24. Mai 2021
Viele träumen von einem Studienaufenthalt in den USA. Viele der besten Universitäten der Welt sind hier zu finden und das amerikanische Studenten-Leben ist weltweit bekannt. Also schnell Koffer packen, Flugticket buchen und das Uni-Leben in den USA genießen? So einfach ist es dann leider doch nicht. Vorher müssen noch einige Sachen geklärt werden. Damit ihr euch einen Überblick verschaffen könnt, gibt es eine mehrteilige Checkliste. Welcome to Part 1.
Bevor ich euch mit den ganzen Kosten hier erschrecke, empfehle ich euch meinen Beitrag „Sieben Gründe für einen Auslandsaufenthalt in den USA“. Dieser motiviert euch hoffentlich für die USA, danach tun die ganzen Zahlen auch gar nicht mehr so weh.
Studiengebühren in den USA
Wer in den USA studiert, muss mit unterschiedlichen Kosten rechnen. Dazu zählen natürlich Mietkosten, Krankenversicherung und mehr. Das meiste sind in den USA aber vermutlich die Studiengebühren
- Private oder staatliche Universität: Bei privaten Universitäten sind die Tuition („Studiengebühren“) etwas höher. Sie liegen durchschnittlich bei 13.000$ und 22.000$ pro Semester. Staatliche Hochschulen verlangen im Durchschnitt 8.000$ – 18.000$. Etwas billiger, aber nicht billig.
- In-State oder Out-of-State: Staatlich finanzierte US-Universitäten unterscheiden bei den Tuition meist auch zwischen In-State und Out-of-State Studenten. Man gilt als In-State Student, wenn man einen festen Wohnsitz im jeweiligen Bundesstaat hat. Dadurch bezahlt man zum Teil deutlich geringere Studiengebühren. Als International Student zählt man als Out-of-State Student.
- Semesterprogramme: Im Rahmen von Study-Abroad oder Exchange-Programmen hat man die Möglichkeit, für ein oder zwei Semester in den USA zu studieren und zahlt dabei zum Teil deutlich geringere Tuition-Raten. Solche Programme können von der US-Hochschule direkt angeboten werden, wie es bei der California State University Long Beach der Fall ist. Oder Austauschprogramme der heimischen Universität.
Zusätzliche Studienkosten
Die Studiengebühren sind nicht die einzigen Kosten, die mit Blick auf das Studium anfallen. Neben den Tuition müssen Studierende auch Fees bezahlen. Die sind das Pendant zu den deutschen Studiengebühren. Zum einen muss man eine „Application Fee“ bezahlen. Die fällt bei der Bewerbung für die Uni an sowie wenn man sich für die Studentenwohnheime auf dem Campus bewirbt. Zusätzlich dazu gibt es eine „Student Services Fee“. Dadurch wird das umfangreiche Serviceangebot vor Ort wie der Hochschulsport oder das Campuskino bezahlt. Die Fees betragen meist zwischen 50$ bis hin zu mehreren Hunderten Dollar pro Semester.
Auch verlangen die meisten Dozenten, dass man für ihre Kurse spezielle Lehrbücher kauft. Der Stoff richtet sich deutlich stärker an einzelnen Lehrbüchern aus als in Deutschland. Hier bezahlt man auch schnell wieder 100$ bis 300$ pro Buch. Eine günstige Option ist es, gebrauchte Bücher zu besorgen.
Die meisten Universitäten verlangen von ihren Studierenden, dass sie die hochschuleigene Krankenversicherung abschließen. Diese kostet meist auch wieder mehrere hundert Dollar. Insgesamt fallen hierüber auch wieder knapp 1000$ bis 2000$ an.
Lebenshaltungskosten
Natürlich hat man neben den Studiengebühren monatliche Ausgaben für Unterkunft und Verpflegung. Je nachdem, für was eine Wohnungssituation man sich entscheidet, können sich die monatlichen Kosten hier unterscheiden.
Leben auf dem Campus
Das Wohnen auf dem Campus in den Studentenwohnheimen, auch Dorms genannt, ist vermutlich die teuerste Option. Ein durchschnittliches Zimmer in den Dorms kostet zwischen 800$ und 1200$ pro Monat. Kosten für Internet, Strom und Wasser sind im Preis enthalten. Da die Zimmer in den Studentenwohnheimen keine Küchen haben, ist man auf die auf dem Campus gelegen Mensen, auch Dining Halls genannt, angewiesen. Deshalb müssen Studierende, die auf dem Campus wohnen, oft noch einen sogenannten „Meal Plan“ abschließen. Dieser berechtigt zu einer gewissen Anzahl an Mahlzeiten pro Woche oder pro Semester. Da die Dining-Halls im Buffet-Style arbeiten, also „all-you-can-eat“, wird man nicht verhungern. Dieser beträgt in der Regel zwischen 200$ bis 500$ monatlich.
Homestay
Hier wird man bei einer Gastfamilie untergebracht. Auch diese werden meistens in Kombination mit einem Meal Plan angeboten, zum Beispiel Frühstück oder Frühstück und Abendessen. Hier variieren die Kosten je nach Lage und Wohnort. Man kann mit etwa 500$ bis 1000$ rechnen.
Leben Off-Campus
Wer sich für eine Wohnung außerhalb des Campus entscheidet, hat deutlich mehr Wahlfreiheit. Hier kann man sich eine Wohnung aussuchen, die in das Budget passt. Auch hier kommt es wieder auf Stadt und die jeweilige Lage an. Hier ist alles möglich – von 500$ bis zu 1500$. Zusätzlich zu den Mietkosten fallen auch noch mal Kosten für Strom, Internet, Gas und mehr an. Auch muss man sich natürlich selbst um seine Verpflegung kümmern. Je nach Lebensstil variieren hier die Ausgaben, rechnet aber mal mit mindestens 50$ für Essen pro Woche.
Freizeitaktivitäten
Natürlich möchte man während seines Aufenthaltes im Ausland was erleben. Natürlich lohnt es sich, sparsam zu sein, aber man sollte auch nicht jeden Penny zwei Mal umdrehen. Hat man mal dass Campus-Essen satt oder möchte sich mal etwas gönnen, kann das schnell schon mal dem Geldbeutel wehtun. Das gehört aber dazu. Also genießt euren Aufenthalt. Kosten pro Woche: No limits.
Wer in den USA studiert, sollte mit mindestens 1200$ bis 1500$ pro Monat für Lebenshaltungskosten rechnen.
Wenn ihr es bis zum Ende des Beitrags geschafft habt, Hut ab! Die ganzen Zahlen haben euch nicht erschreckt und ihr meint es ernst mit eurem Vorhaben. Als Belohnung dafür geht es im nächsten Part der Checkliste um das Thema „Stipendien und Finanzierung“. Stay tuned!
Tessa
26. Juni 2021
Ich wurde von der Brown University angenommen (im zweitem Jahr anzufangen) aber die Studiengebühren sind sehr hoch und ich soll schon diesen September anfangen. Gibt es einen realistischen Weg das hinzubekommen? Ich würde so gerne gehen aber finde keine Stipendien bei denen ich mich noch bewerben kann (zeitlich)
studieren weltweit
28. Juni 2021
Liebe Tessa,
vielen Dank für deine Frage. Was studierst du denn und wo? Uni oder FH (HAW)? Dann können wir dir eventuell noch einen Tipp geben.
Liebe Grüße
Dein studieren-weltweit-Team
Hevi
29. Juni 2021
Hallo Tessa,
vielen Dank für deine Nachfrage und herzlichen Glückwunsch zur Zusage! Die Brown University ist eine der besten Universitäten der Welt, da ist die Zusage eine große Leistung! Aber wie du sagst, auch sehr kostspielig. Machst du deinen Master dort oder ist das noch im Bachelor? Weil das hat auch einen Einfluss auf die Stipendienauswahl. Die meisten Stipendien, die länger als ein Semester fördern, haben meist eine Bewerbungsfrist von mehr als sechs Monaten vor dem Vorhaben. Da sind vermute ich leider die Fristen schon rum. Eventuell ist aber Auslands BAföG noch möglich, da würde ich mich schlau machen. Und gerade Universitäten wie die Brown University vergeben Stipendien (Scholarships) an ihre Studenten, auch an internationale Studenten. Da würde ich mal direkt bei der Brown University nachfragen, was da an Hilfen möglich wäre. Eine gute Anlaufstelle wäre vermute ich da das International Office. Wenn du noch Fragen hast, dann meld dich gerne!
LG,
Hevi