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Checkliste: Bereit für Singapur?

Meine Reise nach Singapur war die erste lange Reise außerhalb von Europa, die ich von A bis Z selbst organisiert habe. Viel Selbstverantwortung, viel Recherche, aber rückblickend alles halb so wild. Ihr habt auch einen längeren Aufenthalt in Singapur geplant? Dann hilft euch dieser Blogbeitrag, ein Guide zu Anreise, Visum und allem, was es sonst noch zu beachten gilt.

Praktikumszusage in der Mailbox, Vorfreude und dann realisieren: Oh, ganz schön viel zu organisieren. Vor meiner Bewerbung habe ich mir ehrlich gesagt wenig Gedanken darüber gemacht, was ich alles vorbereiten muss. In Sachen Finanzen war mir bewusst: Es wird teuer und klar, hinkommen und unterkommen muss ich auch irgendwie. Dass ich aber auch über ein Arbeitsvisum, die richtige Kreditkarte und eine Reihe von Impfungen verfügen muss, war mir damals nicht so richtig bewusst. Diese Liste, vollständig nach dem bestem Wissen und Gewissen, was auf euch zukommt.

Übersicht: Die Punkte auf meiner Checkliste

  • Visum
  • Impfungen
  • Krankenversicherung
  • Flüge/Flugbuchung
  • Öffentlicher Nahverkehr: vom Flughafen in die City
  • SIM-Karte
  • Bargeld

Vor der Abreise: Visum

Weil ich in Singapur nicht nur zum Reisen, sondern vor allem zum Arbeiten bin, brauche ich ein Arbeitsvisum. Für deutsche Studierende unter 25 ist es ziemlich leicht, so ein Visum zu bekommen. Mit dem Work-Holiday-Pass dürfen Studierende und junge Uni-Absolvent*innen ein halbes Jahr in Singapur leben und arbeiten. Falls eure Uni nicht staatlich ist, checkt auf der Seite des Ministeriums (Ministry of Manpower, MoM), ob eure Uni gelistet ist. Wenn nicht kann es sein, dass ihr ein anderes Visum benötigt. Um die Beantragung kümmert ihr euch am besten circa drei Monate vor Abflug. Die Behörden brauchen drei bis vier Wochen, um euren Antrag zu bearbeiten. Wenn alles glatt läuft, bekommt ihr einen Approval-Letter, mit dem ihr einreisen und arbeiten könnt. Allerdings müsst ihr mit diesem Brief innerhalb von drei Monaten nach Ausstellung zu einer Behörde in Singapur, um euren Pass ausstellen zu lassen. Beantragt das Visum deshalb nicht zu früh. In meinem Fall hat die Ausstellung länger als vier Wochen gedauert, ich habe nochmal per Mail bei der Behörde nachgefragt und dann fix die Zusage bekommen. Also keine Panik, wenn es länger dauert. Apropos Panik: Euer Antrag kann abgelehnt werden, weil immer nur eine bestimmte Anzahl an Visa vergeben wird. Zu spät bewerben würde ich mich daher auch nicht, so könnt ihr es im Notfall nochmal versuchen.

Blick aus einem Gebäude auf einen Fluss mit einer Brück und
Häusern sowie Hochhäusern im Hintergrund.
Blick aus dem MoM-Gebäude: Da lohnt es sich doppelt den Pass abzuholen.

Unterlagen fürs Visum

Welche Unterlagen ihr für das Visum braucht, hängt davon ab, ob ihr schon einen Studienabschluss habt oder nicht. Ich habe mich mit meinem Bachelor-Abschluss beworben und musste nur mein Zeugnis mit englischer Übersetzung und eine Reisepass-Kopie einreichen. Wichtig: Euer Reisepass muss noch mindestens sechs Monate gültig sein. Wenn ihr noch keinen Abschluss habt, werden mehr Unterlagen verlangt.

Vor der Abreise: Impfungen

Impfungen waren der wohl größte Posten auf meiner To Do-Liste. Weil ich abgesehen von Singapur auch noch andere Länder in Südostasien erkunden wollte, fand ich es gar nicht so einfach einzuschätzen, welche Impfungen Sinn machen. Von meiner Praktikumsstelle habe ich ein Handbuch bekommen. Darin standen auch Infos zu Impfungen. Zusätzlich habe ich mich dann aber nochmal beraten lassen. Und das ist eine ganz dicke Empfehlung: Sucht euch ein Tropeninstitut, die gibt es an ein paar Uni-Kliniken in Deutschland. Impfstoffe, Impfstrategien und auch die Verbreitung von Krankheiten ändern sich nämlich und nicht immer sind Hausärzt*innen da auf dem neusten Stand, so war das zumindest bei mir. Die Tropeninstitute kennen sich ganz genau mit aktuellem Stand und Lage in den tropischen Regionen aus und haben in der Regel auch die Impfstoffe direkt vor Ort. Das heißt die ersten Impfungen könnt ihr schon beim Beratungstermin machen lassen. Das spart Zeit, ansonsten müsst ihr euch den Impfstoff selbst in der Apotheke besorgen und auch da kann ich aus eigener Erfahrung sagen: dieser Weg ist wesentlich komplizierter. Für einen meiner Impfstoffe musste ich nämlich mehrere Apotheken in verschiedenen Regionen abtelefonieren, weil der nirgens verfügbar war. Am Ende hab ich den Impfstoff in Erfurt bekommen und gekühlt mehrere Stunden zu meinen Eltern transportiert, damit meine Hausärztin ihn mir dort verimpfen konnte.

Impfungen: Ein Kostenfaktor

Ich habe mich letztendlich gegen Japanische Enzephalitis, Hepatitis A und B und Thypus impfen lassen. Andere haben einen Reisepass mit vollen Stempeln, ich zumindest einen vollen Impfpass. Mein Arzt war stolz drauf und ich ein paar Hundert Euro ärmer. Die Impfungen waren ein Kostenfaktor, den ich nicht vorhergesehen habe. Meine Krankenkasse übernimmt die Impfungen nämlich nicht, mein Arbeitgeber sowieso nicht. An Impfungen zu sparen, hielt ich aber auch für eine schlechte Idee.

Krankenversicherung

Passend zu den Impfungen ein Absatz zu Krankenversicherungen. Der Vollständigkeit halber. Meine deutsche Krankenversicherung gilt weltweit, deswegen war dieser Punkt relativ fix abgehakt. Für den Fall der Fälle habe ich noch eine Zusatzversicherung, die zum Beispiel einen Krankenrücktransport enthält. Ich würde euch raten, euch vorher zu informieren, was alles abgedeckt ist und wo versteckte Kosten liegen. Zum Beispiel damit ihr eine Selbstbeteiligung vor Ort zahlen könnt und dann auch wirklich eine Behandlung bekommt. Ich bin froh, dass ich meine Versicherungen bisher nicht nutzen musste und hoffe, dass das auch so bleibt, Daumen drücken.

Vor der Abreise: Flüge

Geld sparen konnte ich überraschenderweise bei meinen Flügen. Circa 3 Monate vor Abreise habe ich zwei Direktflüge von Frankfurt gebucht. Kosten: Um die 800 Euro. Der Trick: Flexibilität, was Abreise und Anreise-Tage angeht. Das hat bei mir mehrere Hundert Euro Unterschied gemacht, sich also gelohnt. Gefunden habe ich die Flüge über verschiedene Vergleichsportale, gebucht habe ich dann aber bei der Airline selbst. Bevor ihr in den Flieger steigt, empfehle ich euch, das Formular für die Arrival-Card online auszufüllen – das geht ab drei Tage vor Abflug. Dann könnt ihr in Singapur einfach durch die automatische Pass-Kontrolle, die Einreise geht schneller und ihr vermeidet lange Schlangen.

Ankommen: Vom Flughafen in die City

Angekommen am Flughafen habe ich mich mit der MRT – so heißt die U-Bahn in Singapur – auf den Weg in die Stadt und zu meiner Unterkunft gemacht. Die Route habe ich mir vorher über Google-Maps herausgesucht, das könnt ihr aber auch erst am Flughafen machen. Die MRT ist sehr übersichtlich, ich habe mich sehr leicht zurechtgefunden und weil der Flughafen außerhalb liegt, war die Bahn leer als ich eingestiegen bin. Auch mit großem Koffer kein Problem. In den MRT-Stationen gibt es in der Regel auch Rolltreppen oder Aufzüge, die den Gepäcktransport erleichtern. Um Tickets für die MRT braucht ihr euch auch keine Sorgen machen, ihr haltet einfach eure Kreditkarte an den Eingängen bereit und könnt kontaktlos bezahlen.

Ankommen: SIM-Karte und Bargeld

Die letzten Punkte auf meiner Vorbereitungsliste: SIM-Karte und Bargeld. SIM-Karten bekommt ihr zum Beispiel am 7-Eleven, die sind an jeder Ecke zu finden und dort meist günstiger als am Flughafen. Ihr müsst nur euren Reisepass dabei haben. Die Karte registrieren die Kassierer*innen direkt für euch. Ihr legt sie danach ein und seid sofort im Netz. Meine SIM-Karte ist eine Tourist-Karte vom Anbieter M1, es gibt aber weitere ebenso gute Optionen. Je nach Tarif bekommt ihr für um die 10 Euro Datenvolumen und Freiminuten zum Telefonieren. Praktisch bei meiner SIM-Karte: Sie gilt auch in anderen Ländern aus der Region, Indonesien zum Beispiel. So bin ich für meinen Bali-Trip gleich mit ausgestattet. Für meinen Trip nach Bangkok habe ich mir ähnlich günstig online eine E-SIM gekauft. Auch das war in wenigen Minuten erledigt. Da ganz klar der Vorteil: Ich kann mit ein paar Klicks auf meinem Handy zwischen den SIM-Karten wechseln. Sehr praktisch, weil ich auch hier in Singapur ab und zu meine deutsche SIM-Karte brauche. Zum Beispiel für TAN meiner Kreditkarte oder für Verifizierungs-SMS. Falls ihr wie ich ein IPhone nutzt, denkt unbedingt an die Nadel zum Kartenwechsel. Ich habe meine kurz vor Abreise nicht mehr gefunden und reise jetzt mit einem Ohrring in der Geldbörse durch die Gegend.

Bargeld in Singapur Dollar – die Währung in Singapur – braucht ihr eher selten. An manchen Orten geht es aber nicht ohne, in vielen Hawker-Centern zum Beispiel. Hawker-Center sind eine Mischung aus Streetfood-Stand und Food-Court. Hier gibt es günstig gutes asiatisches Essen. Toll wenn man sparen und sich durch Spezialitäten probieren will. Mit der richtigen Kreditkarte könnt ihr unkompliziert am Geldautomaten Bargeld ziehen, die findet ihr zum Beispiel, wenn ihr bei Google Maps nach „ATM“ sucht.

Und? Startklar? Wenn ihr bei allen diesen Punkten einen Haken setzen könnt, seid ihr bereit für Singapur. Zumindest organisatorisch 😉

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