Polen ist nicht gerade bekannt für seine Küche. Während nahezu jede Straßenecke mit italienischen oder asiatischen Restaurants aufwartet, sind polnische Gaststätten eher auf Touristenfang ausgerichtet, denn auf exzellente Kulinarik. Abseits von typisch polnischem Essen finden sich in Krakau allerdings Cafés und Teestuben mit einzigartiger Atmosphäre. Hinter zum Teil unscheinbaren Kulissen warten Orte auf euch, die zum langen Verweilen einladen. Kenner behaupten sogar, die Café-Kultur Krakaus könne mit der Wiens mithalten. Es ist absolut empfehlenswert, sich sein eigenes Bild zu machen. Als kleine Starthilfe möchte ich euch meine drei Lieblingscafés in Krakau vorstellen.

Café Camelot

Als erster Geheimtipp sei das Café Camelot, Świętego Tomasza 17, erwähnt. Es liegt etwa fünf Gehminuten vom Marktplatz entfernt, in Richtung Florianstor. Einst gehörte besagte Pforte zu einer Mauer, die im Mittelalter die Altstadt umschloss. Im Camelot knarren die Dielen, hölzerne Figuren blicken von Regalen, schiefe Bilder hängen an tapezierten Wänden, auf kleinen Tischchen flackern Kerzen. Hier gibt es nicht nur frisch gebackene Kuchen, Omelettes, Salate… Es werden unter anderem auch die in Polen heißgeliebten Piroggen (Teigtaschen) zubereitet. Was aufgetischt wird, schmeckt ausgezeichnet; die Preise sind – wie in ganz Krakau üblich – ausgesprochen niedrig.

Wesoła Café

Zufällig darauf gestoßen und sofort begeistert. Das kleine Café, gelegen in der ul. Rakowicka 17, bietet leckeres Frühstück und aufwendig zubereitete Kaffeevariationen in einem Ambiente zum Wohlfühlen. Ich würde sogar soweit gehen zu sagen, dass es hier den besten Kaffee in ganz Krakau gibt. Darüber hinaus stehen natürlich auch leckere Kuchen und Torten, deftig belegte Bagels und etliche vegane Besonderheiten auf der Karte. An einem Besuch sollte kein Weg vorbeiführen!

Herbaciarnia Czarka

Mein absoluter Favorit liegt unscheinbar und versteckt zwischen den Straßen der Altstadt. Kaffee sucht man hier vergebens. Dafür wartet eine gigantische Auswahl an erlesenen Teesorten auf euch – vom aromatisierten Grüntee bis hin zum argentinischen Mate. Obendrauf bietet die Teestube eine einzigartige Atomsphäre. Sitzkissen und ruhige Klänge laden zum Entspannen ein. Aber auch zum konzentrierten Arbeiten eignet sich der Ort hervorragend. Wie anfangs bereits erwähnt, ist der Eingang zur Teestube schwer zu finden. Zentral in der ul. Floriańska 13 gelegen, führt euch der Weg durch einen langen Korridor und eine – eher weniger vertrauenswürdig erscheinende – Treppe hinab. Davon solltet ihr euch aber auf keinen Fall vom Besuch abhalten lassen!

Geheimtipp to-go

Wenn ihr eine Vorlesung im Auditorium Maximum besucht oder aber eine länger Schicht in der Universitätsbibliothek einlegt, kann ich euch das Papierowy Kubek ans Herz legen. An der Straßenbahnstation „Muzeum Narodowe“ gelegen, gibt es hier super leckeren Coffee-to-go.