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Checkliste USA Part 2: Die Finanzierung


Im ersten Teil der Reihe drehte sich alles um die Kosten, die mit einem Auslandsaufenthalt in den USA verbunden sind. Da diese schnell mal größere Ausmaße annehmen können, geht es jetzt im zweiten Teil um die Finanzierung.

Die USA gehören zu den teuersten Studienländern weltweit. Allerdings müsst ihr nicht alle Kosten aus eigener Tasche tragen. Es gibt verschiedenste Organisation, die euer Vorhaben finanziell unterstützen.

Tipp am Rande: Traut euch, bewerbt euch!

Bevor ich euch die ganzen Stipendien und Fördermittel aufliste, gibt es noch einen kleinen Tipp. Oftmals denkt man, man hat sowieso keine Chance auf ein Stipendium und bewirbt sich dann nicht. Doch die Chancen stehen oft viel besser, als man denkt. Da viele so denken, bewerben sich oft nur wenige Studenten auf die vielen Stipendien.  Daher ist es oft sogar so, dass die Stipendien mehr Fördermittel haben, als es Bewerber gibt. Auch zählen nicht nur die Noten, ihr braucht nicht unbedingt einen 1er-Schnitt. Ehrenamtliches Engagement und Interesse für das Gastland sind mindestens genau so wichtig. Also traut euch und bewerbt euch!

Golden Gate Bridge San FranciscoWer nicht wagt, der nicht gewinnt. Belohnt werdet ihr in den USA zum Beispiel mit atemberaubender Landschaft. Wie zum Beispiel hier die Golden Gate Bridge in San Francisco.

Auslands-BAföG

Das BAföG ist nicht nur für ein Inlandsstudium hilfreich, sondern auch für ein Auslandsvorhaben. Das Auslands-BAföG richtet sich wie das Inland-Pendant nach dem Einkommen der Eltern oder des Lebenspartners. Allerdings ist die Bemessungsgrenze beim Auslands-BAföG deutlich höher. Das bedeutet, dass selbst wenn ihr aufgrund des Einkommens eurer Eltern keinen BAföG-Anspruch im Inland habt, sehr gute Chancen auf eine Förderung im Ausland habt. Deswegen lohnt es sich auf jeden Fall, sich hier schlauzumachen. Folgende Leistungen beinhaltet das Auslands-BAföG:

  • Zuschuss zu Studiengebühren bis zu 4.600€
  • Reisekostenpauschale in Höhe von 1000€
  • Zuschuss zur Auslandskrankenversicherung von bis zu 71€
  • Wohnzuschlag (325€ monatlich) + Lebenskostenzuschlag (bis zu 861€ monatlich)
  • monatlicher Auslandszuschlag von 69€

Die BAföG-Leistungen sind zur Hälfte ein Zuschuss, den ihr nicht zurückzahlen müsst und zur Hälfte ein zinsfreies Bankdarlehen. Allerdings sind davon die Studiengebühr-Zuschüsse ausgenommen. Diese müssen nicht zurückgezahlt werden.

Ansprechpartner für einen Auslands-BAföG-Antrag für die USA ist das Studierendenwerk Hamburg. Mehr Informationen zum Auslands-BAföG findet ihr einmal hier und auf der Seite des BMBF.

Fulbright-Stipendien

Die Fulbright-Kommission bietet deutschen Studenten Voll-, Teil- und Reisestipendien an. Am gängigsten ist hierbei ein zweisemestriges Fulbright-Stipendium für ein Vollzeit-Studium im Master-Bereich. Voraussetzung hierfür ist, dass Bewerber zum Zeitpunkt des geplanten Studienbeginns in den USA einen Bachelorabschluss bzw.  FH-Diplom oder mindestens sechs erfolgreich abgeschlossene Fachsemester vorweisen können. Die Leistungen dieses Vollstipendiums sind folgende:

  • Finanzierung der Lebenshaltungskosten und (eines Teils) der Studiengebühren:  bis zu  $34.500 für einen Jahresaufenthalt / $15.300 bei Semesteraufenthalt
  • Finanzierung der transatlantischen Flugreise
  • Übernahme der US-Kranken-/Unfallversicherung
  • Ausstellung des Fulbright-Visums (J1-Visum)
  • Vorbereitungs- und Networking-Seminare

Wenn ihr im Rahmen eines hochschulinternen Austauschprogramms in die USA geht, könnt ihr euch bei der Fulbright-Kommission um eine Reise- und Nebenkostenpauschale in Höhe von 2000€ bewerben. Allerdings müsst ihr zum Zeitpunkt des Auslandsvorhaben mindestens vier Fachsemester vollendet haben. Mehr Informationen zu den Programmen der Fulbright-Kommission findet ihr unter diesem Link.

DAAD-Jahresstipendium und DAAD-Masterstipendium

Der DAAD bietet ein breites Angebot an verschiedenen Stipendienprogrammen. Zum einen gibt es hier die Jahresstipendien für Studenten aller Fachrichtungen. Hier müsst ihr euch zum Zeitpunkt der Bewerbung mindestens im zweiten Studiensemester befinden. Wenn ihr einen kompletten Master in den USA machen wollt, bietet der DAAD ein Stipendium für ein Masterstudium an. Dafür benötigt ihr bereits einen Studienabschluss, der nicht älter als fünf Jahre ist.

Beim Masterstipendium beträgt die Förderdauer in der Regel ein akademisches Jahr. Die meisten Masterprogramme in den USA gehen aber zwei Jahre. Deshalb wird die  Förderung nach dem ersten Jahr verlängert, wenn eure erbrachten Leistungen zeigen, dass ihr das Studium in Regelstudienzeit absolviert.

Die Bewerbungsfrist für beide Programme ist knapp ein Jahr vor dem Studienantritt. Ihr solltet also genug Zeit einplanen, um alle benötigten Dokumente für die Bewerbung zu sammeln. Alles rund zur Bewerbung zum Jahresstipendium findet ihr hier. Für das Masterprogramm folgt diesem Link.

Bei Erhalt eines dieser Stipendien bekommt ihr folgende finanzielle Unterstützung:

  • Monatliche Stipendienrate (aktuell 1200€ für die USA)
  • Zuschuss zu Studiengebühren bis zu 18.000€ pro Studienjahr
  • Reisekostenzuschuss
  • Übernahme von Kranken-, Unfall- und Privathaftpflichtversicherung

Die aufgelistete monatliche Stipendienrate und der Studiengebührenzuschuss beziehen sich hier rein auf die USA. Wenn ihr eines dieser Stipendien für ein anderes Land erhält, unterscheiden sich die Leistungen. Ebenfalls werden diese beiden Programme nicht für alle Länder und alle Studiengänge angeboten. Mehr Informationen findet ihr unter den genannten Links.

DAAD-Stipendien für kombinierte Studien- und Praxissemester

Dieses Programm ist für alle gedacht, die nicht nur in den USA studieren wollen, sondern auch ein Praktikum vor Ort absolvieren möchten. Hier wird ein Hochschulsemester in Kombination mit einem Praktikum gefördert, die Reihenfolge ist euch überlassen. Die Leistungen sind identisch zum Jahresstipendium bis auf den Zuschuss zu Studiengebühren. Da ihr nur ein Semester studiert, bekommt ihr nur die Hälfte des Zuschusses, also bis zu 9000€ . Mehr zu Bewerbung findet ihr auf dieser Seite.

DAAD-Stipendien für künstlerische Fachbereiche

Für Studenten der Bildende Künste/Design/Film, Darstellende Kunst und Musik gibt es spezielle DAAD-Stipendien. Hierbei gibt es zwei unterschiedliche Förderarten:

  • Studienaufenthalt ohne Abschluss
  • Aufbaustudium (zum Beispiel Master) mit Abschluss

Beim Aufenthalt ohne Abschluss wird akademisches Jahr im Ausland gefördert. Wenn ihr vorhabt, einen Abschluss im Ausland zu absolvieren, wird über die Dauer der Regelstudienzeit gefördert.

Wenn ihr euch für das Programm ohne Abschluss bewerben möchtet, müsst ihr mindestens zwei Fachsemester hinter euch haben. Beim Aufbaustudium muss bei der Bewerbung ein Studienabschluss (zum Beispiel Bachelor) nachgewiesen werden.

Mehr Informationen (Bildende Künste/Design/Film): https://www2.daad.de/ausland/studieren/stipendium/de/70-stipendien-finden-und-bewerben/?detail=57504326

Mehr Informationen (Darstellende Kunst): https://www2.daad.de/ausland/studieren/stipendium/de/70-stipendien-finden-und-bewerben/?detail=57504332

Mehr Informationen (Musik): https://www2.daad.de/ausland/studieren/stipendium/de/70-stipendien-finden-und-bewerben/?detail=57504359

HAW.International für FH-Studenten

Dieses Stipendium richtet sich speziell an Studierende von Fachhochschulen. Gefördert werden drei- bis sechsmonatige Aufenthalte im Rahmen des Studiums oder ein- bis sechsmonatige Aufenthalte im Rahmen einer Abschlussarbeit. Die Leistungen entsprechen den genannten Jahresstipendium-Leistungen. Besonders ist hier, dass es drei Bewerbungsfristen pro Jahr gibt. Einmal bis zum 01.03 für ein Stipendienbeginn zwischen Juli und Oktober desselben Jahres. Dann bis zum 30.06, wenn ihr zwischen November und Februar ins Ausland geht. Bei einem Starttermin zwischen März und Juni könnt ihr euch bis zum 02.11 bewerben. Mehr Informationen zu diesem Programm gibt es auf der Programm-Seite des DAAD und auf dieser Info-Seite von Studieren-Weltweit.

PROMOS

Mit dem PROMOS-Programm fördert der DAAD ein Auslandssemester, ein Praktikum (6 Wochen bis 6 Monate) oder einen Sprachkurs (3 Wochen bis 6 Monate). Im Unterschied zu den vorher genannten Stipendien leitet der DAAD die Fördermittel direkt an die teilnehmenden Hochschulen. Wenn ihr euch also für dieses Programm bewerben möchtet, ist euer International Office die passende Anlaufstelle. Das Stipendium beinhaltet folgende Leistungen:

  • Eine Teilstipendienrate in Höhe von 400€
  • Eine Reisekostenpauschale
  • Studiengebühren-Zuschuss bis zu 9.000€

Diese Leistungen sind ebenfalls länderspezifisch und beziehen sich hier auf die USA. Alles rund um das PROMOS-Programm ist hier nachzulesen.

US-Hochschulstipendien

Es ist nicht nur möglich, von deutscher Seite gefördert zu werden. Auch US-Hochschulen bieten internationalen Studierenden Stipendien an, um kostengünstig in den Vereinigten Staaten zu studieren.

Sportstipendien

Der Hochschulsport in den USA ist oft ein Zeichen dafür, wie gut eine Universität ist. Deshalb bemühen sich die Universitäten, die besten Spieler für ihre Hochschulmannschaften zu bekommen. Dazu zählen auch internationale Sportler. US-Hochschulen vergeben jedes Jahr sogenannte Sportstipendien, meist für maximal bis zu vier Jahre, also zum Beispiel für ein komplettes Bachelorstudium. Dabei müsst ihr neben den sportlichen Voraussetzungen auch die hochschulinternen Studienvoraussetzungen erfüllen. Sport müsst ihr aber nicht studieren, die Studienwahl ist euch überlassen.

Diese Art von Stipendium bedeutet meist einen Gebührenerlass, also den Wegfall der Studiengebühren. Auch die Verpflegung und Unterkunft ist, je nach Leistungsklasse, zum Teil bis komplett abgedeckt. Mehr zu Sportstipendien findet ihr auf der Info-Seite von College-Contact.

Pauschalstipendien

Diese richten sich ausschließlich an internationale Studenten, also euch! Ebenfalls sind diese Stipendien unabhängig von akademischen oder sportlichen Leistungen. Mit diesen Stipendien werben die US-Hochschulen nach internationale Studenten. Zum einen, um die kulturelle und ethnische Vielfalt der Campus-Gemeinde aufzufrischen, aber auch um besser in den Hochschulrankings abzuschneiden. In der Regel wird mit diesen Mitteln die Hälfte aller anfallenden Kosten wie Studiengebühren, Verpflegung und Unterkunft gedeckt. Die Förderzeit für Pauschalstipendien sind meist ein komplettes Vollzeitstudium. Damit ist ein längerer Auslandsaufenthalt in den USA finanziell deutlich realistischer und attraktiver. Weitere Informationen zu Pauschalstipendien gibt es hier.

IAESTE

Falls ihr für ein Praktikum in die USA möchtet und einen technischen Studiengang belegt, kann ich euch den IAESTE empfehlen. Die „International Association for the Exchange of Students for Technical Experience“ vermittelt jedes Jahr Praktikumsplätze in über 85 Länder, auch in die USA. Dabei ist die Vermittlung umsonst, das Praktikum aber bezahlt. Also eine Win-win Situation. Wenn das was für euch ist, hier der Link zur Startseite.

Habt ihr nun auch das Thema Finanzierung geklärt, kann es jetzt an die Bewerbung gehen. Was ihr dafür alles wissen müsst, erfahrt ihr im dritten Teil. Stay tuned!

Kommentare
  1. Hevi

    4. August 2021

    Hallo Paloma,

    vielen Dank für deine Frage! Machst du das Praktikum denn an einer Universität? Wenn nicht, dann musst du keine Studiengebühren bezahlen, da du ja nicht an einer Uni vor Ort studierst. Du hättest nur die üblichen Lebenshaltungskosten wie Miete, Versorgung und mehr. Ich vermute, dass mit dem Funding gemeint ist, dass dir eine Wohnung gestellt wird und diese bezahlt wird von der Praktikumsstelle oder du Geld für die Versorgung bekommst. Da bin ich mir allerdings auch nicht ganz sicher, was genau mit dem Funding gemeint ist. Solange du an einer staatlichen Universität in Deutschland studierst, kannst du dich eigentlich auf alle genannten Stipendien bewerben. Da ist es nicht wichtig, ob du jetzt auch noch die deutsche Staatsangehörigkeit hast.

    In deinem Fall wäre PROMOS oder wenn du an einer FH/TH oder HAW studierst, auch das HAW Stipendium die beste Option. Beim HAW-Stipendium hast du noch genug Zeit für die Bewerbung . Bei PROMOS musst du dich bei deiner Universität mal schlau machen, sollte aber auch noch klappen. Ich hoffe, die Antwort konnte dir helfen!

    LG,
    Hevi

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