31. März 2016
Es hat gedauert bis ich mich auf dem neuen Campus zurechtgefunden habe. Jetzt ist es aber kein Problem mehr, schnell zu dem richtigen Gebäude und Hörsaal zu finden. Die meiste Zeit bin ich in der School of Business. Dort finden auch meine beiden Vorlesungen neben dem Sprachkurs statt. Dennoch gilt es ein paar Hindernisse zu überwinden …
Der riesige Campus
Der Campus ist verglichen zu Stuttgart einfach riesen groß. Ohne Karte ging erstmal gar nichs. Neben den Gebäudenummern haben die Gebäude auch eigene Namen, je nachdem welches Department dort ist. Hinzu kommt das hügelige Campusgelände und wahnsinnig viel Verkehr durch das angeschossene Universtätsklinikum. Besonders die Taxifahrer scheinen sich für Zebrastreifen oder Verkehrsregeln nicht zu interessieren. Mich wundert es noch keinen Unfall erlebt zu haben. Die Gebäude sehen klein auf der Karte aus, sind aber doch sehr groß! Zum Beispiel die Bibliothek (Gebäude 3) ist ein Gebäudekomplex aus mehreren Stockwerken, Fachabteilungen usw.
Kostenlose MBA-Kurse für mich
Allerdings habe ich keine passenden Kurse an der Hanyang gefunden. Also wählte ich Kurse, die mir inhaltlich zusagten. Das war auch die richtige Entscheidung! Ich bin sehr zufrieden. Die beiden Kurse sind Teil des MBA Programms der Business School. Es ist toll, auch als Austauschstudent MBA Kurse belegen zu dürfen. Normalerweise kostet das MBA Programm deutlich mehr als andere Master-Programme. Glücklicherweise sind einige Kurse (nicht alle) auch für Austauschstudenten belegbar.
- Asian Business and Marketing
- Understanding Asian Culture and Society
Ich finde es sehr gut hierbei speziell etwas über asiatische Besonderheiten im Geschäftsbereich lernen zu können. Geschäftsbeziehungen und Unternehmenskulturen unterscheiden sich doch deutlich von den europäischen. Der Vorlesungsinhalt besteht hauptsächlich aus Präsentationen über vorgegebene Themen der Studenten. Die ersten beiden Präsentationen habe ich schon hinter mich gebracht. Die Arbeit ist allerdings nicht zu unterschätzen! Zudem sind die Kursteilnehmer aus der ganzen Welt. Das macht die anschließende Diskussion besonders spannend. Wie ausgeprägt ist die Hierarchie in Deutschland, Nepal, Jemen, Spanien, Hong Kong, Kazachstan, Frankreich, Taiwan … verglichen mit Korea? Ich habe das Gefühl jeder der Teilnehmer kommt aus einem anderen Teil der Erde. Einige nutzen das Stipendienprogramm der koreanischen Regierung. Das beinhaltet ein Vollzeitstipendium für zwei Jahre und einen einjährigen Vorbereitungskurs in Sprache und Kultur.
Die beiden Professoren sind sehr erfahren und das hörte ich bereits in der ersten Vorlesung raus. Ich kann jedem empfehlen Kurse im Auslandssemester nicht nur nach Credits zu wählen. Gut, eine gewisse Anzahl an Credits ist für die meisten verpflichtend. Dennoch lohnt es sich etwas über den Tellerrand des eigenen Studieninhalts zu schauen.
Die Spachkursorganisation ist eine Katastrophe
Deswegen habe ich auch einen Sprachkurs in Koreanisch belegt. Zwar zählt die Sprache nicht zu den global häufig gesprochenen wie Spanisch oder Englisch, Koreaner freuen sich über ein paar Worte eines Austauschstudenten in ihrer Sprache – auch wenn ich noch viel üben muss. Zumindest ist es eine nette Geste „Hallo“ und „Danke“ sagen zu können. Der Kurs ist ganz gut. Die Dozentin gibt sich sehr viel Mühe, nur die Organisation der Hanyang Language School ist eine Katastrophe. Was mich total verwundert. Alles andere scheint mir sehr gut organisiert zu sein. Wie alles in Korea.
Erst bei der Einführungsveranstaltung wurden die Austauschstudenten darüber informiert, dass es eine weitere Email mit Infos geben wird. Über eine Woche später kam eine Email mit der Info, dass es eine weitere mit den Daten des Kurses geben wird. Es wusste eigentlich niemand Bescheid, wann der Kurs stattfindet. Die Anmeldung erfolgte über Google Sheets, nicht über die Plattform der Uni. Nicht mal eine Bestätigungsemail oder weitere Infos. Erst ein paar Tage vor Kursbeginn, wurde eine Liste ausgehängt mit den Teilnehmer und dem Hörsaal. Keine Email, nur eine Liste irgendwo im International Building. Ich bin gespannt wie das weiter geht und ob ich überhaupt eine Teilnahmebestätigung oder ein Zertifikat bekomme.
Handy geklaut.
Leider habe ich auch schon schlechte Erfahrungen machen müssen. So wurde mir mein Handy gestohlen. Zwar ist Korea ein sehr sicheres Land und sollte man etwas verlieren, bekommt man es häufig auch wieder zurück. Mein iPhone gehört leider nicht dazu. Das wird wohl jetzt in China weiter vertickt….
Daher gab es die letzten Tage auch weniger Beiträge. Demnächst berichte ich darüber, was es zu tun gilt bei einem Handy-Verlust in Korea. Somit bin ich schon der zweite Correspondent der einem Dieb zum Opfer fiel. Für Italien hat Antonia einen Notfallguide gepostet.