27. Februar 2016
Der Waseda-Campus ist der Mittelpunkt meines Studentenlebens hier an der Waseda University.
Hier findet mein Unterricht statt, hier ist der Treffpunkt für Clubaktivitäten, und außerdem hat er geschichtlich einiges zu bieten. Neben dem Waseda-Campus, dem 本キャン honkyan, also Hauptcampus, gibt es noch weitere. Die Nächsten sind zum einen der Toyama-Campus, Sitz des Studentenausschusses und der Fakultät für Kunst und Literatur, und zum anderen den Nishiwaseda-Campus, in dem technische Studiengänge untergebracht sind. Die Wohnheime, in denen die Austauschstudenten leben, sind alle in Laufnähe.
Da ich mich auf dem Waseda-Campus am besten auskenne, möchte ich dich gerne auf eine Tour mitnehmen.
Der erste Blick, wenn ich den Campus durch das West-Tor betrete, fällt der Blick auf die Werbetafeln für verschiedene Veranstaltungen.
Links und rechts befinden sich Unterrichtsgebäude. Wenn man sie betritt befindet man sich im 2. Stockwerk, da der Campus über ein Gefälle erstreckt. Die Gebäude der Waseda sind alle nummeriert, was es anfangs recht schwierig macht, sich zu merken, welches Gebäude welches ist. Allerdings kannst du auch einen Blick auf die Karten werfen, die an jeder Kreuzung aufgestellt wurden.
Geht man die Treppen runter und nach links, kommt man zum Nordtor. Auf der gegenüberliegenden Seite befinden sich eine riesige Bibliothek und Tagungsräume. Vom Nordtor aus rechts, kommt man an kleinen, aber feinen Restaurants (das beste Curry in Waseda!) vorbei zu Gebäude 22, dem Zentrum aller Japanischlernenden! Hier finden die meisten Sprachkurse statt, es gibt eine Lounge mit Unterstützung bei Fragen rund um die japanische Sprache, den Sitz des Center for Japanese Language, und einen Computerraum mit Druckern, der 24 Stunden, 7 Tage die Woche zugänglich ist! Also wenn’s mal knapp wird mit einer Hausarbeit, die du ausdrucken musst, auf zu Gebäude 22!
Aber zurück zu den Treppen vom Anfang. Wenn man sich nach rechts wendet, sieht man zuerst ein großes Gebäude, in dem es sogar einen Convinience Store gibt. Draußen gibt es auch Sitzgelegenheiten, obwohl es im Winter schöner wäre, wären diese drinnen. Blickt man nach diesem Gebäude nach rechts, sieht man eine der Statuen des Gründervaters Ôkuma Shigenobu. Der Platz um die Statue ist ein beliebter Ort, um sich mit Freunden zu treffen oder die Fähigkeiten seines Sportclubs zu zeigen.
Von der Statue aus kann man auch sofort die prächtige Aula, bzw. das Auditorium zum Gedenken an Ôkuma, der Universität sehen. In der Halle finden regelmäßig Veranstaltungen statt, die spätestens eine Stunde vor Beginn von zwei oder mehr Studenten lauthals angepriesen werden.
Links vorbei an dem Ôkuma-Auditorium kommst du zur Mensa. Diese erfüllt dir von Don (eine Schüssel Reis meistens mit Fleisch obendrauf), über Nudelsuppen und Pasta bis hin zu Steaks, all deine Herzenswünsche (zumindest was das Mensaessen betrifft).
Gleich daneben gibt es einen kleinen Garten, der zum zusammensitzen oder Mittagsschlafhalten perfekt geeignet ist. Zumindest, solange keine Veranstaltungen, wie das Zubereiten von Mochi, dort stattfinden, sowie das Uni-Café, welches sogar auch Merchandise der Uni Waseda verkauft!
Ab und zu gehe ich auch in den zweistöckigen Waseda-Co-op-Store. Im Erdgeschoss kannst du alle Bücher, die du für den Unterricht brauchst, aber auch Manga, Reiseführer, Romane und viele mehr kaufen. Im 1. Stockwerk werden Bento, japanische Lunchboxen, Snacks und noch mehr Merchandise verkauft. Außerdem kannst du dir dort auch Druckerpapier, Blöcke, Stifte und Elektroartikel, wie USB-Sticks kaufen. Verdursten muss auch niemand, direkt gegenüber vom Co-op-Store stehen eine Menge Getränkeautomaten Tag und Nacht bereit.
Selbstverständlich gibt es noch mehr Wege, Verzweigungen und Gebäude, allerdings sind oben vorgestellte ein wichtiger Teil meines Alltags. Der Campus ist sehr grün und weitläufig, im Gegensatz zu den engen Straßen Tokios. Außerdem sind weder Autos, noch Fahrräder auf dem Campus erlaubt.
Nach einiger Zeit wirst du dich bestimmt auch so gut zurechtfinden und dich auf dem Campus wohl fühlen!
Deine Julia