbeit schreiben. Kümmere dich aber weit im Voraus um alles (mindestens ein Jahr!) und packe ganz viele starke Nerven ein. Wenn du deine Abschlussarbeit an einer Uni im Ausland schreiben möchtest, musst du dir deinen Supervisor selbst suchen. Hier kann ich dir nur den Tipp geben: einfach nicht locker zu lassen und so lange zu nerven, bis dir jemand eine Mail zurückschreibt/ans Telefon geht oder du andere Kontaktdaten bekommst. Und geh eher mit der Einstellung herein, dass es vielleicht nicht klappt, du dich dann aber umso mehr freust, wenn alles so klappt, wie du es dir vorstellst! 🙂

BB: Berkeley Bucketlist

Die Zeit war unglaublich bereichernd und hat mich nachhaltig geprägt und beeinflusst. Ich habe gelernt, mich selbst zu motivieren und diszipliniert an meiner Arbeit zu bleiben, auch wenn es keine festen Kurszeiten gab.
Auch das Erkunden der Umgebung und das Entdecken neuer Orte waren Teil meines Alltags. Unter der Woche hieß es Bibliothek und Masterarbeit, und am Wochenende Ausflüge: Wir waren oft wandern, sind nach San Francisco gefahren oder an den Strand. Aber alleine das Leben in Berkeley war schon aufregend und voller Möglichkeiten. Die Stadt hat eine lebendige Atmosphäre und es gibt immer etwas zu tun oder zu entdecken: zahlreiche kulturelle Veranstaltungen, Konzerte, Festivals und interessante Vorträge an der Universität. Und wenn in Berkeley nichts los war, gab es tausend Sachen in San Francisco zu entdecken. Ich habe versucht, so viel wie möglich zu sehen, aber ich kann dir nur sagen: Meine Bucketlist ist immer noch sehr lang. Ich glaube, ich muss wohl nochmal wiederkommen 😊

Und falls du grade zweifelst, ob ein Auslandssemester das Richtige für dich ist, kann ich nur sagen: Do it! Ich kenne keine(n), der/die es bereut hat. Und ja, es ist nicht alles immer direkt Friede, Freude Eierkuchen und es wird auf jeden Fall Momente geben, wo du Heimweh hast und doch lieber zu Hause wärst. Aber diese Momente gehen auch ganz schnell vorbei und alles, was du hier erlebst, macht es das auf jeden Fall wett. Und es gibt ja auch Facetime!

Melde dich gern (hier in den Kommentaren oder über Instagram), falls du noch irgendwelche Fragen hast!

Alles Liebe,
Sina

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